Grüne Bundestagsabgeordnete Misbah Khan und Kathrin Henneberger in Lantershofen

Besuch beim Trauma-Hilfe-Zentrum

Besuch beim Trauma-Hilfe-Zentrum

(v.l.) Dr. Katharina Scharping, Kristina Schmidt, Birgit Stupp, MdB Misbah Khan, MdB Kathrin Henneberger, Claudia Schmitz. Foto: Bündnis 90 / Die Grünen

19.09.2022 - 16:39

Lantershofen. Für die Grünen im Kreis Ahrweiler war es ein wichtiger Termin. Es geht um die seelsorgerische „Erste Hilfe“ für Flutbetroffene und um die Begleitung, Unterstützung und Beratung von Erzieher-, Lehrer- und Ärzt*innen, und Seelsorgenden. Misbah Khan, die als Bundestagsabgeordnete der Grünen für den Kreis Ahrweiler in Berlin zuständig ist, hatte viele Fragen an Dr. Katharina Scharping, die sowohl Chefärztin der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik in der Kreisstadt ist als auch Leiterin des Trauma-Hilfe-Zentrums in Lantershofen.

Ebenso mit dabei war die Grüne Klimaaktivistin Kathrin Henneberger, MdB aus NRW, die ebenfalls flutbetroffen war.

„Wir machen hier keine Therapien oder Diagnosen, wir sind eine „Erste Hilfe“ und bieten Beratungen an, für Kinder, Erwachsene oder auch ganze Familien,“ erläutert Dr. Scharping. Mit den Bildern der Flut im Kopf muss man klarkommen, sie können immer wieder kommen. Deshalb bietet das Zentrum auch Supervisionsgruppen für Helfende an. Das Team des Zentrums kommt aus den Bereichen Medizin, Psycho- und Sozialtherapie und der Pflege. Der Erstkontakt ist besonders wichtig: https://www.thz-ahrtal.de oder Telefon (0 26 41) 2 07 90 99.

Das Trauma-Hilfe-Zentrum ist gut vernetzt mit anderen Organisationen und Wohlfahrtsverbänden wie dem Deutschen Roten Kreuz. Die Nachfrage ist sehr groß, wie den Grünen berichtet wird. Je früher die Hilfe in Anspruch genommen wird, umso besser für den Verlauf. „Die Belastung baut sich auf: Erst Corona, dann die Flut, das Haus trockenlegen, das Hin und Her mit den Geldern und Versicherungen, Bürokratie und kein Ende in Sicht. Das macht Menschen mürbe,“ weiß auch die GRÜNE Kristina Schmidt, die bei der Caritas viel mit diesen Fragen zu tun hat. Auf die Frage von Birgit Stupp, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, wie viele Menschen Therapie brauchen, kam die Antwort von Dr. Scharping: „Zu viele – ca. 4.000 direkt von der Flut Betroffene im Kreis Ahrweiler und eine unüberschaubare Gruppe von Helfenden. Es sind geschätzt 70.000 bis 150.000 Menschen zusätzlich ins Ahrtal gekommen. Manchen fällt es zudem schwer, das Ende des Hilfsbedarfs zu akzeptieren.“

„Wie sieht es mit weiterführenden Therapieangeboten aus?“, will Claudia Schmitz wissen, Grüne aus Antweiler. „Wir hatten schon vor der Flut das Problem, viel zu wenig Therapieplätze zu haben, sowohl stationär in der Ehrenwall’schen Klinik als auch ambulant,“ so Dr. Scharping, „das ist noch schlimmer geworden. Wir sind völlig unterbesetzt.“ Dankbar

zeigt sich die Ärztin, dass dieses Zentrum auf fünf Jahre ausgelegt ist und somit Finanzierung und Räumlichkeiten für diesen Zeitraum gesichert sind. Die schnelle Hilfe vor Ort erreicht die Menschen besser und direkter als der Weg über eine Klinik. Das THZ ist ein Erfolgsmodell und sollte in dieser Form in zukünftigen Katastrophengebieten Berücksichtigung finden, empfiehlt Dr. Scharping.

Misbah Khan und Kathrin Henneberger nehmen diese Berichte mit nach Berlin – dieses Trauma-Projekt hat Modellcharakter und sollte auch für andere Gebiete geplant werden, um nach Katastrophen schnell und unbürokratisch Hilfe anzubieten.

Pressemitteilung

Bündnis 90/ Die Grünen

Kreisverband Ahrweiler

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
David :
Leben und leben lassen. Wenns nach Moral geht sollten wir uns erstmal um andere Probleme kümmern als um Cannabisanbauflächen ?? ...
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service