Politik | 04.11.2022

Mitgliederversammlung des Städtetags Rheinland-Pfalz

David Langner zum neuen Vorsitzenden gewählt

Rheinland-Pfalz. Auf seiner Mitgliederversammlung in Landau hat der Städtetag Rheinland-Pfalz David Langner, Oberbürgermeister von Koblenz, zum Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Er folgt auf Michael Ebling, der zum rheinland-pfälzischen Innenminister ernannt wurde.

Als Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden wählte das Gremium den Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick. Er übernimmt diese Position vom Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der ab Beginn des neuen Jahres Präsident des Sparkassenverband Rheinland-Pfalz wird. Der Städtetag kann darüber hinaus zwei neue Mitglieder begrüßen: Zum 1. Januar 2023 treten Bad Neuenahr-Ahrweiler und Remagen dem Verband bei.

Inhaltlich stand bei der Versammlung der Städte des Landes der Klimaschutz im Fokus. Professor Hans-Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, stellte in einem Impulsvortrag eindringlich dar, dass sich die Städte an einen ungebremsten Klimawandel nicht werden anpassen können. Daher sei auf allen Ebenen deutlich verstärkter Klimaschutz unabdingbar, damit der Klimawandel beherrschbar bleibt. Auf kommunaler Ebene sei dies bereits in weltweit praktizierten Lösungen im Städtebau sichtbar, z.B. in hybriden Fassadensystemen oder naturbasierten Lösungen wie der Holzbauweise.

Nach Ansicht des neuen Vorsitzenden des Verbandes müsse der Klimaschutz auch bei den Städten in Rheinland-Pfalz allerhöchste Priorität haben. Aus seiner Sicht wollen die Kommunen hier auch schnell und konsequent handeln, stoßen aber allzu oft an die Grenzen aufgrund fehlender Finanzierung, unzureichendem Personal und viel zu bürokratischer Rahmenbedingungen. So enthielten beispielsweise Förderprogramme für Klimaschutz teils sehr restriktive Teilnahmebedingungen, kurze Antragsfristen und einen hohen Bearbeitungs- und Dokumentationsaufwand. Es brauche daher aus Sicht der Vorsitzenden mehr politischen Mut und deutliche Anstrengungen zur Entbürokratisierung im Förderwesen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung würde hier mit der unbürokratischen Ausgestaltung ihres neuen kommunalen Investitionsprogramms „Klimaschutz und Innovation“ zeigen, dass es tatsächlich auch einfacher und effizienter geht.

Im Rahmen seiner Antrittsrede stellte Langner neben den Herausforderungen im Klimaschutz die Bekämpfung des zunehmenden Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst als einen seiner Arbeitsschwerpunkte als neuer Vorsitzender des Verbands heraus. Neben flexibleren Möglichkeiten der Entlohnung von Beschäftigten seien hier Themen wie die Flexibilisierung des Arbeitsortes, verschiedene Arbeitszeitmodelle und die Digitalisierung der Verwaltung noch viel stärker von allen staatlichen Ebenen in den Fokus zu nehmen.

Dauerthema für die Städte bleibe Langner zufolge die kommunale Finanzausstattung. Es sei äußerst begrüßenswert, dass das Land den Kommunen die Hälfte ihrer Altschulden abnehme und das System des kommunalen Finanzausgleichs sehr viel bedarfsgerechter ausgestalte. Beide aktuelle Reformvorhaben kämen vielen Städten im Land zugute. Allerdings stünden den Kommunen durch die massiven Energiepreissteigerungen, die lahmende Konjunktur sowie notwendiger Mehrausgaben beispielsweise bei ÖPNV, Klimaschutz und Kita-Betreuung neue große finanzielle Herausforderungen bevor, für die Lösungen auf allen staatlichen Ebenen gefunden werden müssten.

Pressemitteilung des

Städtetags Rheinland-Pfalz

Leser-Kommentar
05.11.202203:25 Uhr
juergen mueller

Unzureichendes Personal? Fachkräftemangel? Entbürokratisierung? Eine Entschuldigung dafür, dass Koblenz in Sachen Klimawandel/Klimaschutz nicht vorankommt u. gesteckte Ziele nicht (nie) erreichen wird? Mal ehrlich, Herr Langner. Klimaschutz spielt sich in Koblenz doch hauptsächlich nur auf dem Papier ab. Ein Grund dafür ist auch, dass sowohl Politik als auch Verwaltung Priorität alleine u. verstärkt immer noch darauf setzen, Koblenz voranzubringen, wirtschaftlich u. touristisch. Hierin investiert man viel Geld u. vor allem (zu)viel Zeit, Zeit, die uns davonläuft. Dazu kommt eine Verwaltung, die sich im Laufe der Jahrzehnte weder in ihrem Denkprozess u. Arbeitsweise auch nur geringfügig verändert, reformiert hat, die ihren überproportionalen Bürokratismus weiterhin pflegt u. ausbaut, in deren Wortschatz kurz- oder mittelfristig nicht existieren. Als Priorität Klimawandel/Klimaschutz zeitkritisch denkend, stellt zudem offensichtlich mehr als nur eine Überforderung dar.

