Forstamt Koblenz stellt sich, seine vielseitigen Aufgaben und ein umfangreiches Jahresprogramm in und mit der Natur vor
Wald zum Lernen, Erleben und Erhalten
Über 100 Wald- und Naturerlebnis-Angebote für Kinder und Erwachsene umfasst das Angebot
Koblenz-Oberwerth. Nicht mitten im Wald, sondern in einem eher unauffälligen, doch schönen Haus im Stadtteil am westlichen Rheinufer befindet sich das Forstamt Koblenz, eines von 45 Forstämtern des Landes, auf die per Gesetz jeder Quadratmeter des rheinland-pfälzischen Waldes aufgeteilt ist. Das Forstamt ist eine Behörde von Landesforsten und vertritt das Landeswaldgesetz als Gemeinschaftsforstamt für Staats-, Kommunal- und Privatwald in elf Forstrevieren auf einer Fläche von rund 20.000 Hektar, von Bendorf über Laacher See und Mayen bis nach Macken und Rhens. Das komplexe Ökosystem Wald ist ein nicht unbedeutender Baustoff- und Energielieferant und zudem oft – wie der im Koblenzer Süden gelegene 2772 Hektar große Stadtwald - ein Naherholungsgebiet mit Wanderwegen, einer Waldinfostelle, einem Wildpark, Spielplätzen und vielem mehr. Auch für diesen Wald ist das Forstamt hoheitlich zuständig. Wie viel von welchem Holz im Wald steht, darüber gibt eine im 10-Jahres-Rhythmus durchgeführte Inventur Aufschluss. Im Koblenzer Forstamtsbereich sind etwa 20 verschiedene Laub- und fünf Nadelbaumarten ansässig. Einen Großteil machen die Buchen aus. Weitere zahlreich vorkommende Baumarten sind beispielsweise Fichten, Douglasien und Eichen. Mit diesen vier Holzarten kann das Forstamt die größten Einnahmen erzielen.
Vielseitige Aufgaben
Die Organisation von Holzeinschlag und -vermarktung mit wachsamem Blick auf die Einhaltung von Nachhaltigkeit gehört zu den vielseitigen Aufgaben im Rahmen der Verwaltung und Bewirtschaftung des Waldes. Darum kümmert sich im Koblenzer Forstamtsgebäude ein zehnköpfiges Team von Mitarbeitern, im Außendienst sind weitere elf Revierförster, vier Forstwirtschaftsmeister, 20 Forstwirte und zahlreiche Unternehmer aktiv im Einsatz.
Auch die Durchführung von Drückjagden sowie die Ausschreibung und Organisation individueller oder saisonaler Jagdangebote fallen in den Aufgabenbereich des Forstamtes, für das darüber hinaus der Bereich Ausbildung eine besonders große Rolle spielt. Verschiedenste Praktikanten und junge Menschen im „Freiwilligen ökologischen Jahr“ schnuppern hier hinein in den Arbeitsalltag der Forstamtsmitarbeiter, und angehende Forstwirte lernen, wie der Wald professionell für künftige Generationen gepflegt und nachhaltige Holzernte betrieben wird. Auch Anwärter für den gehobenen und Referendare für den höheren Forstdienst leisten im Forstamt im Rahmen ihrer Ausbildung einen Vorbereitungsdienst ab. Ein weiterer Tätigkeits-Schwerpunkt des Forstamtes liegt in der Umweltbildung, wofür allein drei Mitarbeiter abgestellt sind. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Veranstaltern stellt das Forstamt dazu jährlich ein umfangreiches Programm auf die Beine. In diesem Jahr umfasst es mehr als 100 Wald- und Naturerlebnis-Angebote für Kinder und Erwachsene, viele durchgeführt in enger Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltbildungseinrichtung „Waldökostation Remstecken“, einer Außenstelle des städtischen Umweltamtes. In der umgebauten Scheune und um sie herum können besonders Schulklassen den Wald erfahren und erforschen. Weitere Wald- und Naturerlebnisse bietet das Jahresprogramm beispielsweise mit thematisch verschiedenartigsten und lehrreichen geführten Wanderungen oder sogar literarisch-kulinarischen Veranstaltungen - für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Hoher Stellenwert der Waldjugendspiele
Wie auch in anderen Forstämtern haben beim Koblenzer Forstamt einen besonders hohen Stellenwert die vom Land geförderten Waldjugendspiele, die im vorigen Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feierten. Sie werden im Juni im Koblenzer Stadtwald für Schüler der dritten Klassen abgehalten. Mit diesen und allen anderen im Programm gelisteten Veranstaltungen soll auf unterhaltsame Art der wertvolle Naturraum Wald in seiner Faszination und Vielfältigkeit den Bürgern näher gebracht werden. Forstamtsleiter Eberhard Glatz ist selbst Feuer und Flamme für die vielen Aktivitäten in und mit der Natur, die besonders in diesem Jubiläumsjahr „300 Jahre Nachhaltigkeit“ einen vor allem durch Aufklärung aktiven Beitrag für die nachfolgenden Generationen leisten sollen. Das Jubiläum selbst wird am 5. Mai gefeiert im Park und im angrenzenden Wald auf dem Plateau der Festung Ehrenbreitstein. Einen Nachmittag lang bietet das Gemeinschaftsangebot der Stadt und des Forstamtes zahlreiche erlebnisorientierte Aktionen, um die Natur zu begreifen und Verantwortungsgefühl für sie zu wecken.
Spezielle Form der Waldnutzung
Eine sehr spezielle Form der Waldnutzung wird geboten mit der im Koblenzer Stadtwald ganz neuen Einrichtung eines Gedenkwaldes. Dieser kann am 22. August bei einer vom Förster begleiteten Wanderung besichtigt werden.
Als zudem besondere Attraktion im Forstamt Koblenz stellt Eberhard Glatz den dort seit 2010 von Heinrich Becker geführten Wildladen vor. Angeboten werden Wildbret und Wildspezialitäten aus heimischen Revieren, Gewürze, Honig und Vieles mehr. Geöffnet hat der Laden mittwochs, freitags und samstags, insgesamt 13 Stunden pro Woche (www.derwildladen.de). Naturfreunde und Waldbegeisterte, die mehr über die Arbeit des Forstamtes und seine Veranstaltungen erfahren möchten, schauen im Internet auf die Seite www.koblenz.wald-rlp.de, schicken eine E-Mail an forstamt.koblenz@wald-rlp.de oder setzen sich telefonisch mit einem persönlichen Ansprechpartner in Verbindung, (02 61) 9 21 77-0.
