Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf
Sommerkonzert kam gut an
Koblenz. Großen Anklang fand das Sommerkonzert mit Edeltrud Kahn (Sopran), Klaus Büschler (Oboe), Vihjalmur Sigridarson (Violoncello) und Thomas Schwarz (Klavier), das die Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Pfaffendorf erstmals veranstaltete. Der erste Programmteil mit dem Titel „Serenade“ war Werken deutscher Komponisten gewidmet: Edeltrud Kahn eröffnete das Konzert mit Schumanns „Widmung“, in der ihre unterschiedliche Dynamik besonders gefiel, und mit der Eichendorff-Vertonung der „Mondnacht“, bei der der Sopran im zarten Pianissimo zum Tragen kam. In Brahms „Mainacht“ und dem „Vergeblichen Ständchen“ konnte Kahn auch ihre gestalterische Vielseitigkeit beweisen.
Klaus Büschler interpretierte, von Thomas Schwarz an der wieder in Betrieb genommenen Orgel begleitet, zwei Sätze aus dem Oboenkonzert von Peter von Winter. Im langsamen Satz ließ er die Melodiebögen ausdrucksstark erklingen, im Schlusssatz brillierte er in virtuosen Läufen, die auch bei den schnellen Tempi stets mit der Orgelbegleitung bestens abgestimmt waren.
Vilhjalmur Sigridarson trug die Bearbeitungen der „Träumerei“ von Robert Schumann sowie des „Ständchen“ von Franz Schubert vor, in denen sich der sonore Klang des Violoncellos in der Kirchenakustik voll entfalten konnte. Letzteres brachte er außerdem als Sänger zu Gehör. Thomas Schwarz begeisterte das Publikum mit einem Capriccio von Felix Mendelssohn. In der langsamen Einleitung kamen die sanglichen Elemente zur Geltung, während er die folgenden schnellen Läufe virtuos und packend umsetzte.
Im zweiten Programmteil erklangen italienische und spanische Kompositionen: Edeltrud Kahn interpretierte die Arie „Ebben ne andro lontana“ von Alfredo Catalani, deren lyrische Melodiebögen sie mühelos spannte, sowie die dramatische Arie „Pace, pace“ aus „La forza del destino“ von Giuseppe Verdi. Hierbei bestach sie durch die gute Phrasierung und ihre saubere, auch im Piano sicher geführte Höhe.
Vollendet gestaltet
Klaus Büschler ließ das Publikum in Begeisterungsstürme ausbrechen mit Amilcare Ponchiellis Piccolo Concertino, dessen sangliche Passagen er mit wunderbarem Ton ebenso vollendet gestaltete wie die packenden, technisch anspruchsvollen Läufe im sich stetig steigernden Finale. Thomas Schwarz ließ die Fantasie über die Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Renaud de Vilbac erklingen, in der bekannte Melodien aus der Rossini-Oper pianistisch ansprechend zu einem mitreißenden Kabinettstück zusammengesetzt wurden. Den Schlusspunkt bildete die Komposition „Requiebros“ von Gaspar Cassado, die Vilhjalmur Sigridarson, wie auch im Übrigen einfühlsam und umsichtig begleitet von Thomas Schwarz, mit starkem Ausdruck technisch vollendet darbot und die das Publikum mit einem wohl verdienten und lang anhaltenden Schlussapplaus bedachte. Für diesen bedankten sich die Mitwirkenden gemeinsam mit der zum Konzertprogramm passenden Zugabe „O sole mio“.
