Koblenz-Metternich. Die große Prunksitzung der KG Funken Rot-Weiß-Gold 1946 Koblenz-Metternich brachte Darbietungen zu Tage, wie man sie auf einer karnevalistischen Bühne so noch nie gesehen hatte. Eine voll besetzte und wirklich grandios dekorierte Narrhalle mit modernen Lichteffekten versetzte die Gäste gleich in beste Karnevalsstimmung. Sitzungspräsidentin Verena Müller-Dötsch führte mit Dominanz und ganz viel Charme die Sitzung. Ihr entging nicht die kleinste Kleinigkeit, immer einen passenden Spruch auf den Lippen dirigierte sie die Mitstreiter souverän durch das Programm. Gleich zu Beginn ließ sie es sich auch nicht nehmen und tanzte beim Gardetanz der KG Funken selbst mit und zeigte akrobatische Höchstleistungen. Ganz traditionell startete man die Sitzung mit dem Protokoll. Monika & Heinz Pollmann berichteten von großen und kleinen Zeitgeschichten des vergangenen Jahres. Hierbei kamen auch wahre Begebenheiten aus dem „Dorf Metternich“ zur Sprache, denn hier ärgerten sie sich zum Beispiel über die „wilde Parkerei“ vor der Post und mehr. Und dann ging es schon schlüpfrig zur Sache. In ihrem Vortrag von einer Rentnerin auf Kreuzfahrt berichtete Jill Höllen von knappen BHs, schwarzen Dessous und diversen Artikeln von Beate Uhse. Die Stimmung steigerte sich und der Geschmack der Gäste war gut getroffen. Im Anschluss zeigte sich, dass die Funken in Sachen Nachwuchs sehr gut aufgestellt sind. Die Kindertanzgruppe wurde zur Zugabe nach ihrem Tanz „Der kleine Prinz“ aufgefordert und das zeigte doch, wie schön sie ihren Auftritt gemeistert hatten. Beim nächsten Auftritt hielt es den Elferrat nicht mehr an seinem Platz, sie gingen auf die Bühne zu Johannes Eich, der auf seinem Akkordeon Oktoberfestlieder zum Besten brachte. Und hier gingen Mitglieder des Elferrates doch glatt auf die Knie – war es eine Huldigung des Interpreten oder die ausgelassene Stimmung? Direkt danach erzählte die 14-jährige Lisa Scherf von ihren oberpeinlichen Eltern, die es nicht merken, wenn sie sich unmöglich aufführen – „So Oldies sollte man doch verstecken“, war ihre Meinung. Ein junges Talent auf der karnevalistischen Bühne, spricht ihre Texte völlig frei und man darf sicher in Zukunft von ihr noch viel erwarten. Janina & Sebastian wirbelten als Nächstes, als ein doch etwas seltsames Tanzpaar auf der Bühne. Zunächst noch völlig normal, doch dann als eine Art „Lebende Puppen“ hinter einem schwarzen Vorhang. Schön anzusehen und lustig sowieso. Uwe und Klaus standen danach als „Fritzje & Ilse Bilse“ auf dem Programm und kamen mit Puppenwagen und einem Kindertraktor auf die Bühne, hatten aber dennoch recht schlüpfrige Aussagen in ihrem Vortrag.

Metternich hat seine eigene Carsting Show

Weiter ging es mit dem Duo Marco& Uschi, die ihre eigene Casting-Show mit dem Titel „Ein Lied für Koblenz“ aufführten. Nicht nur „Wortgefechte“ lieferten sie sich, sondern stellten auch noch ihr Gesangstalent zur Show. Bei ihrem Lied in gutem „Kowelenzer Rock“ „Schatz, schenk mir ein Gurkengläsje!“ gab es dann noch für Marco einiges auf die ihm vorgehängte Bratpfanne, was zu einem großen Gelächter beim Publikum führte. Die Jugendtanzgruppe startete danach mit einem bunten Tanz unter dem Titel „James Bond“ und überzeugte ebenso, wie im Anschluss daran Kläusje als Rentner. Was danach kam, war selbst für die Sitzungspräsidentin ein mehr als ungewöhnlicher Auftritt, den sie nachher selbst humoristisch als eine „völlig bescheuerte Nummer“ bezeichnete. Zwei Männer betraten die Bühne und hielten ein Handtuch vor sich. Kein Wunder eigentlich, denn ihren Auftritt nannten sie „Handtuchtanz“. Doch viel mehr als dieses Handtuch war da nicht auszumachen, sehr zur Freude der weiblichen Narren im Saal. Bei diesem Auftritt dürfte es sich aber wahrscheinlich um eine Premiere im Koblenzer Karneval gehandelt haben, denn für solch eine Darstellung eines Tanzes benötigten die Männer eine große Menge Selbstbewusstsein und Mut, denn etwa in der Mitte des Auftrittes fiel bei einem der Männer tatsächlich das große Handtuch und er musste auf ein winzig kleines ausweichen. So ging es in der turbulenten Prunksitzung dann weiter bis in die Morgenstunden. Der Auftritt der Koblenzer Tollitäten, ein Männerballett erfreute wieder die Frauenherzen, ein weiterer Sketch mit Monika&Heinz Pollmann, eine schicke Bauchtanzgruppe oder auch der Showtanz ließen diese Sitzung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden. Eben alles was der Kowelenzer Karnevalist so für die närrische Zeit benötigt, wurde hier besten zelebriert und so mancher Gast sah an diesem Abend die Metternicher Welt mit völlig anderen Augen, aber riesig Spaß hat es allen gemacht.