Gut besuchtes Bürgergespräch der F/B/G Koblenz
Wie geht es weiter am Peter-Altmeier-Ufer?
Lärm- und Geruchsbelästigung der Hotelschiffe verringern Lebensqualität
Metternich. Ein kurzer Rückblick: Bei der Lärm- und Geruchsbelästigung durch die Hotelschiffe am Peter-Altmeier-Ufer handelt es sich um ein lange bekanntes und diskutiertes Problem. Dieses sollte durch die Installation der Landstromversorgung beseitigt werden. Die F/B/G Koblenz ist seit Jahren darum bemüht, für diese Angelegenheit einen vernünftigen Kompromiss zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Stadt einerseits, und andererseits den berechtigten Interessen der dortigen Anwohner herbeiführen zu können. Seit dem 1. Oktober 2013 gibt es also einen Vertrag zwischen dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Stadt Koblenz für eine entsprechende Wasserraumbewirtschaftung. Dieser Vertrag ermöglicht es der Koblenz-Touristik zum einen, die anlegenden Schiffe zur Abnahme dieses Stroms, und infolgedessen zum anderen die Schiffsführer zum gleichzeitigen Abstellen der bordeigenen Maschinen zwingen zu können. Anfang dieses Jahres hatte dann der Oberbürgermeister bekannt gegeben, dass die vorhandenen Stromstärken für die immer größer werdenden Schiffe nicht ausreichen würden, und das Problem also grundsätzlich weiterhin bestünde.
Damit konnte und wollte sich die F/B/G nicht abfinden und lud die betroffenen Bürger zu einem Gespräch ins Haus Metternich. Im Rahmen einer von knapp 50 Teilnehmern besuchten Bürgerversammlung beschwerten sich viele Anwohner des Moselufers der Koblenzer Altstadt heftig, und zwar nicht nur über die andauernde Lärm- und Geruchsbelästigung durch die Hotel- und Passagierschiffe.
Drei Lösungsvorschläge
Von der Verwaltung saßen auf dem Podium: der Geschäftsführer des Eigenbetriebes Koblenz-Touristik, Andreas Bilo, der stellvertretende Hafenmeister Stephan Daum, sowie von der F/B/G Manfred Gniffke, Werner Rosenbaum und Walter Baum. Moderiert wurde der Abend von Anke Hoffmann, der Sprecherin der neu gegründeten F/B/G-Stadtteilgruppe Koblenz-Mitte, gleichzeitig ebenfalls eine Anwohnerin am Moselufer. Andreas Bilo musste sich anhören, dass die Anwohner nicht nur durch ständig laufende Dieselmotoren der Schiffe gestört werden, sondern zunehmend auch durch den Lärm von Partys auf den Schiffen, oft bis in die Nacht hinein, sowie durch laute Lautsprecherdurchsagen zu jeder Tages- und Nachtzeit. Als besonderes Ärgernis wurde genannt, dass die bei Dunkelheit ankommenden oder abfahrenden Schiffe extrem helle bewegliche Scheinwerfer benutzen. „Flak-Beleuchtung“ benannte einer der Anwohner die Scheinwerfer, die dann die Zimmer der angrenzenden Häuser hell ausleuchten und eine Nachtruhe unmöglich machen. Ein weiteres großes Ärgernis seien die große Anzahl der anlegenden Schiffe, die die zulässige Zahl von sechs Schiffen deutlich überschreiten. Andreas Bilo zeigte drei mögliche Alternativen für eine zukünftige Lösung auf: 1. Die Koblenz-Touristik will bei dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) nachfragen, ob man gegebenenfalls auch die Anlegestellen der Frachtschiffe mitnutzen könnte, die unterhalb der Touristenschiffe ihre Plätze haben (in Richtung Deutsches Eck). 2. Die Ertüchtigung einer zusätzlichen Anlegestelle; die vorhandenen besser ausbauen und gleichzeitig die Anschlusswerte erhöhen. 3. Bei Erreichen der Kapazitätsgrenze ein Liegeverbot aussprechen. Die betroffenen Anwohner zeigten der Verwaltung in aller Deutlichkeit auf, dass nur die dritte Variante in ihrem Interesse sei.
Ungeklärte Zuständigkeiten
Der Abend machte aber auch deutlich, dass es sich nicht nur um ein technisches Problem handelt, sondern dass in erster Linie die gegebenen Zuständigkeiten geklärt sein müssen. Die Anwohner können nämlich derzeit anrufen, wo sie wollen. Eine Stelle schiebt die Zuständigkeit zur nächsten. Ordnungsamt und Wasser-Schutz-Polizei haben unterschiedliche Einsatzgebiete und gerade in dieser Hinsicht besteht noch erheblicher Informations- und Diskussionsbedarf. Ebenso muss dringend geklärt werden, wie die durch die Andienung der Hotelschiffe durch Busse und LKW’s entstehende Verkehrsproblematik am Moselufer gelöst werden kann. Zu diesem Themenkomplex wird die F/B/G zu einer weiteren Bürgerversammlung einladen, bei der dann auch das Ordnungsamt der Stadt Koblenz sowie das WSA vertreten sein soll.
Der Vorsitzende der F/B/G, Walter Baum, hob in einer Zusammenfassung noch einmal die Ergebnisse hervor und unterstrich noch einmal ausdrücklich die Zusagen der Koblenz-Touristik und des Hafenamtes. Die F/B/G verspricht, in dieser Angelegenheit am Ball zu bleiben. Die Anwohner des Moselufers sollen wieder in Ruhe auf ihren Balkonen sitzen, und auch nachts wieder ein Fenster zur Moselfront öffnen können. Pressemeldung der
F/B/G Koblenz e.V.
