Zweites Koblenzer „Startup Slam am Eck

„track my animals“ überzeugte die Jury

Eine App, die die Landwirtschaft revolutioniert - sind die Entwickler überzeugt

24.11.2015 - 16:38

Koblenz. Der zweite Koblenzer „Startup Slam am Eck“, eine Initiative des Vereins „IT.Stadt Koblenz“, ging jetzt im „Circus Maximus“ über die Bühne. Vier innovative Geschäftsideen stellten sich dem Wettbewerb, der in Kooperation mit dem Gründungsbüro Koblenz und durch Förderung des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz ausgetragen wird. Durch die Veranstaltung führte der Schauspieler und Performance-Experte Wolfgang Lüchtrath, der acht Jahre lang im Circus Maximus den Poetry Slam moderierte. Im Gegensatz zu anderen Slam-Formaten falle bei dem neuen Format Startup Slam die meiste Arbeit nicht vor, sondern nach der Präsentation an, sagte der Vorstandsvorsitzende von „IT.Stadt Koblenz“, Prof. Dr. Ulrich Furbach. Denn danach gelte es, die Idee umzusetzen und das Unternehmen aufzubauen. Wer den Wettbewerb gewinnt, habe damit den Kampf um die Poleposition für das weitere Vorankommen gewonnen.


8.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich


Die Universitäts- und IT-Stadt Koblenz habe jungen Unternehmen und ihren Betreibern viel zu bieten, warb Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig als Oberbürgermeister für „seine“ Stadt Koblenz, die derzeit rund 8.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich zur Verfügung stellt. Rheinland-Pfalz belegt momentan Platz fünf der Gründerländer, informierte Randolf Stich, Staatssekretär aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium. Das Land im digitalen Bereich weiter voranzubringen sei Auftrag des Ministeriums, das gleichzeitig das IT-Ministerium des Landes ist. Einen kleinen Beitrag dazu leiste dieser „super innovative“ Wettbewerb. Deshalb unterstütze das Ministerium gerne Dynamik ausstrahlende IT-Netzwerke, wie „IT.Stadt Koblenz“ eines sei. Lüchtrath stimmte zu, dass derartige Initiativen gebraucht werden, um mit dem radikalen und rasanten Wandel in der digitalen Arbeitswelt mithalten zu können. Mit einem eigenen Slam lieferte er eine unterhaltsame Analyse der Schöpfungsgeschichte unter unternehmensberaterischen Aspekten.


