Allgemeine Berichte | 14.05.2014

Pre-Opening des Koblenzer Gitarren-Festivals

Ein vielversprechender Ausblick

22. „Koblenz International Guitar Festival & Academy“ bietet Höhepunkte für Musiker und Publikum

Ein vielversprechender Ausblick

Koblenz. Ein viel versprechendes Fenster mit musikalischem Ausblick auf das 22. „Koblenz International Guitar Festival & Academy“ wurde kürzlich im Forum Confluentes geöffnet. Freunde der klassischen Gitarren-Musik dürfen sich demnach auf acht Tage (2. bis 9. Juni 2014) mit einer Vielzahl von Veranstaltungen freuen. Im Bereich „Academy“ wird in der Zeit zudem wieder einmal eine Schar spielverliebter und talentierter junger Gitarristen ihr Können ausbauen in Einzelunterricht und Gruppenstunden, durch die Teilnahme an Workshops und Vorträgen sowie den Besuch von Meisterkursen. Der Wettbewerb „Koblenz International Guitar Competition ‚Hubert Käppel‘ 2014“ bietet darüber hinaus allen Teilnehmern des Festivals die Chance auf Geld- und Sachpreise, auf die Teilnahme an Konzerten in Deutschland und an einem in der New Yorker Carnegie Hall. Nach Begrüßung durch Dr. Richard Koch-Sembdner, Präsident der das Festival fördernden „Koblenz International Guitar Society“ (KIGS), moderierte Günter F. C. Forsteneichner, Vorstandsmitglied der KIGS, das so genannte „Pre-Opening“. Musikalische Kostproben lieferten der Ausnahmegitarrist David Dyakov (Bulgarien), der Jazz-Gitarrist Prof. Frank Haunschild mit seinem Duo-Partner Vitaly Zolotov (Ukraine) und das erst seit wenigen Monaten formierte Gitarrenquartett um Prof. Hubert Käppel mit Sotiris Malasiotis (Griechenland), Tristan Angenendt (Deutschland) und David Dyakov. Letzterer ist Schüler von Prof. Käppel an der Kölner Musikhochschule. Mit einem eher heiteren, mit folkloristischen Elementen durchsetzten und drei klassischen Stücken gab Dyakov, der Erster-Preisträger des Käppel-Wettbewerbs 2011 und Sieger zahlreicher internationaler Wettbewerbe eine vielseitige Vorstellung seiner virtuosen und leidenschaftlichen Spieltechnik. Genauso beeindruckte das Zusammenspiel der vier Gitarren-Virtuosen um Prof. Käppel, die sich jetzt zum ersten Mal mit einem kleinen Konzert in der Öffentlichkeit präsentierten. Käppel selbst sah die Vorstellung eher als eine „öffentliche Probe“ an, doch mit den „Drei Préludes“ von Gershwin und der fast sinnlich endenden „Fuga y Misterioso“ des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla lieferten sie mit großer Kunstfertigkeit grandiose Höreindrücke. Ihre offensichtliche Spielfreude und die Lust am facettenreichen Wechselspiel zu erleben, war ein Genuss. Mit jazzigen Eigenkompositionen verstand es das perfekt harmonierende Duo Haunschild/Zolotov, das Publikum zu begeistern. Sie spielten Stücke, die zu komponieren eine mindestens genau so anerkennenswerte Leistung darstellt, wie sie zu einem vielschichtigen und melodiösen Klangwerk voller Grooves und Beats zu modulieren. Zolotov, der am Vortag Vater geworden war, habe „Nachtzug“ tatsächlich in einem Zug komponiert, nämlich im Liegewagen Köln-Moskau - „einfach so im Kopf, ohne Gitarre“, wie Haunschild voller Hochachtung erzählte. Er selbst war schon im Geburtsjahr des Festivals mit an Bord. Käppel und er waren damals die einzigen, in diesem Jahr sind sie zwei von 24 Dozenten der Meisterkurse. Aber auch als Musiker werden sie bei dem Festival zu erleben sein. „Nur Höhepunkte“, versprach Forsteneichner für das Programm und zeigte einige von ihnen auf. Mehr Kooperationspartner, mehr Spielorte und auch neue Programmpunkte. Dazu gehören die „Gesprächskonzerte“ an etlichen Nachmittagen. Künstler werden dann nicht nur musizieren, sondern auch eingehen auf Fragen zu ihrem Repertoire oder einem vorgegebenen Thema, wie beispielsweise „Spielen Frauen anders?“ Einen besonderen Musikgenuss verspricht einmal wieder die „Friday Night for Guitar & Orchestra“, die das Staatsorchester Rheinische Philharmonie mit den beiden italienischen Gitarristen Aniello Desiderio und Lucio Matarazzo (beide sind auch als Dozenten gelistet) gestaltet.

Preisverleihung am letzten Tag des Festivals

Der „Preis für das Lebenswerk der Koblenz International Guitar Academy“ wird im Rahmen des Festivals in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Die Auszeichnung der Saiten-Hersteller John D’Addario und Bernard Maillot (Savarez) erfolgt am letzten Festivaltag mit einem musikalisch von Alvaro Pierri (Uruguay) gestalteten Festakt. Eine sehr besondere Veranstaltung wird die festliche Messe in der City-Kirche am Pfingstsonntag, die in Zusammenarbeit mit den Arnsteiner Patres zugunsten der NGO „David Russell y Maria Jesús“ musikalisch gestaltet wird von Solisten und Ensembles des Festivals.

Stadt wird zum Mekka der Gitarrenkünstler und -liebhaber

Das gesamte Festivalprogramm, das mit mehr als dreißig internationalen Gitarrenkünstlern glänzt, habe seine eigene Dramaturgie, wie Forsteneichner formulierte. Dahinter stehe nun schon seit 22 Jahren Georg Schmitz, Gründer und Leiter des „Koblenz Guitar Festival & Academy“. Nach einem „so gut eingestimmt werden“, wünschte sich die Vizepräsidentin der KIGS, Ingeborg Henzler, ein häufiges und zahlreiches Kommen zu den Veranstaltungen, mit denen Koblenz einmal wieder zum Mekka der Gitarre wird. Mehr Informationen zum Festivalprogramm finden sich im Internet unter www.koblenzguitarfestival.de. Tickets sind erhältlich bei der Tourist-Information im Forum Confluentes, Tel. (02 61) 1 94 33, E-Mail info@koblenz-touristik.de, oder über Ticketregional, www.ticket-regional.de.

Das neu formierte Gitarren-Quartett um Prof. Hubert Käppel begeisterte mit Kompositionen von Gershwin und Piazzolla. Fotos: BSB Günter F. C. Forsteneichner, Vorstandmitglied der KIGS, führte durch das Programm.
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