Abschied und Neubeginn im Polizeipräsidium Koblenz
Wolfgang Fromm wird Nachfolger des Koblenzer Polizeipräsidenten Horst Eckhardt
Koblenz. Mit Polizeipräsident Horst Eckhardt und seinem Stellvertreter Jürgen Mosen wurden die beiden Führungskräfte des Polizeipräsidiums Koblenz in den Ruhestand verabschiedet. Zusammengerechnet 94 Jahre waren sie im Polizeidienst und haben sich dabei, so Innenminister Roger Lewentz in seiner Rede, um die Sicherheit in Rheinland-Pfalz verdient gemacht. Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens aus Koblenz und der Region waren zu der Feierstunde in den Historischen Rathaussaal gekommen, um auch die Amtseinführung des neuen Polizeipräsidenten Wolfgang Fromm mitzuerleben. Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Koblenz umfasst die Stadt Koblenz und acht Landkreise, 2600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfüllen die verschiedenen Aufgaben.
Innenminister Lewentz zeichnete in seiner Rede die Vita des scheidenden Polizeipräsidenten nach. Horst Eckhardt wurde 1948 in Bad Ems geboren und wuchs in Welschneudorf im Westerwald auf. 1965 trat er in den rheinland-pfälzischen Polizeidienst ein, durchlief die Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Mainz und Schifferstadt. Der Wechsel zum Polizeipräsidium Koblenz und die Ausbildung zum Kriminalbeamten gehen in das Jahr 1971 zurück, und Ende der Siebzigerjahre wurde Eckhardt Leiter des Kommissariats Tötungsdelikte beim Polizeipräsidium Koblenz. In den Jahren 1982 bis 1987 unterrichtete der Westerwälder als Dozent für Kriminologie an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung,
Fachbereich Polizei, in Koblenz. 1987 erfolgte der Wechsel zum Polizeipräsidium in Trier, hier war Eckhardt Leiter der Abteilung Kriminalpolizei beim Polizeipräsidium Trier, ab 1993 stellvertretender Leiter der Abteilung Polizeieinsatz in Trier. 1994 ging es zurück nach Koblenz, bis 2005 in der Funktion Leiter der Abteilung Polizeieinsatz beim Polizeipräsidium. Im Jahr 2005 erfolgte dann die Ernennung zum Polizeipräsidenten. Minister Lewentz charakterisierte Horst Eckhardt als eine Führungskraft, die größten Wert auf Präzision und Qualität in der polizeilichen Arbeit lege. Sein mitunter kerniger Ton, bei tatsächlich sehr sozialer Ausrichtung, könne durchaus als Markenzeichen von Horst Eckhardt gesehen werden. Polizeipräsident Eckhardt, so der Minister weiter, habe den Schwerpunkt seiner Führungstätigkeit in die Fachlichkeit der polizeilichen Arbeit und weniger in die Außendarstellung gelegt.
Der Leitende Polizeidirektor Jürgen Mosen wurde 1949 in Andernach geboren; sein Eintritt in die rheinland-pfälzische Polizei mit Ausbildung in Wittlich-Wengerohr und Mainz fand 1968 statt. Nach seiner Verwendung als Einsatzsachbearbeiter im Polizeireferat der Bezirksregierung Koblenz, vorausgegangen waren die Stationen Engers, Linz und Straßenhaus, absolvierte Mosen in den Achtzigerjahren ein Studium an der Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup. Daran anschließend fungierte er als „Einsatzleiter Hunsrück“ in Simmern im Rahmen der damaligen Einsatzlagen zum Nato-Doppelbeschluss. Es folgten Tätigkeiten bei der Bezirksregierung Neustadt/Weinstraße, an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Koblenz (Dozent für Verkehrslehre), 1994 wechselte Mosen als Leiter des Planungsstabes für den Umzug des Fachbereichs zum Flughafen Hahn. Weitere berufliche Aufgaben waren unter anderem in den Neunzigerjahren die Position des stellvertretenden Schulleiters der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz sowie die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung. Nach Jahren als Einsatzreferent der Polizei im Innenministerium in Mainz wurde Jürgen Mosen im Jahr 2005 die Leitung der Abteilung Polizeieinsatz des Polizeipräsidiums Koblenz übertragen, es folgte 2008 die Ernennung zum stellvertretenden Polizeipräsidenten. Innenminister Lewentz beschrieb Mosen als eine Persönlichkeit, die auch in Problemlagen stets positiv gestimmt war.
