Leserbrief: Waldrodung für Bauvorhaben nicht ausgeschlossen

Brasilianische Verhältnissebald in Bad Breisig?

In einer Sitzung des Bauausschusses der Stadt, die man in einer Videokonferenz mitverfolgen konnte, wurden Anträge auf Baulandausweisung für den oberen Weinbergweg zur Abstimmung vorgelegt. Das Bauamt hat in einer Stellungnahme zu den vorliegenden Anträgen eine Bebauung in Aussicht gestellt – mittels einer „Abrundungssatzung“. Diese besagt, dass im Anschluss einer Bebauung weiter gebaut werden darf, auch in Wälder und Außenbereiche hinein. In den Stellungnahmen des Bauamtes zu den Anträgen wurde in keinster Weise berücksichtigt, dass es sich bei den Flächen um artenreichen, gesunden Mischwald im Außenbereich handelt. Diese Flächen gehören außerdem zum zusammenhängenden Waldgebiet Elzenberg als Teil des Landschaftschutzgebietes Rhein-Ahr-Eifel. Die Bedeutung für den Klimaschutz und die Speicherung von CO2 scheint auch keine Rolle zu spielen. Die Anträge auf Baulandausweisung wurden in der Abstimmung des Bauausschusses leider nicht mehrheitlich abgelehnt. Vielmehr wurde eine Entscheidung darüber vertagt. Ich hoffe, dass mit möglichen Waldrodungen im Weinbergweg in der Zukunft keine brasilianischen Verhältnisse einkehren. Denn auf eine Rodung folgt gerne die nächste. Die Beseitigung von gesundem Mischwald dürfte in der heutigen Zeit weder in Brasilien noch hier verhandelbar sein.

Ulrich Jablonowski,

Bad Breisig