- LKW belasten Brücke stark-
Europabrücke wurde überprüft
Alle sechs Jahre steht eine Hauptprüfung nach DIN 1076 an
Koblenz. Brücken, Unterführungen und Stützwände werden vom städtischen Tiefbauamt regelmäßig überprüft. Alle sechs Jahre steht eine Hauptprüfung nach DIN 1076 an. Die Prüfung dient der Bewertung und der Feststellung von Schäden zur Beurteilung der Verkehrs- und Standsicherheit sowie Dauerhaftigkeit des Bauwerkes. Eine einfache Prüfung findet alle drei Jahre nach einer Hauptprüfung statt und jährlich folgt dann noch eine Sichtprüfung. Es gibt auch Prüfungen aus besonderen Anlässen, wie Überflutung oder einem LKW Unfall. Nun war es für die Europabrücke mit den stadtauswärts führenden Fahrbahnen soweit. Dabei untersuchten die Bauingenieure die Brücke von innen und außen. Für die Außenprüfung bedienten sie sich eines fahrbaren Untersichtgerätes. Im Hohlraum der Brücke ging man mit Leitern und Gerüsten an die Arbeit. Die Brücke ist Baujahr 1974 und somit der jüngste Teil der Europabrücke. Die Flussbrücke ist eine Hohlkastenbrücke, ist 432,54 Meter lang und 17,07 Meter breit. Das bedeutet eine Fläche von etwa 50.000 Quadratmetern, die nun intensiv in vier Wochen untersucht wurde. Jürgen Nolden, Prüfingenieur des TÜV Rheinland erläuterte Pressevertretern nun auf einem Rundgang im Inneren der Brücke die Vorgehensweise und wie genau das „Abklopfen“ mit einem 300 Gramm schweren, zertifizierten Prüfhammer vor sich geht. Kein angenehmer Arbeitsplatz, Gänge Winkel und steile Treppe erschweren die Aufgabe, doch sind alle Brückenflächen gut zu erreichen. Alles wird peinlich genau abgeklopft, auf der Fläche direkt beschriftet und protokolliert. Die Fachleute sprechen von einer „handnahen“ Prüfung. Etwa 70 Prozent der Brücken in Deutschland wurden zwischen 1965 und 1980 gebaut. Das Verkehrsaufkommen stieg seitdem enorm an und das durchschnittliche Gewicht der LKW ist stark gestiegen.
LKW belasten die Brücke
Ein schwerer LKW belastet dabei eine Brücke oder Straße dabei so sehr wie die Überfahrt von 160.000 PKW. Das Brückenmaterial ermüdet schneller und Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen müssen deutlich früher eingeleitet werden. Hohlstellen, Ausbrüche und Risse wurden von den Fachleuten bei der Hauptprüfung gut erkannt und beschriftet. Strahler beleuchten die einzelnen Bereiche und im Scheinwerferlicht waren die zahlreichen Markierungen an den Wänden und Decken gut auszumachen. Man geht sorgfältig bei der Untersuchung vor, keine Stelle wird ausgelassen, um eventuellen Schäden direkt nachgehen zu können. Beachtet man diese nicht sofort, können größere Schäden folgen und auch eine größere Ausbesserung nötig machen, doch dem will man mit den kontinuierlichen Prüfungen entgegen wirken. Ein interessanter Einblick in das Innere der Europabrücke und die Arbeit der Prüfingenieure und während dessen donnerte der Verkehr auf der Brücke unaufhörlich und sehr laut.