Gute Ideen sind nicht alles


Wie oftmals bei Unternehmensgründungen sei die Idee gut, aber bei ihrer Umsetzung klemme es dann. Vor Beginn des eigentlichen Wettbewerbs erklärte Lüchtrath das duale Abstimmungsverfahren, bei dem Publikum und Jury die jeweils maximal sechs Minuten langen Präsentationen per Punktesystem bewerten. Die vorgestellten Geschäftsideen waren hinsichtlich Neuigkeitswert und Kreativität, ihrer Umsetzungsstärke und der finanziellen Stimmigkeit des Businessplans sowie der Wachstumsorientierung zu bewerten. Nach einem euphorischen Motivationsapplaus präsentierte sich mit „ColoUr“ das erste Startup-Duo. Tanja und Paul stellten ihre „App“ als lernfähige Software vor, mit der sich Anwender anhand eines online ausgefüllten Fragebogens individuelle Haarfarben mischen und nach Hause schicken lassen können. Haare färben zu einem moderaten Preis, das will „ColoUr“ anbieten als Alternative zu Haarfarbe-Fertigpackungen aus Drogeriemärkten und hochpreisigem Haarefärben im Friseursalon. Zweiter Startup-Slammer war der als Webentwickler und Programmierer langjährig erfahrene Michael Höreth mit „Group Event“. Mit dem von ihm entwickelten und seit zwei Jahren ausgetesteten Programm sei es möglich, eine Gruppen-Aktivität, wie zum Beispiel eine gemeinsame Wandertour, von A bis Z zu planen und nachzubereiten. Neben der Teilnahme-Anmeldung, einer online bereitgestellten Ortskarte und einer Kostenübersicht gibt es eine Funktion, mit der per Checkliste geklärt wird, wer was mitbringt und wer was zu bezahlen hat. Highlight der unkomplizierten Anwendung ist das gemeinsame Fotoalbum, das sogar missratene Fotos verschwinden lassen kann. Die Anwendung „track my animals“ präsentierten die WHU-Studenten Mareile Wölwer und Felix Röllecke mit schauspielerischer Unterstützung ihres Kommilitonen Johannes Georg am Beispiel von Plüsch-Kühen im Pappkarton-Stall. „Eine App, die die Landwirtschaft revolutioniert“, behauptete Mareile, die für die Entwicklung der Anwendung bereits mit dem diesjährigen Förderpreis der Agrarwirtschaft ausgezeichnet wurde. Das bisher komplizierte und zeitaufwendige Erfassen von Geburts- und anderen Daten soll mit dem Scannen von Ohrmarken und dem automatischen Datentransfer in das Herkunfts- und Informationssystem für Tiere ein Ende haben. Auch verabreichte Medikamente können so per Barcode-Erfassung eingepflegt werden. Geschäftsidee Nummer vier, „Tripango“, wurde als Anwendung vorgestellt, mit der sich Wunschausflüge „magisch einfach“, wie Entwickler Klaus Meffert wirbt, planen lassen werden. Der Anwender gibt seine Vorlieben zur Art des Ausflugs, zu Ziel (Umkreissuche ist möglich), Datum und Dauer ein und erhält dann Vorschläge für mögliche Stationen bei Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants samt Öffnungszeiten, Preisniveau, Entfernungsangaben und Zeitbudget. Die App soll mit dem Angebot von Premium-Einträgen und standortbasierter Werbung auch Geld verdienen und sich durch die Gewinnung von Kooperationspartnern sowie Einbindung weiterer Funktionen permanent weiterentwickeln.

Nach einer Pause präsentierte sich ein gänzlich anderes Startup. Vier Tänzerinnen der seit gut drei Jahren an der Universität Koblenz angedockten „Musical Company Rise Up“ gaben eine Kostprobe ihres, dann vierten Musicals „Die Prophezeiung“, die am 21. Oktober 2016 in der Rhein-Mosel-Halle Premiere feiern wird.


Sieger „track my animals“


Bevor der Startup Slam seinem Höhepunkt entgegenging, stellte Lüchtrath die Jury-Mitglieder Kornelia van der Beek, Martin Görlitz, Stefan Weiler, Holger Weißhaupt und Markus Maron vor. Schon vor den Slams dieses Abends hatten sie die Geschäftsideen vor allem hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Marktzugang diskutiert. In ihre Bewertung war jetzt nur noch die Performance mit eingeflossen. Mit 8 Jury-Punkten und 7,07 Publikumspunkten (von jeweils zehn möglichen) siegte das „track my animals“-Team. Mit der selben Anwendung hatte es schon im April dieses Jahres gewonnen beim ebenfalls von „IT.Stadt Koblenz“ präsentierten Startup Weekend Koblenz. Die Siegprämie des Slams setzte sich zusammen aus einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro und weiteren Starthilfeangeboten der „IT. Stadt Koblenz“-Kooperationspartner, im Wert von rund 8.000 Euro. Dazu gehören unter anderem Mentoring und Beratung durch Profis sowie ein für drei Monate lang kostenfrei zur Verfügung gestelltes Büro im TechnologieZentrum Koblenz. Das Preisgeld will das Siegerteam in die weitere Entwicklung der Anwendung stecken. Bei dem anschließenden „Get Together“ mit einem delikaten Catering-Angebot feierten Besucher und Teilnehmer gemeinsam den gelungenen Verlauf dieses „Startup Slam am Eck“.

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29.11.2015 11:30 Uhr
Michael

Wer sich die online erreichbaren Projekte der Teilnehmer selber mal ansehen möchte: http://www.it-logic.de/tripango/ und http://GroupEvent.info .



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