Gülser Seemöwen
Größtes Publikum des Koblenzer Karnevals
1250 gut gelaunte Frauen zur Weiberfasnacht in der Rhein-Mosel-Halle
Koblenz. Wenn die Möhnen aus Güls zur Damen-Prunksitzung rufen, stürmen die jecken Damen aus Koblenz die Rhein-Mosel-Halle. Und das haben sie am Schwerdonnerstag so zahlreich getan, dass die Gülser Möhnen wohl das größte Publikum im Koblenzer Karneval begrüßen durften: 1.250 Frauen, bunt verkleidet und gut gelaunt, feierten mit den Möhnen die Weiberfasnacht. Und die Möhnen hatten wieder einiges zu bieten: Die Kleinsten, die Sternschnuppen, zeigten mit einem Gardetanz zur Biene-Maja-Melodie ihr Können; die nächstgrößere Kindergarde, die Möhnensternchen, tanzten zu einem Medley aus Bibi Blocksberg-Musik und die Jugend-Garde der Möhnensterne überzeugte mit einer Garde-Version von „Highway to Hell“. Damit nicht genug, zeigten die Glitzergarde und damit die Leistungsträger der Gülser Möhnengarden einen Gardetanz auf höchstem sportlichen Niveau. Unterbrochen wurde dieser Reigen von Büttenreden, Zwiegesprächen und Gruppenvorträgen. Büttenrednerin Sonja Knorr musste sogar eine lautstark geforderte Zugabe geben, als sie in ihrem Vortrag „Sport ist Mord“ eine Zumba-Stunde nachstellte. Und auch Obermöhn Gitti Knipp glänzte in ihrer Rede als ausgeflippte Oma. Bedauernd musste sie feststellen, dass ihr „einziger regelmäßiger Männerbesuch der BoFrost-Mann ist – und der ist verdammt kalt!“ Hermann-Josef Schmidt, Ortsvorsteher von Güls, durfte wie jedes Jahr einige Worte an die Koblenzer Närrinnenwelt richten. Aber vorher wurde er von den Möhnen mit einem Mariechenkostüm in den Vereinsfarben ausgestattet. Unterstützt von den Möhnensternen erhielt er eine Gratis-Trainingsstunde und durfte den frisch erlernten Gardetanz auch gleich zum Besten geben. Das Publikum war begeistert. Der zweite Mann, der an der Damen-Prunksitzung eine kurz bemessene Redezeit erhält, ist der Prinz. Die Möhnen freuten sich riesig, als gegen 18 Uhr endlich „ihr“ Prinz mit Confluentia und Gefolge in der Rhein-Mosel-Halle Einzug hielt. Und für Prinz Frank aus Güls am See und Ihre Lieblichkeit Melina hatten die Möhnen ein besonderes Schmankerl vorbereitet: Confluentia Melina durfte ihren Ehrentag bei den Möhnen „karibisch“ feiern: Es stand eine Liege für sie bereit, von Männern ihres Hofstaates wurde ihr Luft zugefächert, und der „Suppes“ hatte ihr einen Cocktail zu servieren. Während sie es sich also mit Karibik-Feeling gut gehen ließ, wurde der Prinz zum Limbo-Tanzen abgestellt: Zunächst zur Übung unter einer lila-weißen Stange hindurch, dann zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades mit verbundenen Augen. Dass bei diesem Durchgang die Stange gar nicht mehr da war, konnte der Prinz natürlich nicht sehen - das Publikum erfreute die Darbietung des gelenkigen Kowelenzer Prinzen umso mehr. Highlight des Gülser Programms sind die Showtänze, von denen keiner ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde. Die Jugendshowtanzgruppe rockte zu einem Schottentanz, die Auslese feierte Dschungel-Party und die bis nach Mainz und Köln bekannte „Leistungsgruppe“ stach mit der MS Seemöwe in See. Abgerundet wurde das Programm vom großen Finale, bei dem traditionell alle Aktiven der Gülser Seemöwen auf der Bühne nochmal zusammenkommen. Diesmal stand das Finale unter dem Motto „Schlagerparty“, und das Publikum feierte und tanzte unter anderem zu Guildo Horn, Stefan Raab und Dschingis Khan. Wer diese Stimmung und das Programm mit seinen vielen karnevalistischen Höhepunkten selbst erleben will, der kann das im nächsten Jahr tun. Weiberfasnacht und damit die große Damen-Prunk-Sitzung der Gülser Seemöwen ist am 23. Februar 2017. Weitere Infos zu den Gülser Möhnen gibt es auf der Homepage www.guelser-seemoewen.de.