Kirchenkabarett mit Ulrike Böhmer in der Versöhnungskirche
Und sie bewegt sich doch!?
Koblenz. In der ausverkauften evangelischen Versöhnungskirche in Arenberg trat die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer aus Iserlohn mit ihrem neuen Programm „Und sie bewegt sich doch!“ auf. Eingeladen dazu hatte die Stiftung „Lebens-Weise“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Seniorenarbeit auf der rechten Rheinseite mit ihrem Stiftungskapital zu fördern. Als Kunstfigur Erna Schabiewsky, der „rechten und der linken Hand vom Pastor“, nimmt Ulrike Böhmer das kirchliche Leben auf sehr unterhaltsam Weise ins Visier, aus der eigenen katholischen Sicht und doch immer auch mit einem Blick auf die evangelischen Geschwister, die, so Erna, „gar nicht so schlimm sind, wie man immer dachte.“ Typisches - vielen Veranstaltungsbesuchern wohl vertraut - wird lebendig und aufs Korn genommen: der übliche Stuhlkreis in Gemeindegruppen, die immer wiederkehrende gestaltete Mitte mit Tüchern und Kerzen und die jahreszeitlich abgestimmten Kuchensorten der kfd-Frauen. Aber auch aktuelle Themen wie die von Papst Franziskus angestoßene Familiendiskussion greift Böhmer auf. Dazu Ernas Vorschlag: Jeder Bischof solle mal 14 Tage in einer ganz gewöhnlichen Familie verbringen, um wirklich mitreden zu können. Wer den Bischof beherbergen möchte, könnte ja per Tombola-Los auf dem Gemeindefest entschieden werden. In Anlehnung an Hape Kerkeling macht sich Erna Schabiewsky auch auf einen Pilgerweg, natürlich auf die ihr eigene schrullige Art. Deswegen kommt sie in vier Tagen auch nur bis in die heimatliche Dortmunder Innenstadt. Da aber ist es dann ausgerechnet eine evangelische Kirche, in der sie - natürlich in einem Stuhlkreis um eine gestaltete Mitte - die wahrhaft ökumenische Erkenntnis überkommt - die Kirche, „sie bewegt sich doch!“ Lang anhaltender Beifall nach einem zweieinhalbstündigen Programm bewies, dass Erna Schabiewskys „Visionen vonne Kirche“ beim Publikum angekommen waren. Mit Blumenstrauß und einem BVB-Schal dankte Christof Wölk als Stiftungsratsvorsitzender der Künstlerin und nahm ihr gleichzeitig das Versprechen ab, mit ihrem nächsten Programm wieder in der Versöhnungskirche zu Gast zu sein.
