Koblenz . Es war schon seit drei Jahren bekannt, dass der Narren-Club Waschem 1986 das Koblenzer Prinzenpaar 2013/14 stellen würde. Eine besondere Ehre für einen Verein, der noch so jung an Jahren ist. Doch wer wird Prinz und welche Dame Confluentia? Im Koblenzer Ratssaal wurde jetzt das Geheimnis gelüftet, die Katze aus dem Sack gelassen: Prinz Markus I. (Thiel) vom Närrischen Circus Waschem und Confluentia Gaby (Hoffmann) wird die Ehre zuteil, eine Session lang über die Kowelenzer Narren zu herrschen und ihnen eine gehörige Portion Frohsinn zu vermitteln.

Die Session, obwohl noch nicht offiziell eröffnet, ließ sich bei der Medienpräsentation im Rathaus schon sehr gut an. Der Chef der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK), Franz-Josef Möhlich, blickte bei seinen begrüßenden Worten in einen prall gefüllten Saal mit zahlreichen Repräsentanten der großen AKK-Familie. Besondere Grußworte galten dem Koblenzer Stadtvorstand, an der Spitze Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, der einen rot-weißen Schal um den Hals trug und die Narrenkappe aufgesetzt hatte. Möhlich vollzog die Umbenennung, die jedes Jahr im November stattfindet – aus dem OB wird JoHo! Und OB-Gattin Dr. Christiane Herzog feiert gerne mit. Willkommensgrüße galten auch Bürgermeisterin Marie-Luise Hammes-Rosenstein, dem Baudezernenten Martin Prümm und dem Beigeordneten Detlef Knopp. Der offiziellen Begrüßung folgte ein musikalischer Beitrag, Torsten Schupp gab drei Songs seiner neuen CD „Kowelenz Olau Vol.2“ zum Besten. Nach dieser Einstimmung war die Bühne frei für den Till (Frank Leiendecker), der sich als Jongleur versuchte.

Dann war die Stimmung bereitet für den Einzug von Prinz und Confluentia mit Gefolge. Zum ersten Mal standen Prinz Markus und Confluentia Gaby im Rampenlicht und ihren Ansprachen war die große Vorfreude auf die kommenden ereignisreichen Monate anzumerken. Prinz Markus ist gebürtiger Kowelenzer, erblickte im Kemperhof das Licht der Welt. Der Zeit im Neuendorfer Kindergarten folgte sogleich der „Umzug“ in den Kindergarten in Wallersheim, als dieser eröffnet wurde. Nach der Ausbildung zum Industrie-Mechaniker bildete sich Markus Thiel weiter, erlangte die Qualifikation Feinwerkmechaniker-Meister und Technischer Betriebswirt. Seit vielen Jahren ist er in der Druckbranche zuhause. Der närrische Virus hat den Prinzen früh erfasst, bereits mit zwei Jahren steckten ihn die Eltern in ein Schornsteinfeger-Kostüm. Die Fassenacht ließ ihn nicht mehr los, seit elf Jahren ist Markus Thiel als einer von „Die Zwei vom NCV“ als Sitzungspräsident tätig, im Vorstand des NCV übt er das Amt des Geschäftsführers aus. In der Freizeit steigt Thiel mit Vergnügen auf sein Harley-Motorrad, kocht gerne und ist einem guten Rotwein und einer Zigarre nicht abgeneigt. Confluentia Gaby wurde im Westerwald geboren, ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn im jungen Erwachsenenalter. In den frühen achtziger Jahren machte sie ihren Abschluss als Hauswirtschafterin in der Kamillus-Klinik Asbach, besuchte anschließend die Meisterschule in Bonn. Etliche Jahre hat sie einen Partyservice, heute bereitet sie für die Kindergarten-Kinder das Essen zu, was ihr viel Freude macht. Den Narren-Club Waschem lernte sie Mitte der neunziger Jahre kennen, seit dem Jahr 2003 ist sie Mitglied im Vorstand.

Ihre Hobbys sind unter anderem Reisen und die Gartenpflege. „Ganz Waschem es en Circus“ lautet das närrische Motto, das sich das Prinzenpaar für die kommende Session ausgesucht hat. Und es soll nicht bei Worten bleiben: Der Hofstaat widmet sich dem Zirkus-Motto, beispielsweise mit einer Drehorgel von anno dazumal. Und am Wallersheimer Kreisel wird ein richtiges Zirkuszelt aufgestellt, in dem mit Sitzungen und Events das phantasievolle Thema „Zirkuswelt“ den alten und jungen Karnevalisten vermittelt werden wird. Und das Soziale wird bei allem Spaß an der Freud nicht vergessen: Confluentia Gaby kündigte besondere Projekte an, deren Erlös Menschen mit Einschränkungen zugute kommen soll. Das Prinzenpaar hat in seiner Session engagierte Begleiter, so Hofmarschall Ernst Knopp und die Pagen Carolin Knopp und Lisa Flicka. „Freuen wir uns auf den 11.11. und alles, was danach kommt“, rief der Oberbürgermeister in seiner kurzweiligen Rede aus. Obwohl er Cola light, sein Lieblingsgetränk, als Geschenk bekam und ihm ein Phrasenschwein anvertraut wurde, das im Ratssaal nicht an Magersucht eingehen dürfte, kündigte er für den absehbaren Rathaussturm hartnäckigen Widerstand an. Überraschenderweise schloss der OB in der Zukunft ein Engagement auf des „Gegners“ Seite nicht aus – als Prinz.