In Stresssituationen habe er eine fast stoische Ruhe und Gelassenheit bewahrt.
Dankesworte im Namen des Oberbürgermeisters, von Rat und Verwaltung sprach Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein, die den beiden scheidenden Polizei-Führungskräften unter anderem für die intensive Mitwirkung bei der gemeinsamen Aufgabe „Sicherheit in unserer Stadt“ dankte. Für viele Jahre guter Zusammenarbeit dankte Generalstaatsanwalt Erich Jung aus Koblenz. Es habe einen nachdrücklichen, offenen Austausch zwischen den Behörden gegeben. Lobende Worte fanden auch der Mainzer Polizeipräsident Karl-Heinz Weber und Gerhard Jung als Vorsitzender des Gesamtpersonalrats.
Horst Eckhardt bedankte sich in seinen Abschiedsworten bei zahlreichen Wegbegleitern und wünschte seinem Nachfolger Wolfgang Fromm, bei dem er das Präsidium in guten Händen weiß, viel Erfolg.
In 46 Jahren bei der Polizei sei er gefördert und gefordert worden, stellte Jürgen Mosen in seiner Rede fest. Auch er betonte die gute und enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden. Neu in Koblenz und doch ein alter Bekannter: So könnte man den neuen Koblenzer Polizeipräsidenten Wolfgang Fromm beschreiben. Denn Fromm ist ein gebürtiger Bad Emser und er wohnt in Koblenz. Für Fromm ist es ein Wechsel des Arbeitsortes, nicht aber der Funktion: Der 60-Jährige ist seit dem Jahr 2002 Polizeipräsident in Ludwigshafen, als Pendler kennt er die Autobahn wie seine Westentasche. Und im nördlichen Rheinland-Pfalz war er an verschieden Orten dienstlich eingesetzt: Anfang der Achtzigerjahre als Dienstgruppenleiter beim Polizeiamt Bad Neuenahr-Ahrweiler, in den Neunzigerjahren als Leiter der Vollzugspolizei im Landkreis Cochem-Zell, als Referent beim Polizeireferat der Bezirksregierung Koblenz und als Leiter der Polizeidirektion Neuwied. Jetzt kommt er als Leiter des Polizeipräsidiums nach Koblenz. Der neuen Aufgabe begegnet er mit Respekt und Vorfreude, das war seinen Worten zu entnehmen. Seinen Kollegen Eckhardt und Mosen zollte Fromm höchsten Respekt für die geleistete Arbeit. Minister Lewentz kennzeichnete den neuen Chef des Polizeipräsidiums als eine Führungskraft, die sich bei der Wahrnehmung verschiedener Funktionen außerordentlich bewährt habe. So genieße Fromm zu Recht innerhalb der Polizei in Rheinland-Pfalz ein sehr hohes Ansehesn. Zuverlässigkeit und Disziplin, aber besonders auch seine Offenheit und sein Einfühlungsvermögen seien, so der Minister weiter, prägend für Fromms Führungsstil. Nicht unerwähnt ließ Lewentz das jahrzehntelange Mitwirken Fromms in landesweiten Arbeitsgruppen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Combo des Polizeiorchesters Rheinland-Pfalz, und die begrüßenden Worte sprach Polizeidirektor Christoph Semmelrogge.
Innenminister Roger Lewentz (l.) mit Horst Eckhardt und dessen Nachfolger Wolfgang Fromm.
Karl-Heinz Weber (r.) überreicht Horst Eckhardt das Polizei-Ruhekissen.