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Martin Schaefer : Meiner Meinung nach ist nur eine Brücke für alle (Autobrücke) sinnvoll. Sei es um bei Hochwasser den Rhein queren zu können ohne nach Neuwied oder Bonn fahren zu müssen. Auch sehe ich darin die größte...
  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
  • K. Schmidt: Als Rheinland-Pfälzer ist man zunächst mal erstaunt, dass die Funktion des Ortsvorstehers in NRW überhaupt nur Bestandteil eines Auswahlprozesses in den Parteien ist. Hier werden Ortsvorsteher, augenscheinlich...
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.

Ahrtalbahn: Feierliche Eröffnung am 12. Dezember

  • H. Schüller: Danke, dass Sie meine Kommentare lesen. Ihre Antwort belegt allerdings, dass Sie über die Petition und das darin zitierte Gerichtsurteil urteilen, obwohl Sie es nicht einmal gelesen haben. Wer ein fehlerhaftes...
  • Horst Krebs: Am meisten sind die Menschen von der Oberleitung betroffen, die im 30m Bereich der Oberleitung wohnen. Die magnetischen Wechselfelder machen krank, es gibt eine Menge Studien darüber, vor allem in der Schweiz.
  • Boomerang : Das ganze Gezeter hier erinnert schwer an die Helikoptermütter die durch die Wohnung rennen und alles abpolstern un Steckdosen zukleben. Wir haben als Kinder auch Verbote missachtet,aber wir haben beigebracht...
Kreishandwerkerschaft
Daueranzeige
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, November 2025
Anzeige Shopping-Genuss-Abend
Skoda
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Empfohlene Artikel

Sinzig. Im Rahmen der Informationsreihe „betrifft:SINZIG“, organisiert vom Ortsverband Sinzig von Bündnis 90/Die Grünen, fand Mitte November ein gut besuchter Vortrag zur aktuellen Situation des Naturschutzgebiets Ahrmündung statt. Die Biologin und Landschaftsökologin Dr. Ulla Stüßer, die das Gebiet seit mehreren Jahrzehnten naturschutzfachlich begleitet, berichtete vor Ort fundiert über die geologischen,...

Weiterlesen

Sinzig. Seit Jahren verzögert sich die barrierefreie Modernisierung des Sinziger Bahnhofs. Nach dem Start der entscheidenden Bauarbeiten im August 2024 sollte die neue barrierefreie Personenunterführung bereits im Juni 2025 fertiggestellt sein. Doch auch die jüngste Phase zeigt ein bekanntes Muster. Unzureichende Informationen und fehlende Transparenz. Für den 13. November kündigte die Bahn kurzfristig...

Weiterlesen

Weitere Artikel

KG „Hetzbröde“ Adendorf präsentiert „Heimspill Wachtberg“ 2026“

Kölsche Tön in der Aula Berkum

Berkum. Am Samstag, den 21. März 2026, verwandelt sich die Aula Wachtberg-Berkum in eine stimmungsvolle Konzertlocation. Die KG „Hetzbröde“ Adendorf präsentiert das „Heimspill Wachtberg“, ein Stehkonzert, das kölsche Musik und rheinische Lebensfreude in den Mittelpunkt stellt.

Weiterlesen

- Anzeige -„Jazzy Jingle Bells“ am 30.11.2025 in Andernach

Ein festliches Weihnachts-Tanzspektakel

Andernach. Es duftet nach frisch gebackenen Lebkuchen und im Hintergrund spielt leise Weihnachtsmusik. Du beobachtest die Schneeflocken durch das Fenster, wie sie sich am Boden sammeln und zu einer glitzernden Schneedecke werden. Dabei knistert das Feuer im Kamin und es erinnert dich an einen deiner schönsten Weihnachtsmomente. Tanz und Licht erzählen von vergangenen Festen, von stillen Momenten und leidenschaftlicher Ausdruckskraft.

Weiterlesen

Kreishandwerkerschaft
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Alles rund ums Haus
Dauerauftrag Imageanzeige
Imageanzeige
Generalappell
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0047#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Seniorengerechtes Leben
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Bad
Ganze Seite Andernach
Anlagenmechaniker
Nordmanntannen ab 4m zu verkaufen
Stadt Linz
Titelanzeige