Fußball-Rheinlandligist SG Eintracht Mendig/Bell verzeichnet einen weiteren Abgang

Tobias Bauer musssich einen neuen Verein suchen

Tobias Bauer muss
sich einen neuen Verein suchen

Da war die Welt noch in Ordnung: Frank Schmitz (rechts), der Sportliche Leiter der SG Eintracht Mendig/Bell, im Gespräch mit Tobias Bauer.

Tobias Bauer muss
sich einen neuen Verein suchen

Der Mann mit der prestigeträchtigen Nummer zehn versteht die Welt nicht mehr. SK

Mendig. Nicht Fisch, nicht Fleisch: Die Verantwortlichen beim Fußball-Rheinlandligisten SG Eintracht Mendig/Bell hatten sich wohl mehr als die nur 23 Punkte aus 19 Spielen erhofft. Nach dem schwachen Saisonauftakt mit einigen atmosphärischen Störungen (der Vorstand sprach Trainer Erkan Göktepeli in einem Offenen Brief das Vertrauen aus) konnte sich die Mannschaft im weiteren Verlauf stabilisieren, um gegen Ende des Jahres leistungs- und ergebnismäßig wieder abzufallen. Mitte der vergangenen Woche hat sich der Verein - für Außenstehende völlig überraschend - von Mittelfeldspieler Tobias Bauer getrennt. Das bestätigte der Sportliche Leiter Frank Schmitz (Thür) in einem Interview am Rande des Freundschaftsspiels gegen den Oberligisten TuS Koblenz, das die SG mit 1:3 (0:0) verlor. Die Tore für die Gäste erzielten Giorgi Piranashvili (46.), Tobias Jakobs (60.) und Fabian Montabell (81.). Neuzugang Matthias Strahl gelang in der 86. Minute der Ehrentreffer.

Frank Schmitz im Gespräch

BLICK aktuell sprach mit dem sportlichen Leiter, Frank Schmitz. BA: Wie sieht der Sportliche Leiter den bisherigen Verlauf der Saison?

Frank Schmitz: Insgeheim hatte ich mir schon mehr erhofft, vor allem aufgrund der Neuverpflichtungen. Wegen ihrer langwierigen Verletzungen sind Tobias Bauer und Yannick Distelrath aber kaum zum Einsatz gekommen, zudem haben wir viele Punkte leichtfertig verschenkt. Ich persönlich wollte einen einstelligen Tabellenplatz. Ich hatte mir gedacht: Wenn es gut läuft, sind wir Achter, wenn es schlecht läuft, sind wir Zwölfter. Nun sind wir auf Platz 13, das muss ich so hinnehmen. Bis zum Saisonende halte ich aber daran fest, wir lassen uns von unserem Weg nicht abbringen.

BA: 23 Punkte reichen aber nicht aus, um auch in der neuen Saison in der Rheinlandliga zu spielen…?

Frank Schmitz: Auf keinen Fall, 40 Punkte müssen es schon sein. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir nicht drei, sondern mindestens vier, im besten Fall sogar fünf Vereine hinter uns lassen müssen. Fast alle Klubs aus dem Fußballverband Rheinland sind in der Oberliga vom Abstieg bedroht, da kann es schnell auch mal fünf Absteiger in der Rheinlandliga geben. Wir sollten mit dem Punkten gleich im ersten Heimspiel gegen die SG Malberg/Rosenheim anfangen.

Den beiden Abgängen Daniel Gustavo Garza und Felix Velbinger stehen mit Damir Mrkalj und Matthias Strahl nur zwei Neuzugänge gegenüber. Sind Garza und Velbinger adäquat ersetzt worden?

Frank Schmitz: Mitte der vergangenen Woche haben wir uns auch von Tobias Bauer getrennt, es sind also drei Abgänge.

BA: Das ist überraschend. Wie kam es zur Trennung?

Frank Schmitz: Schon vor Weihnachten hat es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Vorstand wollte Ruhe in die Mannschaft bringen und hat sich nun dazu entschieden, dass der Verein und Bauer verschiedene Wege gehen.

BA: Tobias Bauer galt als Königstransfer, der auch von Ihnen forciert worden war…

Frank Schmitz: Die Nachricht ist ein Knaller, gar keine Frage, zumal Tobi ja auch Aufgaben als Co-Trainer übernommen hatte. Mir persönlich tut es sehr leid, mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen.

BA: Muss der Verein auf dem Spielermarkt noch einmal tätig werden? Schließlich tun sich vor allem im Mittelfeld Lücken auf...

Frank Schmitz: Yannick Distelrath sehe ich quasi als dritten Neuzugang nach seiner Verletzung. Mit Rot-Weiß Koblenz haben wir uns auf eine Ablösesumme für Damir Mrkalj geeinigt, so dass er uns auch direkt zur Verfügung steht. Vorn sind wir durchschlagskräftiger, und im Mittelfeld bleibt uns das Korsett mit Niklas Heinemann, John Rausch und Dennis Simon erhalten. Dennoch stehe ich mit zwei weiteren Spielern in Kontakt, es kann sich bis zum 1. Februar noch was tun.

BA: Die Vorbereitung auf den weiteren Verlauf der Rückrunde ging mit der Absage des Sesterhenn-Cups in Mülheim-Kärlich denkbar schlecht los…

Frank Schmitz: Das war mega-enttäuschend und ist durch nichts zu beschönigen. Ich habe nach der Absage um 18.45 Uhr mit Turnierleiter Timo Theisen telefoniert und ihm angeboten, mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft anzutreten, aber es war nichts mehr zu machen. So etwas darf nie mehr vorkommen.