Handwerk verleiht 632 Meisterbriefe und äußert deutliche politische Botschaft
Große Bedeutung für deutsche Wirtschaftskraft
1.500 Gäste feiern bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz die junge Meistergeneration
Koblenz. „632 Meisterbriefe liegen bereit, um in Ihre Hände zu wechseln. Es ist ein großer Tag für Sie, denn Sie haben viel dafür geleistet und nehmen nun den verdienten Lohn entgegen“, begrüßte Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auch im Namen von Hauptgeschäftsführer Alexander Baden die jüngste Meistergeneration anlässlich der Meisterfeier. Über 1.500 Gäste in der bis auf den letzten Platz besetzten Koblenzer Rhein-Mosel-Halle feierten „ihre“ Meister, darunter Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die klarstellte: „Unsere Jungmeisterinnen und Jungmeister sind die besten Botschafter für die Wirtschaftsmacht von nebenan.“ Zusammen mit ihren Familien, Freunden und zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft feierten 115 Handwerksmeisterinnen und 517 Handwerksmeister, die 2013 vor der HwK die Meisterprüfung abgelegt haben, diesen besonderen Tag. Die Reden standen ganz im Zeichen der Leistungen und Perspektiven, die sich mit dem Meisterbrief verbinden: Mit viel Energie, zeitlichem und finanziellem Aufwand hat sich die jüngste Meistergeneration ihren Titel erarbeitet, „den Sie nun zurecht und ausführlich feiern dürfen und sollen“, wie die ausrichtende Handwerkskammer herausstellte. Kritische Töne äußerte Werner Wittlich mit Blick auf die „Reglementierungswut der Europäischen Union“, die sich einer Überprüfung bestehender deutscher Berufsreglementierungen widmet, insbesondere unter dem Vorwand „unverhältnismäßiger Regelungen“ auf nationaler Ebene. In der Folge, so Wittlich, bedeute das: „Die Deutschen mögen nach Vorstellungen der EU ihr handwerkliches Qualifizierungsniveau herunterfahren, damit Installateure, Kfz-Mechaniker oder Bäcker aus anderen Staaten mit ihrem Kenntnisstand den deutschen Meisterbrief nicht fürchten müssen?! Wer die EU Qualifizierungs- und Anerkennungsrichtlinien angleichen möchte, und das langfristig Erfolg und Wachstum bringen soll, dann schlagen wir die Einführung des Meisterbriefes europaweit vor!“ Die Ansage des deutschen Handwerks könne im Sinne der deutschen Wirtschaftskraft, des Verbraucherschutzes wie auch der Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen nur lauten: „Die Zukunft gehört dem Meisterbrief ... und Ihnen, liebe Jungmeisterinnen und Jungmeister, die 632-fach ein deutliches Bekenntnis zum Meisterbrief geben!“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Festrednerin sprach den frischgebackenen Handwerksmeistern nicht nur ihren Glückwunsch aus, sondern stellte auch die Bedeutung des Handwerks und seiner jüngsten Meistergeneration für Rheinland-Pfalz heraus. „Für unser Land ist das Handwerk unverzichtbar für ein nachhaltiges Wachstum, gute Beschäftigung und regionale Wertschöpfung.“ Malu Dreyer gratulierte zusammen mit Werner Wittlich und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden den jahrgangsbesten Meisterabsolventen der jeweiligen Handwerke auf der Bühne der Rhein-Mosel-Halle bei der Übergabe der Großen Befähigungsnachweise.
Immer mehr Meisterbriefe in Frauenhand
Für die handwerkliche Vielfalt und die Möglichkeiten, die sich mit der Meisterqualifikation verbinden, spricht auch das „bunte Feld“ der Absolventen: Immer mehr Meisterbriefe gehen in Frauenhand. Und auch bei den Jahrgangsbesten haben Handwerkerinnen im Meisterjahrgang 2013 deutliche Spuren hinterlassen: Sieben der 23 Spitzenresultate erreichten Frauen, darunter in den klassischen Männerberufen Kfz-Handwerk, Elektrotechnik oder Straßenbau, deren Topplatzierungen an 25- bis 27-jährige Handwerksmeisterinnen gingen. „Wenn wir über den Superlativ sprechen, dann müssen wir hier und heute ganz klar feststellen: Der Meisterbrief ist weiblich!“, hob Werner Wittlich hervor. Mit 20 Jahren ist ein Kfz-Technikermeister der Jüngste unter 632 Meistern, der „Senior-Jungmeister“ ist 57 Jahre alt und Metallbauer. Sechs Prozent der Absolventen werden ein Studium aufnehmen, drei Viertel davon haben ganz bewusst mit dem Meisterbrief als Zugangsvoraussetzung für ein Studium geplant. Sieben Prozent sind bereits Betriebsinhaber, 29 Prozent wollen sich im Laufe eines Jahres selbstständig machen, fast 70 Prozent mit Blick auf die kommenden fünf Jahre. Werner Wittlich motivierte und sagte die Unterstützung der Handwerkskammer zu: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind gut wie selten. Wir helfen Ihnen, wir beraten Sie, wir sind für Sie da! Nutzen Sie unsere Leistungen und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben!“ Die drei besten Prüfungsergebnisse wurden mit Geldprämien im Gesamtwert von 2.250 Euro honoriert, diesmal gestiftet durch die Sparkassen. Die 23 Besten aller Absolventen erhielten außerdem personalisierte Briefmarken, alle 632 Meister einen Schal mit dem Slogan „Meister 2013“ sowie eine Briefmarke des Handwerks. Die Meisterfeier, durch die die Moderatoren Dr. Gernot und Wolfram Bohnenberger aus Reutlingen auf unterhaltsame und humorvolle Art führten, wurde durch die Big Band des Heeresmusikkorps Koblenz gemeinsam mit Sängerin Claudia Breuer unter Leitung von Dirigent Stabsfeldwebel Christopher Buchheim musikalisch umrahmt. Bevor die Handwerkskammer zusammen mit „ihrem“ Meisterjahrgang die Feier mit kulinarischen Genüssen ausklingen ließ, lud sie alle frischgebackenen Handwerksmeister zum Fotoshooting ein: Durch Fotograf Herbert Piel (Boppard) wurde dieser unvergessene Tag so auch im Bild festgehalten und kann über die Meisterfeier hinaus in der Foto-Galerie der HwK Koblenz (www.hwk-koblenz.de/fotos) nachgeschaut werden. Informationen zu den Meistervorbereitungskursen bei der HwK-Meisterakademie, Tel. (02 61) 39 83 11, Fax -9 90, meister@hwk-koblenz.de, www.hwk-bildung.de/meister. Informationen zur HwK-Meisterfeier bei der Pressestelle der HwK Koblenz, Tel. (02 61) 39 81 61, Fax -9 96, presse@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de.
Pressemitteilung der HwK Koblenz
