Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz
Hasenpest in Rheinland-Pfalz festgestellt
Kontakt mit auffälligen Wildtieren meiden
Koblenz/Region. Der zurzeit vermehrt in Deutschland vorkommende Erreger der Hasenpest (Tularämie) ist nach sieben Jahren auch in Rheinland-Pfalz wieder nachgewiesen worden. Er wurde bei einem im Landesuntersuchungsamt (LUA) untersuchten Feldhasen aus dem Kreis Mayen-Koblenz festgestellt. Das Nationale Referenzlabor für Tularämie am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena hat den Erregernachweis geführt. Die für Mensch und Tier gefährliche Krankheit wird durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen. Hauptträger des Erregers sind Hasen und Wildkaninchen. Zum sogenannten Erregerreservoir gehören aber auch Mäuse, Ratten und andere Nager sowie Zecken, Läuse und Flöhe. Deutschlandweit ist Francisella tularensis in diesem Jahr bereits 52 Mal festgestellt worden. In den Vorjahren waren es noch deutlich weniger Nachweise.
Erkrankte Wildtiere wirken matt und teilnahmslos, sie verlieren ihre Schnelligkeit und ihre angeborene Scheu. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte sich ihm nicht nähern und es auf keinen Fall berühren. Jäger sollten beim Aufbrechen und Zerwirken erlegter Tiere darauf achten, die einschlägigen Hygieneregeln einzuhalten. Hitze tötet den Erreger ab. Der Verzehr von Wildfleisch ist unbedenklich, wenn das Fleisch bei mindestens 60 Grad mindestens zehn Minuten lang durchgegart wird. Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis fünf Tage. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Tularämie lässt sich mit Antibiotika behandeln, die Heilungschancen sind sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor. Während in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr noch keine Tularämie-Erkrankung bei Menschen festgestellt wurde, meldet das Robert-Koch-Institut aus anderen Bundesländern 17 Fälle.
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