Prunksitzung in der guten Stube:
Gruuße feierte die Rückkehr
Ausgelassene Stimmung in der neuen Rhein-Mosel-Halle
Koblenz. Es war eine Prunksitzung, wie man sie sich wünscht, und das im Jahr der Rückkehr in die Rhein-Mosel-Halle. Die Garde, die Redner, die Sänger, die Hotzels zeigten sich von ihrer besten Seite. Das gilt auch für den Sitzungspräsidenten Thomas Than, der locker und beschwingt durch die Sitzung der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft führte. Und ein Extra-Lob gilt den Tänzerinnen und Tänzern aller Altersstufen, die besonderen Glanz auf die neue Bühne der guten Stube der Stadt brachten. Die Garde- und Showtanzgruppe hatte förmlich darauf gebrannt, ihre Darbietungen endlich wieder in der Rhein-Mosel-Halle präsentieren zu können. An Tanz und Akrobatik war weiter gefeilt worden, dazu trug ein Extra-Training im Schwimmbad bei, und die Fortschritte waren sichtbar. Stürmischen Beifall erhielt auch das Gardetanzpaar Julia Wilsdorf und Librando Wionzek. Sie haben erfolgreich an vielen Tanzturnieren teilgenommen. Trotz des erhöhten Trainingsaufwands ist den beiden der Spaß am Tanzen natürlich nicht verloren gegangen. Und das viele Üben hat ja Früchte getragen: Bei den Deutschen Meisterschaften im saarländischen Merzig ertanzten sich die beiden einen guten sechsten Platz, die Trainer Sandra Hamm und Stephan Kresse waren sehr zufrieden. Gut in Form zeigten sich auch die „Männer in Strumpfhosen“, womit der das Männerballett der Gruußen gemeint ist. Die erfolgreiche Premiere im vergangenen Jahr hatte dem Ballett „Flinke Sohle“ zusätzlich Auftrieb gegeben, und ihrem Namen entsprechend bewegten sie sich auch auf der Bühne. Einen angenehmen Kontrapunkt zu den Männerwaden bot Solomariechen Nadine Alsbach.
Die Prunksitzung hatte einen stimmungsvollen Auftakt. Die Blauen Funken aus Andernach „besetzten“ handstreichartig die Bühne, nachdem sie erfolgreich die Alaaf-Grenze überwunden hatten. Und der Spielmannszug sorgte für die musikalische Unterstützung. Ein „wunderbarer Auftakt“, da konnte man Thomas Than nur beipflichten. Als Protokoller ist Georg Spross für seine scharfsinnige Beobachtungsgabe bekannt, und die ließ ihn auch im vergangenen Jahr nicht im Stich. Nürburgring-Debakel und das Desaster beim Flughafenbau in Berlin wurden ebenso kritisch unter die Lupe genommen wie die tiefen Abstürze von Christian Wulff und Thomas Gottschalk. So landet manch einer im tiefen Karrierekeller, der viele Jahre gefeiert wurde.
Ein Denkmal fordert der Protokoller schließlich für das Brigittchen aus der Altstadt, ihr Dienst am Mann sei unvergessen. Von seinem Leid mit dem Vater, der Technik mag, aber partout nicht damit umgehen kann, berichtete Jona Breitbach. Thomas Than merkte an, dass sich die Große intensiv um die Nachwuchsförderung im Karneval gekümmert habe, und mit Jona könne man nun einen jungen Redner präsentieren, auf den die Gruuße stolz sei. Dann gehörte die Bühne Simone Krech. Die Sängerin gehört dem Horchheimer Carnevalsverein an und brachte mit ihren Stimmungsliedern die Halle so richtig in Schwung. Martin Staudt hatte als Mann vom Bau viel beobachtet, seine Pionten saßen. Nicht anders war das bei Albert Esser, ein begnadeter Kowelenzer Schnüssschwader“, der später mit Hotzelsvater Leo Wingen ein gesungenes Protokoll mit Lokalkolorit auf die Bühne legte. Das hatte was. Etwas kräftigere musikalische Töne kamen ebenfalls gut an, als Dirk Crecelius und seine Altstadtpänz die Halle rockten. Das Koblenzer Prinzenpaar Prinz Peter der Große und Ihre Lieblichkeit Confluentia Christiane durfte nicht fehlen, es wurde gebührend gefeiert. Und der Märchenprinz von Kowelenz ist nunmehr nicht nur Hesse, sondern nach einer spontanen Schängeltaufe auch Kowelenzer. Ordnung muss halt sein.
UKO
Der Protokoller formulierte wieder mit spitzer Feder.
Sängerin Simone kochte die Stimmung hoch.
