Jubiläums-Benefizgala in Koblenz
Philosophie, Musik und Illusionskunst für den guten Zweck
Zauberphilosoph Andino fördert seit 20 Jahren Flüchtlings-Rechsthilfefonds
Koblenz. Der Koblenzer Zauberphilosoph Andino alias Dr. Andreas Michel hat kürzlich einen symbolischen Scheck über 1.000 Euro an Barbara Liss-Gul, Mitarbeiterin für Interkulturelle Dienste im Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz übergeben. Der Gesamterlös seiner Jubiläums-Benefizgala in der Kulturfabrik in Koblenz-Lützel „kommt der juristischen Beratung von Flüchtlingen zugute, die während ihres Asylverfahrens die Hilfe eines Rechtsanwalts benötigen, besonders nach einer Ablehnung. Außerdem fließen geringe Mittel an Ehrenamtliche, die Asylbewerber aus unterschiedlichsten Herkunftsländern begleiten, wenn sie neue Pässe bei Botschaften oder Konsulaten beantragen müssen“, beschreibt Liss-Gul zwei der wichtigen Aufgaben ihrer Beratungstätigkeit.
Seit der ersten Veranstaltung für diesen Zweck vor 20 Jahren legt Andino größten Wert auf „Zeichen der Solidarität“ mit Menschen, „die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und nun nur auf eine gastliche Aufnahme bei uns hoffen können. Dabei geht es auch um ein weltoffenes und freundliches Koblenz.“ Im Jahr 1993 organisierte er „das erste ‚Varieté für Vernunft‘ als Reaktion auf die unsäglichen Anschläge gegen ausländische Mitbürger, die ein Jahr zuvor begonnen hatten.“ Damals versprach er öffentlich, diese Veranstaltungen „solange durchzuführen, bis diese Anschläge aufhören. Das ist soweit gelungen.“ Aber nun gebe es wieder neue Proteste gegen Asylbewerberunterkünfte, „und auch wenn diese mit den damaligen Anschlägen zum Glück nicht vergleichbar sind, so zeigen sie doch, wie aktuell das Problem leider immer noch und wieder neu ist.“
Superintendent Rolf Stahl ließ es sich nicht nehmen, Andino für die langjährige Unterstützung der kirchkreislichen Flüchtlingsarbeit persönlich zu danken und überreichte zum 20. Jubiläum einen Präsentkorb mit Produkten der Sozialmarke „Diako“.
„Alle Künstler haben auf ihre Gage verzichtet, die Firma Print+Design gestaltete kostenlos die Plakate, der Druck wurde von der Provinzial-Versicherung bezahlt, den Techniker hat der Koblenzer Beirat für Migration und Integration finanziert“, betonte Andino bei der Scheckübergabe im Garten der Koblenzer Superintendentur. Als Nächstes könne er sich gut vorstellen, erneut einen Zauber-Workshop mit Flüchtlingskindern durchzuführen. Barbara Liss-Gul war von der Idee begeistert und stieg gedanklich sofort in die Planung ein.
