„Jerusalem am Rhein – Die Geschichte der SchUM Gemeinden Mainz, Worms und Speyer“
„Vom Tempel zur Synagoge“
Koblenz. „Jerusalem am Rhein – Die Geschichte der SchUM Gemeinden Mainz, Worms und Speyer“ Unter dieser Überschrift lud die Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz Mitglieder und Interessierte zum zweiten Vortrag aus der Jahres-Reihe „Vom Tempel zur Synagoge“ ins Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde Koblenz ein. Dazu hatte der Vorstand Frau Dr. Ursula Reuter, Historikerin, Judaistin, Germanistin und Mitarbeiterin am Salomon Ludwig Steinheim Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen eingeladen. Als SchUM-Gemeinden werden in jüdischen Quellen die drei Städte Speyer, Worms und Mainz bezeichnet, die im Mittelalter bedeutende, miteinander kooperierende jüdische Gemeinden waren. Das Wort selbst ist eine Zusammensetzung aus den Anfangsbuchstaben ihrer mittelalterlichen, auf das Lateinische zurückgehenden hebräischen Namen: Schin (Sch) für Schpira - Speyer, Waw (U) für Warmaisa - Worms und Mem (M) für Magenza – Mainz. Ursula Reuter stellte anhand von Fotos die wechselhafte Geschichte der drei Städte dar, beginnend von den ersten jüdischen Einwanderern im 9. Jahrhundert bis hin zum vorläufigen Ende der jüdischen Kultur im Rheinland durch Pogrome im 14. Jahrhundert. Dabei zeigte sie die Besonderheiten der jeweiligen Stadt und die noch heute zu sehenden Zeugnisse dieser Kultur, wie etwa die Überreste der Synagoge und der Mikwe in Speyer, die „Judengasse“ und das „Raschihaus“ in Worms und den jüdischen Denkmalfriedhof in Mainz. Und einen Hinweis auf jüdisches Leben in dieser Zeit in Koblenz konnte sie den zahlreich erschienenen Zuhörern geben: eine Karte mit den „Mittelpunktgemeinden“ im Rheinland, auf der Koblenz als solche zu erkennen war. Der dritte Vortrag aus dieser Reihe wird am 18. November 19 Uhr, stattfinden, zum Thema „Neue Synagogen - Zeichen des Aufbruchs zu einem neuen Judentum in Deutschland“. Referent wird Dr. Ulrich Knufinke, Technischen Universität Braunschweig sein.
