Pilotprojekt „Gemeindeschwester Plus“ wurde in Koblenz vorgestellt
Hilfe im Alltag für ältere Menschen
Daniela Hütter unterstützt Mitbürger in den Stadtteilen Goldgrube und Karthause-Flugfeld
Koblenz.Sozialstaatssekretär David Langner und Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein informierten jüngst über das Pilotprojekt Gemeindeschwester Plus im Rahmen einer Pressekonferenz. Zahlreiche Unterstützer dieses Projektes waren vertreten, so Leo Biewer, Vorsitzender des DRK Mittelrhein, mit seinen Geschäftsführern Volker Grabe und Anika Huth. Ebenfalls anwesend waren Martina Schüller, Leiterin des Amtes für Jugend, Familie, Senioren und Soziales der Stadt Koblenz, Stephan Otto, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, und Josef Scherkenbach, Mitglied im Sozialsausschuss, sowie Anne Schnütgen, Sozialplanerin.
Pilotprojekt ist auf drei Jahre terminiert
Die Initiative „Gemeindeschwester Plus“ ist ein Pilotprojekt der Landesregierung und wird bis Ende Dezember 2018 in neun Landkreisen und kreisfreien Städten erprobt. Koblenz ist eine der Städte, die die Zusage für die Teilnahme bekommen hat. „Gemeindeschwester Plus“ soll ein Angebot für betagte Menschen sein, die zwar noch nicht pflegebedürftig sind, aber trotzdem Unterstützung in der Bewältigung ihres Alltags brauchen. Langner betonte, dass dies etwas Neues sei, das es bisher in der Bundesrepublik noch nicht gegeben habe.
In früheren Zeiten gab es eine Gemeindeschwester, die pflegerische Tätigkeiten übernahm, die als „gute Seele der Gemeinde“ den Menschen teilweise auch in medizinischen Fragen zur Seite stand. Mittlerweile gibt es genügend gut organisierte und professionelle Angebote in der pflegerischen Versorgung, wie ambulante Pflegedienste oder niedergelassene Ärzte, die diese Aufgaben übernehmen. Für Menschen, die nicht pflegebedürftig sind, jedoch Unterstützung brauchen, gab es bisher keine entsprechende Lösung. Diese Lücke soll nun die Gemeindeschwester Plus abdecken.
Das DRK Mittelrhein wird die Gemeindeschwester Plus an das bestehende Pflegesystem „andocken“. Sie wird sich in Zukunft um ältere Mitmenschen kümmern, sie bei Alltagsfragen beraten und für sie ein Netzwerk zu bereits bestehenden Angeboten schaffen. Das kann beispielsweise die Vermittlung von Essen auf Rädern sein, wenn sich zum Beispiel eine ältere Person nicht mehr selbst mit Essen versorgen kann. Oft sind alte Menschen einsam, weil es vielleicht keine Familienangehörigen gibt, die sich um sie kümmern. In solchen Fällen zeigt die Gemeindeschwester Plus auf, welche Angebote zum sozialen Austausch es in der Umgebung gibt. Auch bei Fragen zum Thema Pflege stellt sie entsprechende Kontakte her.
Eigenständig und selbstbestimmt leben im Alter
Das Ziel dieses Projekts ist, so David Langner, die Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin Daniela Hütter ist die Gemeindeschwester Plus, die die Menschen in der Stadt Koblenz betreuen wird. Sie hat über viele Jahre in der häuslichen Pflege gearbeitet und kennt die Bedürfnisse älterer Menschen aus ihrer Erfahrung. Sie freue sich auf ihre neuen Aufgaben und vor allem darüber, an der Verbesserung der Lebensumstände älterer Menschen mitwirken zu dürfen.
Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, das zurzeit erprobt wird, betreut Hütter die Menschen in den Stadtteilen Goldgrube und Karthause-Flugfeld. Diese beiden Stadtteile wurden deshalb ausgewählt, weil sie den höchsten Anteil an älteren Mitbürgern aufweisen.
In der Umsetzungsphase wird das Projekt wissenschaftlich eng begleitet durch Prof. Dr. Frank Weidner, Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. Die ausgewählten Landkreise und kreisfreien Städte werden vom Land für die Dauer des Projekts von dreieinhalb Jahren zu 100 Prozent gefördert.
Menschen im Alter ab 80 Jahren aus den genannten Stadtteilen, Goldgrube und Karthause-Flugfeld, können sich im Bedarfsfall an die Gemeindeschwester Plus Daniela Hütter unter der folgenden mobilen Rufnummer melden: (01 57) 85 13 53 30. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Homepage www.gemeindeschwesterplus.rlp.de.
