Bürgerinitiative „lebenswerte Stadt“ begrüßt Dorferneuerungsprogramm

Das Ahrtal neu denken

Positionspapier fordert mehr Lenkung und Verbindlichkeit beim Wiederaufbau

12.10.2021 - 12:10

Bad Neuenahr-Ahweiler. Schöner und moderner soll sich das Tal nach der Flut präsentieren. Verlockende Worte, gleichwohl wenig konkret. Was schön ist, darüber lässt sich bekanntermaßen nur bedingt streiten und der Begriff modern lässt viele zusammenzucken, da die damit verbundenen Ideen vielfältig sind.

Daher begrüßt die BI „lebenswerte Stadt“ das Engagement des Dorferneuerungsprogramms, das Menschen ermutigt ,der Schönheit in unserer Heimat Raum zu geben: geschlossene Dorfbilder, hiesige Formen und Formate, Materialien und Farben, wie sie das Ahrtal schenkt, und Einreihen in die Tradition dieser Gegend, das sind Grundprinzipien, die die Identität vor Ort stärken und das Unverkennbare einer Region ausmachen. Dr. Angelika Petrat und Christoph Münch (Dorferneuerungsprogramm, Kreisverwaltung), aber auch Initiativen, wie die Ahrbauhelfen mit ihren Workshops und Beratungen, leisten hier großartige Arbeit, nicht nur die Lebensqualität in den Dörfern zu steigern, sondern stärken zugleich den hiesigen Tourismus, denn genau so gestaltete, wiedererkennbare und typische Ortsbilder, die Geschichte und Lokalkolorit atmen, lockt Besucherinnen und Besucher und laden ein zu bleiben und wiederzukommen.

„Verliert das nicht aus den Augen!“ mahnt das Positionspapier, das die BI „lebenswerte Stadt“, Bad Neuenahr-Ahrweiler, angestoßen hat und neben Umweltauflagen auch eine Stärkung regionaler Baukultur anregt. Es wurde bereits von vielen namhaften, tlw. bundesweit agierenden Initiativen und Verbänden unterzeichnet, die jetzt die Chance sehen, die Identität des Tales zu stärken und es zugleich für den Tourismus attraktiv zu bewahren. Nicht das Fertighaus Toscana oder die spanische Hazienda halten den Gast, sondern der Geist, der eine Region ausmacht, das Zusammenspiel aus Typischem und Schönheit. Dass dies keinesfalls im Widerspruch zu moderner Interpretation zu hiesiger Baukultur und modernen Ansprüchen steht, beweisen bereits viele Bauten entlang der Ahr und anderenorts – als Beispiel sind das wiederaufgebaute Münster nach dem Krieg oder, aktueller, die 2016 überschwemmten Orte Braunsbach und Grimma zu nennen, die aus der Flut, dank gezielter Bauplanung, noch stärker und attraktiver hervorgingen.

Dass dieser wichtige Aspekt des Wiederaufbaus, nämlich die Frage, wie sehen die Dörfer und Städte von morgen aus, bislang offenbar gar keine Rolle spielt, und es offensichtlich Zufall, Willkür und eigenem Ermessen der Bauherren überlassen wird, wie sich das Tal zukünftig präsentiert, dass dieser Prozess, der ja Fakten für Jahrzehnte schafft, nicht gelenkt und geleitet wird, wundert die BI. Sie wünscht sich eine stärkere Förderung regionaler Baukultur, sowohl was Beratung, wie auch Fördergelder betrifft, eine größere Verbindlichkeit dieser Thematik, wie auch eine nachhaltige Planung touristisch relevanter Zonen. Das Positionspapier ist nachzulesen auf www.lebenswertestadt.jimdo.com.

Pressemitteilung der

Bürgerinitiative

„lebenswerte Stadt“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service