Politik | 05.02.2016

Stellungnahme zu den CDU-Presseveröffentlichungen

Fakten statt unwahre Kampagne

Koblenz. Zu den Presseveröffentlichungen zum sogenannten „Schreiben nach Gehör“ erklärt Nils Wiechmann, Abgeordneter des Landtages: „Das „lautgetreue Schreiben“ ist eine ergänzende und nicht ersetzende Unterrichtsmethode. Die Entscheidung über den Einsatz einer bestimmten Methode zum Schreiben-Lernen treffen natürlich die Lehrkräfte an unseren Schulen verantwortungsvoll und nach pädagogisch-didaktischen Gesichtspunkten. Die von der CDU kritisierte Methode „Schreiben nach Gehör“ ist nur eine von vielen didaktischen Optionen zum Schrifterwerb. Diese - in den Grundschulen übrigens durchweg positiv bewertete Methode - wird in den meisten unserer Grundschulen ergänzend zu einer herkömmlichen Fibel angewandt. Nur 16 der 969 rheinland-pfälzischen Grundschulen setzen komplett auf das „Schreiben nach Gehör“. Die bildungspolitische Kampagne der CDU-Landtagsfraktion ist also nicht nur fachdidaktisch falsch, sondern auch absichtlich unkorrekt medial inszeniert. So gibt z.B. mein Koblenzer CDU-Kollege Andreas Biebricher an, dass in 932 von 969 Grundschulen landesweit das „Schreiben nach Gehör“ zum Einsatz komme und damit die Regeln der deutschen Rechtschreibung ersetze. Fakt hierzu ist: Die CDU-Fraktion hat im Sommer 2015 eine Große Anfrage zum „Schrifterwerb in der Grundschule“ (Drs. 16/5449) an die Landesregierung gerichtet. Der Antwort auf die Anfrage ist zu entnehmen, dass der Anfangsunterricht in der Grundschule in Rheinland-Pfalz auf unterschiedliche Erfahrungsstände der Kinder individuell und binnendifferenziert eingeht.

Aktuelle Fibeln integrieren verschiedene Methoden des Schriftspracherwerbs. Normorientiertes Schreiben nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung steht an den rheinland-pfälzischen Grundschulen von Anfang an im Vordergrund. An 836 von 969 Grundschulen kommt ab der Klassenstufe 1 eine Fibel zum Einsatz! Die CDU-Landtagsfraktion und leider auch der Kollege Biebricher diffamieren mit dieser Kampagne die engagierten Grundschullehrkräfte des Landes und kritisieren damit unsachgemäß den vielfältigen Methodeneinsatz. Wir GRÜNE vertrauen unseren hoch engagierten und hervorragend arbeitenden Lehrerinnen und Lehrern und wollen sie und die wichtige Arbeit in unseren Grundschulen auch in Zukunft weiter stärken und unterstützen.“

Pressemitteilung des Wahlkreisbüros Nils Wiechmann, MdL (Bündnis 90/Die Grünen)

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