Koblenz. Der Vorsitzende des Koblenzer Gästeführer e. V., Hartmut Hager, konnte bei herrlichem Wetter zu Beginn der Führung an der Historiensäule auf dem Görresplatz mehr als 250 interessierte Teilnehmer begrüßen. In seinem Vortrag schlug Hartmut Hager den Bogen von der Gründung von Koblenz durch die Römer über Zerstörungen der Stadt in den verschiedenen Epochen bis zum heutigen Tag. Helge Hartwig setzte die Führung am Jesuitenplatz fort mit Information zur Hexenverfolgung sowie zu den Ideen der Französischen Revolution, zu denen der bekannteste Bürger von Koblenz, Josef Görres, sich anfangs rege bekannte beziehungsweise buchstäblich entflammt war.

Vor dem Schöffenhaus, in dem ja während der Hexenverfolgungszeit die Folterwerkzeuge vorhanden waren, schilderte dann Marlies Weiß in eindringlicher Art und Weise und im Detail, wie sie als Koblenzerin im 17. Jahrhundert von Nachbarn denunziert, als Hexe angeklagt war, wie sie gefoltert wurde und dann mit Mühe und Not dem Scheiterhaufen entkam. Ekkehard Herrmann und Bernhard Hillesheim gaben Auskunft über ihre Tätigkeit als Nachtwächter und Turmwächter zur Feuererkennung und Alarmierung im 17. und 18. Jahrhundert bis zu den Maßnahmen der modernen Feuerwehr in der Neuzeit. Manfred Böckling wiederum gab einen Überblick als preußischer Artilleriegefreiter über seine Uniform, seine Tätigkeit aber auch über Zerstörungen an den „Vier Türmen“ speziell im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Der Abschluss der Führung war auf dem Plan. In einem sehr emotionalen Beitrag erzählte Jürgen Frensch anhand eines persönlichen Erlebnisses seiner Mutter die Geschichte über den Luftangriff der Alliierten am 6. November 1944 auf Koblenz.

Die Sammlung zugunsten der Kinder-und Jugendhilfe Arenberg (Träger seraphisches Liebewerk) ergab die Summe von 474,30 Euro und wurde vom Verein auf 500 aufgerundet.

Hartmut Hager erinnerte daran, dass der Weltgästeführertag jedes Jahr veranstaltet wird und daher auch in 2015 mit einer interessanten Spezialführung zu rechnen ist.