Steigender Inzidenzwert, Ansteckungsrate und Auslastung der Intensivstationen haben Konsequenzen für Schulen und KiTas

Erneut „Notbetrieb“ im Kreis Neuwied

Erneut „Notbetrieb“ im Kreis Neuwied

Quelle: Pixabay

Kreis Neuwied. Nach Absprache mit dem Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Schulaufsichtsbehörde werden Schulen und Kindertagesstätten ab Donnerstag (22. April) in den Notbetrieb überführt. „Trotz der mit den Allgemeinverfügungen von Anfang des Monats April verbundenen Einschränkungen, ist der Inzidenz-Wert auch in unserem Landkreis gestiegen. Nach intensiven Beratungen mit den Präsidenten sowohl der ADD als auch dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung wurde der Notbetrieb für Kindertagesstätten angeordnet und der Präsenzunterricht in den Schulen ausgesetzt,“ begründen Landrat Achim Hallerbach und der 1. Kreisbeigeordnete Michael Mahlert die neue Allgemeinverfügung, die Donnerstag (22. April) in Kraft tritt.

Die 7-Tages-Inzidenz für den Landkreis ist in den letzten Wochen stark gestiegen. Die Marke von 200 wurde bereits überschritten. Der Zusammenhang von Inzidenzwert, Ansteckungsrate und Auslastung der Intensivstationen steht außer Frage. Die Zahl der Intensivplätze in den Krankenhäusern ist endlich und auch wenn die Relation von Infektionen zu schwersten Krankheitsverläufen abgenommen hat, die Relation „je mehr Infizierte, desto mehr schwere Krankheitsverläufe“ bleibt bestehen. Gleiches gilt für die Ansteckungsrate. Mit dem Schul- und KiTa-Betrieb ist eine hohe Kontaktwahrscheinlichkeit gegeben: auf dem Weg zur Schule / Kita in den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch innerhalb der jeweiligen KiTa- oder Lerngruppen, selbst dann, wenn die Einrichtungen sehr gute Hygienekonzepte haben. „Unsere Schulen haben ausgeklügelte Hygienekonzepte, wir haben drei Tests in der Woche für die weiterführenden Schulen sichergestellt, aber es ändert nichts daran, dass tausende von Schüler und Schülerinnen, aber auch das Lehrpersonal oder andere Bedienstete in Kitas und Schulen täglich hunderte von Kontakten haben. Das ist ein vergleichsweise hohes Risiko, selbst dann, wenn sich alle an die Abstands- und Hygieneregeln halten“, fasst Landrat Achim Hallerbach die Einschätzung der Bürgermeister zusammen. In den wöchentlichen Telefonkonferenzen der Bürgermeister wird die Lage im Landkreis besprochen und gemeinsame Vorgehensweisen vereinbart, eine notwendige Maßnahme, da Grundschulen und Kindertageseinrichtungen in der Trägerschaft der Verbands- bzw. Ortsgemeinden sind. Bei den Kindertageseinrichtungen sind zudem freie und konfessionelle Träger mit im Boot. „Die Entscheidungsfindung war schwierig und wir haben die Vor- und Nachteile einer solchen Entscheidung intensiv abgewogen, aber wir waren mit allen, den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden und dem Oberbürgermeister der Stadt, darin einig, dass wir diesen Weg gehen müssen, wenn wir eine Chance haben wollen, wieder vor die 3. Welle der Pandemie zu kommen. Das heißt, dass auch die Grundschulen in den ´Notbetrieb` wechseln“, beschriebt Michael Mahler die Situation. Der einhellige Appell der poltisch Verantwortlichen richtet sich an die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen: „Bei allen Verfügungen und Verordnungen liegt es maßgeblich auch am Verhalten eines jeden Einzelnen, wie schnell wir aus der Pandemie kommen“.Pressemitteilung Kreisverwaltung Neuwied