Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Staatssekretär David Langner überreicht Joachim Hennig das Bundesverdienstkreuz
„Große Anerkennung für die Beharrlichkeit und Gründlichkeit aus über zwei Jahrzehnten andauernden Engagements.“
Koblenz. In einer feierlichen Stunde wurde das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Joachim Hennig im Koblenzer Rathaus verliehen. Unter Anwesenheit des Oberbürgermeisters Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig und des Landtagspräsidenten Joachim Mertes fand die Ehrung statt. Herr Mertes war Vorschlagender für die Auszeichnung von Herrn Joachim Hennig. Der Staatssekretär David Langner überreichte die Urkunde an Herrn Hennig für seine herausragenden Dienste in der Gedenkarbeit.
Viele prominente Gäste bei der Verleihung anwesend
Zahlreiche weitere prominente Gäste trafen zu diesem Ereignis im historischen Rathausgebäude ein. Darunter Herr Lars Brocker, Präsident des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz und des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz in Koblenz, Herr Dieter Burgard, Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz, Herr Detlef Knopp, der amtierende Kulturdezernent und seine Nachfolgering Frau Margit Theis-Scholz sowie Herr Detlev Pilger, Bundestagsabgeordneter.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist eine der höchsten Auszeichnungen, die in der Bundesrepublik vergeben wird. Diese Auszeichnung wurde 1951 von Theodor Heuss ins Leben gerufen und wird an Bürgerinnen und Bürger vergeben, die sich in herausragender Art und Weise ehrenamtlich für andere engagieren.
Joachim Hennig erhielt bereits Kulturpreis der Stadt Koblenz
Herr Joachim Hennig, dem bereits 2008 der Kulturpreis der Stadt Koblenz für seine jahrelange Gedenkarbeit für die Opfer des Nationalsozialismus verliehen wurde, war bis September 2013 Richter am Oberverwaltungsgericht in Koblenz und er ist Gründungsmitglied des Fördervereins Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V.
Joachim Hennig hat sich wissenschaftlich mit juristischer Zeitgeschichte während der NS-Zeit beschäftigt und gehört dem wissenschaftlichen Beirat zur Gedenkarbeit in Rheinland Pfalz an. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied und Mitglied des Sprecherrates der Landesarbeitsgemeinschaft für Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit im heutigen Rheinland Pfalz und seit 2005 deren stellvertretender Vorsitzender.
Neben zahlreichen Vortragstätigkeiten ist er seit 2006 Leiter und Referent von Tagungen des Justizministeriums Rheinland-Pfalz für Richter und Staatsanwälte zum Generalthema Justiz und Recht im Dritten Reich. Seit 2007 führt er regelmäßig solche Seminare für Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare auch an Orten des Geschehens durch. Dazu gehört auch der Besuch der KZ Gedenkstätten in Hinzert und Osthofen.
Laudatoren loben Engagement
Dieses Engagement, so der Sozialstaatssekretär David Langner, ist wichtig für die gesellschaftlichen Strukturen und es ist wichtig, diese Menschen, die diese Arbeit leisten, in einem besonderen Maße auszuzeichnen. Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig war geehrt, bei diesem feierlichen Akt Gastgeber zu sein. Er verkündete tiefen Respekt für die ehrenamtliche Arbeit von Herrn Hennig und betonte, dass es wichtig sei, an die Vergangenheit zu erinnern, „denn wer die Vergangenheit kennt, der wird lernen Fehler zu vermeiden“.
Herr Hofmann-Göttig gratulierte Joachim Hennig im Namen der Stadt Koblenz und ermunterte ihn dazu sich weiterhin gegen das Vergessen zu engagieren.
Joachim Hennig bedankte sich für die Auszeichnung
Herr Joachim Hennig bedankte sich für die Ermutigung und Unterstützung in den ganzen Jahren seiner ehrenamtlichen Arbeit und er betonte, dass es die erste Auszeichnung dieser Art für die Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz sei.
Herr Hennig begründete seine Arbeit darin, dass es „zum einen um den Respekt und um die Empathie für die Überlebenden geht sowie um die toten Opfer des Nationalsozialismus und ihrer Angehörigen, zum anderen um den Erwerb von historischem Bewusstsein und die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung sowie die Förderung von Urteilsvermögen und Handlungskompetenz. Die Aufgabe heißt historisch ´Politische Bildung´. Und das nicht nur an bestimmten Jahres- und Gedenktagen und bestimmten Gedenk- und Erinnerungsorten, sondern immer und immer wieder. Die Gedenkarbeit und Erinnerungskultur dürfen kein großer Reflex der Politik sein. Ein Reflex der Politik und Politiker, etwa dann, wenn Asylunterkünfte brennen. Gedenkarbeit und Erinnerungskultur wollen etwas bewirken und verändern. Empathie und Respekt gegenüber den Opfern und auch Wertschätzung für Menschen mit Zivilcourage fördern. Sie soll Menschen herausstellen, die Widerstand gegen Unrecht leisteten und für die Werte der Demokratie, der Menschenrechte und des Friedens gekämpft haben und damit wir alle, die Deutschen und die Nichtdeutschen, die Älteren und die Jüngeren uns daran zum Vorbild nehmen und dem Nacheifern.
Das haben wir in den letzten 70 Jahren geschafft. Wir werden es auch unter den neuen Herausforderungen schaffen. Dieser Orden ist eine Auszeichnung für geleistete Arbeit und eine Verpflichtung für die Zukunft.“
Staatssekretär David Langler überreicht Herrn Joachim Hennig das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
