Beeindrucklende Touristische Halbjahreszahlen Koblenz
Mehr Gäste als im BUGA-Jahr
Während Gäste- und Übernachtungszahlen landesweit sinken, steigen sie in Koblenz
Koblenz. Abstürze bei Gäste- und Übernachtungszahlen waren bisher nach einer Bundesgartenschau für viele Städte die Regel. In Koblenz ist das anders: Gegenüber dem Jahr vor der Buga, also 2010, verzeichnet die Stadt an Rhein und Mosel einen regelrechten Besucherboom und so wurden die Gäste- und Übernachtungszahlen weiter ausgebaut.
Das machten die Geschäftsführung von Koblenz-Touristik und Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig bei einer Pressekonferenz an den Halbjahreszahlen für 2013 deutlich. Dass diese zwei Monate nach der Jahreshälfte herauskommen, liegt an den aufwendigen Erhebungen und Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems. Aber auch jetzt noch freut man sich über die Zahlen und ist richtig stolz darauf.
Oberbürgermeister Dr. Joachim Hofmann-Göttig verwies auf die Investitionen in der Stadt, angefangen mit der Buga über Rhein-Mosel-Halle und Zentralplatz bis hin zur Schlossstraße. „Dass wir mit der Buga den Touristen unsere Stadt so nah bringen konnten, ist in der Vergangenheit immer unterschätzt worden. Die Nachnutzung ist ein Konzept für Kurzzeit- und Langzeittouristen. Buga-Besucher wollten wiederkommen, das belegen jetzt die Halbjahreszahlen.“ Der Oberbürgermeister betonte, dass der Bleibetourismus auch Handel und Hotellerie stärkt: „Die Menschen haben Zeit im Urlaub und lassen sich auch auf den Handel ein. Als Handelsstadt ist Koblenz attraktiver geworden und auf lange Sicht kann mit der Refinanzierung der Investitionen gerechnet werden. Durch die Gewerbesteuer werden in diesem Jahr 125 Millionen Euro Einnahmen erzielt.“
Für versaute Flächen ist kein Platz in Koblenz
Wichtig für den Tourismus sind laut Dr. Hofmann-Göttig aber auch Hege und Pflege der ehemaligen Flächen der Bundesgartenschau. „Uns war klar, dass durch die Nachnutzung 36 Hektar zusätzliche Fläche zu pflegen ist, das kostet viel Geld. Deshalb haben wir dem Eigenbetrieb Grünflächen eine Million Euro zusätzlich gegeben. Diese Million ist von großer Bedeutung, denn wir haben kein versautes Parkgelände, sondern ein gepflegtes. Allein die Blumenkrone vor dem Schloss würde 150 000 Euro kosten, aber es geht auch ohne. Der Lennégarten ist gut gepflegt und auch Wasserspielplatz, lange Tafel, Festungspark, Kinderspielplatz und die Toilette müssen sauber sein“, konstatierte der Oberbürgermeister. Er lobte die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) mit Thomas Metz an der Spitze für die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen auf der Festung Ehrenbreitstein. Die Bettensteuer, die die Stadtverwaltung einführen wollte, hätte jährlich 750.000 Euro gebracht. Doch dagegen hatte die DEHOGA mobil gemacht und so wurde sie vom Rat nicht beschlossen: „Damals habe ich mich geärgert, heute bin ich der DEHOGA fast dankbar. Denn die Übernachtungssteuer ist laut Bundesverfassungsgericht nicht zulässig. Daher bin ich ganz froh auf dieses Instrument verzichtet zu haben, denn eine Rückerstattung wäre peinlich.“
Zuwachs bei den Gästezahlen und Übernachtungen
Andreas Bilo, Geschäftsführer der Koblenz-Touristik, präsentierte die Halbjahreszahlen: „Von Januar bis Juni wurden in Koblenzer Beherbergungsbetrieben 144.346 Gäste gezählt, das entspricht einem Plus von 2,1 Prozent gegenüber Vorjahr. Damit liegen die Gästezahlen im laufenden Jahr sogar über denen im Buga-Jahr 2011.“
Da viele Gäste nicht nur eine Nacht, sondern auch etwas länger in Koblenz blieben, verzeichnete man im Halbjahr 272.940 Übernachtungen, was einem Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Und das, obwohl landesweit die Gästezahlen um 1,6 Prozent und die Übernachtungen gar um 2,6 Prozent gesunken sind. Wie nachhaltig die Investitionen in Koblenz wirken, zeigt der Vergleich mit den Halbjahreszahlen aus dem Buga-Vorjahr 2010. Bei den Gästezahlen ergibt sich hier ein stattliches Plus von knapp 32 Prozent. Bei den Übernachtungen sind es 23 Prozent. Ein Besuchermagnet ist die Festung Ehrenbreitstein. Im gesamten Jahr 2012 zählte man über 446.000 Tagesgäste und rund 100.000 Besucher bei Abendveranstaltungen. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass diese Zahlen in diesem Jahr noch übertroffen werden.
Ein Glücksfall, nicht nur für die Festung Ehrenbreitstein, sondern für die gesamte weitere touristische Entwicklung in Koblenz, ist für die Touristiker der Erhalt der Seilbahn bis zum Jahr 2026.„Wir können die Seilbahn nun dauerhaft in unsere Marketingaktivitäten einbeziehen, das ermöglicht uns eine auch längerfristig planbare und damit noch effektivere Vermarktung“, erläuterte Andreas Bilo.
Außerdem seien der Kulturbau Forum Confluentes und die völlig neuartige interaktive Erlebnisausstellung der Koblenz-Touristik „ROMANTICUM Koblenz“ weitere Anreize für einen Besuch von Koblenz. Seit Eröffnung Ende Juni waren bereits 1532 Gäste im „Romanticum“. „Darüber hinaus ist die neu geschaffene Koblenz Card mit vielen Vergünstigungen für Besucher unserer Stadt ein neues attraktives Angebot, das unser touristisches Leistungspaket komplettiert“, ergänzte Romy Zahren, die stellvertretende Geschäftsführerin der Koblenz-Touristik.
Ab Frühjahr 2014 wird zudem der Moselsteig nach Koblenz führen, der wohl neue Zielgruppen im Natur- und Wandertourismus in die Stadt bringen wird.
