Horchheimer Alltag vor 300 Jahren
Hans Lehnet geht den Verhältnissen der Gesellschaft im 18. Jahrhundert nach
Koblenz-Horchheim. „Horchheimer Alltag zu Beginn des 18. Jahrhunderts“ betitelt Hans Lehnet sein jüngst erschienenes Buch, um dessen Herausgabe und ansprechende Ausgestaltung sich die Heimatfreunde Horchheim verdient gemacht haben. Mit dem für Horchheim angelegten Band des kurtrierischen Lagerbuchs von 1719, einer Form katastermäßiger Erfassung der hier ansässigen Institutionen und Personen hinsichtlich ihres steuerlich relevanten Personenstandes sowie ihrer agrarischen wie gewerblichen Lebensgrundlagen, geht der Autor den wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Verhältnisse der dörftlichen Gesellschaft von Horchheim in der Frühzeit des 18. Jahrhunderts nach. Aus dem umfangreichen Zahlenmaterial zu mehrstufig klassifiziertem Land an Weinlagen, Äckern und Wiesen rekonstruiert der Autor die jeweiligen Anteile der im Dorf begüterten Adelsfamilien, der Klöster und Stifte als auch der übrigen Einwohner, unter denen das Lagerbuch Hofleute, Hausvorstände, Handwerker, Bürger, Beisassen, Witwen und Tagelöhner unterscheidet, und stellt sie in ihren wirtschaftlichen Verflechtungen untereinander wie gegenüber Adel und Kirchen dar. Dieses Zahlengerüst von 1719 kleidet er zudem in die Geschichte Horchheims, seines Adels und seiner Klöster von den Anfängen bis zur neuesten Zeit ein. Mit seinem in jahrzehntelangen Studien erworbenen soliden Wissen und seinen dörflichen wie handwerklichen Lebenserfahrungen bietet der Autor eine inhaltsreiche und in jeder Phase lebendige und lesenswerte Darstellung der Horchheimer Geschichte in Mittelalter und Neuzeit.
Das Buch ist in der Sparkasse Horchheim, der Raiffeisenbank Horchheim, bei Tabakwaren Speier, Emser Straße 342 und bei den Heimatfreunden Horchheim e.V. erhältlich. Sein Titel lautet: Horchheimer Alltag zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Mitteilungen aus dem kurtrierischen Lagerbuch von 1719 mit Vergleich zur Neuzeit, bearb. von Hans Lehnet, Horchheim 2012.
