Erneuter Protest gegen Wegfall des Bedarfshalts am Meckenheimer „Bahnhof Kottenforst“

„Bahnhof ohne Zug – Bedarfshalt jetzt!“

Alle bisherigen politischen und öffentlichen Ansprechpartner, so Schwaner, lehnen es ab, den Wegfall des Bedarfshaltes zu korrigieren

„Bahnhof ohne Zug –
Bedarfshalt jetzt!“

Lüftelbergs Ortsvorsteher Siegfried Schwaner am Haltepunkt „Bahnhof Kottenforst“. Foto: privat

12.05.2020 - 10:40

Meckenheim. Mit einem weit sichtbaren Anschlag „Bahnhof ohne Zug – Bedarfshalt jetzt!“, an der Haltestelle Kottenforst, soll die Öffentlichkeit erneut auf eine bestehende Misere aufmerksam gemacht werden:

Nach einer zweijährigen Testphase wurde der tägliche Bedarfshalt der Voreifelbahn (S23) an der Haltestelle „Bahnhof Kottenforst“ gestrichen. Die von der Einschränkung betroffenen Bürgerinnen und Bürger fordern eine Reaktivierung.

Der Hintergrund: Die am Kottenforst wohnenden Schulkinder können die Voreifelbahn (S23) nicht mehr für den Schulweg nutzen. Fahrgemeinschaften für den Schulweg sind wegen verschiedener Schultypen und Stundenpläne, nicht möglich.

Zählungen des Bahn-Betreibers hätten eine geringe Nutzung ergeben, sodass bei dem „unzureichend klassifizierten Schienenverkehr“, kein Halt zu rechtfertigen sei. Die mit dem Wegfall der Bedarfshalte für die Anwohner und ihren Familien verbundenen Belastungen und Beschränkungen, konnten dem Lüftelberger Ortsvorsteher Siegfried Schwaner nicht gleichgültig sein. Zusammen mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, hat er die Situation thematisiert und Landespolitikern, der betreibenden Bahn und der NVR, mit weitergehenden Informationen und Bildern versorgt:

Der Fußweg durch den unübersichtlichen Waldweg, den die Kinder zur nächsten, einen Kilometer entfernten Bushalltestelle nehmen müssen, ist vor allem in der dunklen Jahreszeit höchst gefährlich. Grundschüler müssen morgens und nachmittags einen Fußmarsch von jeweils einen Kilometer durch den Wald zur Haltestelle „Kottenforst Abzwg“ (Buslinie 800) auf sich nehmen. Diese befindet sich auf der Landstraße L 113.

Die Schüler müssen somit in einer Kurve auf der viel befahrenen Landstraße L 113 stehen, ohne Beleuchtung, ohne Fußgängerweg und ohne Haltestellenbereich. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h wird in der Regel von den verkehrenden Fahrzeugen überschritten und verschlimmert die Situation zusätzlich“, beklagen die betroffenen Eltern die Situation. Alle bisherigen politischen und öffentlichen Ansprechpartner, so Schwaner, lehnen es ab, den Wegfall des Bedarfshaltes zu korrigieren. Auch eine von ihm vorgeschlagene Busanbindung wurde durch den zuständigen Rhein-Sieg-Kreis verneint.

Die Schulen haben Verantwortung für den Schulweg. Deshalb hat Schwaner beim Schuldezernat des Rhein-Sieg-Kreises nachgefragt. Auch hier war die Antwort negativ. Man sei als Kreisbehörde lediglich für die kreisangehörenden Schulen zuständig. Neben dem bereits bestehenden Wohn-Bestand sind in dem Neubaugebiet am Bahnhof Kottenforst eine Reihe weiterer Häuser im Bau. Somit ist von einem Zuzug neuer Bewohner von etwa 60 bis 70 Personen zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass bei den dort wohnenden älteren Menschen, die Notwendigkeit nach Arzt- und Amtsbesuchen besteht. Eine Anzahl von Kindern wird Schulen, auch in Bonn, besuchen müssen.

Weil kein bezahlbarer Wohnraum in Bonn zu finden ist, sind vermehrt Studenten zur Untermiete in das Wohngebiet gezogen. Diese sind auf den Bahnverkehr von und nach Bonn angewiesen.

Es sprechen aber auch gesellschaftliche Werte für den täglichen Bedarfshalt. Lockte der Kottenforst seit Generationen erholungssuchende Bürger an, gilt dies umso mehr für den gestressten Menschen, die in den Städten wohnen. Für diese ist der Wald ein immer wichtigerer Erholungsraum geworden. Das konnte auch der Chef der Waldgaststätte „Bahnhof Kottenforst“ Tobias Selz, bestätigen. Viele seiner Gäste beklagen das Ausbleiben der Bahn an der gewohnten Haltestelle.

Schwaner appelliert an den Betreiber, den Wegfall des Bedarfshaltes wegen vermeintlich geringer Frequenz nicht allein dem Gewinnstreben unterzuordnen. Auch die soziale Verantwortung sollte vor dem Hintergrund der aufgezeigten schwerwiegenden Fakten neu bedacht werden. Pressemitteilung

Siegfried Schwaner,

Ortsvorsteher Lüftelberg

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14.05.2020 10:25 Uhr
Peter Nölle

Danke Siegfried für Deine Unterstützung.



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