Erste Runde des Projekts „Ökoprofit“ ging auf die Zielgerade
Eine beeindruckende Bilanz
Zehn Firmen aus Stadt und dem Landkreis sparten rund 800.000 Euro Energiekosten ein
Koblenz/Kreisgebiet. Fast 800.000 Euro jährlich an Energiekosten sparen die zehn Firmen aus der Stadt Koblenz und dem Landkreis Mayen-Koblenz ein, die sich vor über einem Jahr dem Projekt Ökoprofit angeschlossen haben.
Ökoprofit wurde im Dezember 2011 von Kreis und Stadt gestartet. In Workshops und Vor-Ort-Begehungen wurden zehn Unternehmen Möglichkeiten aufgezeigt, die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig Kosten zu sparen. Die Unternehmen schickten Mitarbeiter zu acht gemeinsamen Workshops und hatten jeweils vier individuelle Vor-Ort-Termine im Verlauf des Jahres 2012 zu absolvieren. Dafür zuständig war die von Stadt und Kreis beauftragte Arqum GmbH mit Sitz in München. Dieses Unternehmen hat Erfahrung bei rund 65 Ökoprofit-Runden sammeln können und etwa 1300 Betriebe auf die Auszeichnung als Ökoprofit-Betrieb vorbereitet. Das Projekt entstand in Graz und wurde in München weiterentwickelt. Seit zehn Jahren gibt es das Deutsche Ökoprofit-Netzwerk, in dem sich alle an Ökoprofit interessierten deutschen Städte und Landkreise zusammengetan haben, das von Arqum geleitet wird. Am Ende der Teilnahme prüft eine Kommission, ob alle Anforderungen erfüllt wurden, um als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet zu werden.
Bei allen zehn Unternehmen aus Stadt und Kreis war dies der Fall, und so bekamen sie im Rahmen einer Feierstunde in den Koblenzer HwK-Werkstätten in Rauental ihre Auszeichnungen. Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, begrüßte als Hausherr die Vertreter der Unternehmen sowie Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Landrat Dr. Alexander Saftig. Baden lobte das Projekt Ökoprofit, das ganz im Sinne des Handwerks in Sachen Energieeinsparung sei.
Andreas Brühl von der Arqum GmbH führte aus, dass die beteiligten Unternehmen insgesamt 73 Einzelmaßnahmen durchgeführt hätten und damit an die 800.000 Euro an Energie einsparen. Der jährliche Energieverbrauch verringerte sich um rund 3,2 Millionen Kilowattstunden und der damit verbundene Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 1,6 Millionen Kilogramm. „Von besonderer Bedeutung sind die Einsparungen beim Stromverbrauch“, hob Andreas Brühl hervor. Weitere Einsparungen in den Unternehmen beziehen sich auf die Reduzierung des Wasserverbrauchs und des Abfalls.
Natürlich waren dafür auch Investitionen notwendig wie im Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen. Hier werden fast 2,85 Millionen Euro investiert, die jährlich rund 427.000 Euro an Energiekosten einsparen. Das heißt, dass sich der Kapitaleinsatz in etwa acht Jahren einschließlich Zinsen refinanziert hat.
Eva-Maria Tigger, die das Projekt bei Arqum betreute, rief Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Dr. Alexander Saftig zu einem kurzen Interview ans Mikrofon. „Ich hatte nicht erwartet, dass Energieeinsparungen so schnell ohne große Investitionen zu realisieren sind. Meist refinanzieren sich die Projekte erst nach 20 Jahren. Diese Projekte hier haben den Effekt, dass sie sich in viel kürzerer Zeit refinanzieren“, lobte der Oberbürgermeister.
Der Landrat war beeindruckt von der Teambildung: „Ein Betrieb hat dem anderen erzählt, was man machen kann, und dann kam der Nachahmeffekt. Ich hoffe, dass nach dieser ersten Runde die nächste noch erfolgreicher wird.“
Unternehmensvertreter lobten den tollen Austausch untereinander und die Tipps, die man voneinander bekam. Vor allem die Workshops wurden als sehr wertvoll bezeichnet. Jetzt ist man dabei, einen „Club Ökoprofit“ zu gründen, damit der Informationsaustausch weiter fließt.
Die zehn Unternehmen an zwölf Standorten, die an der ersten Runde in Stadt und Kreis teilgenommen haben, erhielten schließlich durch Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Landrat Dr. Alexander Saftig ihre Urkunden und dürfen sich als Ökoprofit-Betriebe bezeichnen. Die Unternehmen sind: CJD Berufsförderungswerk Koblenz gemeinnützige GmbH, Vallendar; Hochschule Koblenz - Standorte Koblenz und Remagen; Gemeinschaftsklinikum Kemperhof Koblenz/St. Elisabeth Mayen gGmbH, Standort Koblenz; Herz-Jesu-Haus Kühr, Niederfell; Josef Höfer GmbH, Urmitz; Kloster Arenberg, Koblenz; Kann Beton GmbH & Co. KG, Standort Bendorf; ortho team-Thönnissen GmbH, Koblenz; Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar gGmbH; Kreissparkasse Mayen, Standorte Mayen und Plaidt.
