Politik | 06.02.2014

SPD will Fritsch-Gelände zum Stadtteil entwickeln

Kaserne soll nicht verfallen

Koblenz. Über 15 Jahre steht die Fritsch-Kaserne leer, sodass weite Teile der Niederberger Höhe brachliegen. Die SPD-Fraktion will nun Druck in die Angelegenheit bringen und fordert eine engagiertere Gangart der Verwaltung, um finanziellen Schaden von der Stadt abzuwenden. Theoretisch könnte ein neuer Stadtteil entstehen, da insgesamt 26 Hektar für eine Bebauung zur Verfügung stünden. Aus Sicht von SPD-Ratsmitglied Ute Hoffmann und der neuen SPD-Vorsitzenden Ines Lindemann-Günther aus Niederberg könnte eine Entwicklung entscheidend dazu beitragen, das Koblenzer Wohnraumproblem zu lösen - und das, ohne weitere Flächen im Stadtgebiet zu versiegeln. Dieses Vorgehen wird von einer breiten Mehrheit des Stadtrates unterstützt, die eine Innen- vor Außenentwicklung vorsieht. „Der eigentliche Planungsauftrag besteht bereits seit 1994. Seit 1998 steht das Objekt leer. 2006 sollte schließlich die Idee, Wohnen am Buga-Park‘ umgesetzt werden“, fasst es SPD-Fraktionschefin zusammen. Marion Lipinski-Naumann kritisiert, dass das Projekt für die Stadt nur eine mittlere Priorität hat. Unklar ist aber derzeit die Auffassung der Bundeswehr: Das Areal sei immer noch nicht entwidmet, Informationen darüber, wie hoch die Kosten für den Grunderwerb sein werden, müssen noch erfragt werden. „Hierzu haben wir unseren Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger angeschrieben, damit er sich in Berlin für unser Anliegen einsetzt“, ergänzt Ines Lindemann-Günter. Offen ist auch die Frage nach dem Umzug der Wehrtechnischen Studiensammlung (WTS), die wohlmöglich Teile der alten Kaserne nutzen soll. Es bleiben 12 Hektar, die kurzfristig mit Hilfe von Investoren in ein attraktives Wohngebiet umgewandelt werden könnten. „Die Substanz der Bauten leidet aber zusehends, sodass Eile geboten ist“, gibt Lipinski-Naumann zu bedenken. Sie hat Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig um Unterstützung eines SPD-Antrages im Stadtrat gebeten. Die Verwaltung steht dem Anliegen positiv gegenüber. Die Stadt muss für geordnete Verhältnisse sorgen, um das Land mit ins Boot zu holen und so von Konversionsmitteln zu profitieren. Gesteuert werden könnte das Ganze durch eine Entwicklungsgesellschaft unter kommunaler Regie, wie der Petrisberg in Trier, der zur Landes-Gartenschau 2004 als Wohnstandort umgewandelt wurde. Trotz dieser Ansätze reichen die bisherigen Überlegungen aus Sicht der SPD nicht aus. Nicht umsonst erinnert die Fraktionschefin daran, dass potenzielle Investoren Fortschritte sehen wollen, bevor sie einsteigen. „Dieser kann entstehen, wenn die Stadt nicht rechtzeitig beim Land Rheinland-Pfalz Konversionsmittel beantragt, die dringend benötigt werden, um den Standort für einen möglichen Investor attraktiv zu machen“, mahnt Lipinski-Naumann. Aufgrund der Bundeswehrreform werden zukünftig mehr Konversionsflächen im Land drohen, sodass weniger Mittel auf mehr Gemeinden zu verteilen sind. Die SPD erinnert auch an die Ratsmehrheit, dass grundsätzlich die Innen- vor Außenentwicklung stattfinden soll.

Pressemitteilung der

SPD-Stadtratsfraktion Koblenz

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