Bei Rathaussturm hielten Verteidiger den Narren nicht stand und JoHo gab Macht ab
Oberbürgermeister musste kapitulieren
Koblenz. Ein Doppelschlag gelang dem Koblenzer Karnevalsprinzen Markus I. und Confluentia Gaby. Nachdem die närrischen Herrscher mit einem Heer von 1500 Narren das Bundesbehördenhaus gestürmt und den Kommandanten entmachtet hatten, zog die Streitmacht auf den Jesuitenplatz, um Oberbürgermeister Dr. Joachim Hofmann-Göttig die Amtsgeschäfte zu entreißen. Keine leichte Aufgabe, denn JoHo hatte die kriegerischen Aktivitäten auf den Nordflügel gelegt, wo sich die Verwaltung im großen Saal und auf einem Gerüst davor verschanzt hatte.
Erst gab es wieder Wortgefechte zwischen dem Oberbürgermeister und dem närrischen Heerführer, Marschall Erich Thönnes. JoHo warnte, denn wenn die Karnevalisten die Macht hätten, müssten sie auch für Schuldzinsen der Stadt aufkommen.
Das beeindruckte die kriegsbereiten Narren, die bereits ihre Konfettikanonen in Stellung gebracht hatten, überhaupt nicht. Da der Oberbürgermeister nicht freiwillig kapitulieren wollte, musste er eben mit „roher Gewalt“ dazu gezwungen werden. Schon donnerten die Kanonen ihre Papierkugeln und Konfettisalven gegen Rathaus und Oberbürgermeister.
Der wurde jedoch von Stadtsoldaten mit einem großen Stoffband vor den Geschossen geschützt.
Und unten hielten die Stadtsoldaten ein dickes Tau bereit, um jedem Eindringling den Zutritt zum Oberbürgermeister zu verwehren. Nachdem der Verwaltungsbunker sturmreif geschossen war, rückte die Infanterie vor, zerschnitt mit Säbel und Degen das Tau, rangelte mit den Stadtsoldaten und hatte schließlich für Prinz Markus und Confluentia Gaby den Weg zum Oberbürgermeister freigemacht.
Der konnte dann nur noch den Rathausschlüssel und die Macht über die Stadt an die Tollitäten übergeben, die so bis Aschermittwoch über Koblenz herrschten.
Schließlich wurde beschlossen, gemeinsam an den Wein- und Bierständen auf dem Jesuitenplatz zu feiern.
