Schüler der 6. und 8. Klasse der IGS Polch waren am Weltwassertag am Viedeler Bach aktiv
Eine neue Heimat für Insekten und Vögel
Polch. Seit 22 Jahren gibt es mittlerweile den Weltwassertag, am 22. März. In den vergangenen Jahren hat der Tag, im Dezember 1992 von der UN-Generalversammlung endgültig beschlossen, erheblich an Bedeutung gewonnen. Kein Wunder, dass der Weltwassertag auch an der IGS Polch mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Unter der Leitung von Lehrerin Tatjana Horn übernahmen Schüler des Wahlpflichtfachs „Mensch-Natur-Umwelt“ die Bachpatenschaft für einen Abschnitt des Viedeler Bachs in Polch. Seit 2013 standen mehrere Projekte auf dem Programm: 2013 beispielsweise untersuchten die Schüler Lebewesen im Bach, 2014 wurde eine Baumpflanzaktion ins Leben gerufen. In diesem Jahr verteilten Schüler der 6. Klasse unter Anleitung von Projektleiterin Horn und Lehrerin Michaela Siegloff insgesamt zehn Insektenhotels am Viedeler Bach, damit irgendwann Wildbienen, Marienkäfer oder Schmetterlinge neue Lebensräume finden und sich hoffentlich am Viedeler Bach ansiedeln.
Nistkästen für die Tiere
Knapp 30 Kinder der 6. Klasse waren an diesem Projekt beteiligt. Unterstützung erhielten die Paten in diesem Jahr von gut 30 Schülern der 8. Klasse des Fachs „Technisches Werken“ unter Mithilfe der beiden Lehrer Manfred Höger und Thiemo Metzroth: Ein Teil von ihnen brachte mehrere Nistkästen und sogar einen Fledermauskasten an den Bäumen in unmittelbarer Nähe des Viedeler Bachs an. „Die Schüler sind einfach mit Stolz bei der Sache“, erklärte Höger. Sieben bis acht Wochen hat er die Schüler in Form von Referaten vorbereitet, auch die Materialbeschaffung und -bearbeitung habe einen großen Raum eingenommen. „Zudem haben wir Steckbriefe der heimischen Vögel anfertigen lassen“, ergänzte Metzroth. „Die Hälfte der Nistkästen hängen wir hier am Bach, die restlichen in der Nähe der Schule auf.“ Als handwerklich besonders geschickt erwies sich Mike Westhoff (13) aus Rüber.
Frische Luft und Natur
Kein Wunder: Sein Vater ist Kfz-Mechaniker, sein Opa war Maurer. „Was will ich mehr?“, fragte der Jugendliche in die Runde. „Ich bin hier an der frischen Luft und in der Natur. Das ist auf jeden Fall besser, als in der Schule zu sitzen.“ Diesem Urteil schloss sich David Jakoby (14) aus Lonnig an: „Mein Opa war Zimmermann, vielleicht hat er mir ja was vererbt.“ Davon kann Andreas Reif aus Kobern ein Lied singen: „Mein Vater hat eine Schreinerei.“ Da verstand es sich von selbst, dass er höchstpersönlich die Nistkästen mit dem Akkuschrauber an den Bäumen fixierte. Früh übt sich, was ein Meister werden will. „Wasser ist bei uns im Unterricht immer ein großes Thema“, verdeutliche Projektleiterin Horn. „Alle zwei Wochen sind wir unterwegs Richtung Bach, es hat auch schon Aktionen mit dem Kindergarten gegeben. Und manchmal nerven wir auch die Verbandsgemeinde, wenn wir irgendwo hin fahren wollen.“ Im vergangenen Jahr übernahm die Verbandsgemeinde die Buskosten zum „Mosellum“ an der Koblenzer Staustufe, wo die Schüler die Fischaufstiegsanlage in Augenschein nahmen. Da verstand es sich von selbst, dass sich neben Schul-Sozialarbeiterin Gertrud Berressem auch Petra Hermes, Sachbearbeiterin Gewässerunterhaltung, und Rolf Bleser, Abteilungsleiter Abwasserwerk und Tiefbau, vor Ort ein Bild machten.
Eine engagierte Schule
„Die Schule ist seit Jahren sehr engagiert“, erklärte Hermes. „Wir schauen uns immer wieder gern an, was sich hier entwickelt.“ Als erste Belohnung für die engagierten Paten hatten Hermes und Bleser Mohrenköpfe und Getränke dabei - vielleicht reicht es ja bald auch wieder für eine Busfahrt.