Politik | 26.04.2016

Zahl der neuen Asylbewerber ist in Koblenz stark zurückgegangen

Ex-Hundeschule als Flüchtlingsheim?

Land bietet der Stadt das Erstaufnahmelager in Bubenheim als neue Unterkunft an

Die Gebäude der ehemaligen Hundeschule bietet das Land der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen an. Derzeit ist es Erstaufnahmelager.HEP

Koblenz. Die ehemalige Hundeschule der Bundeswehr am Rand von Bubenheim soll ein Wohnheim für 600 bis 800 Flüchtlinge werden. Das erklärte Oberbürgermeister Dr. Hofmann-Göttig auf der jüngsten Stadtratssitzung. Schließlich sind die Gebäude auf dem riesigen Gelände seit geraumer Zeit eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes mit derzeit 380 Asylbewerbern. Diese Einrichtung wird aber vorerst nicht mehr benötigt, da die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge rapide gesunken ist.

So fährt das Land die Kapazitäten für die Erstaufnahme von 13 000 auf 6000 zurück, hat aber auf Jahre Verträge abgeschlossen. Daher hätte die rheinland-pfälzische Integrationsminister Irene Alt gerne, dass die Stadt die Immobilie möglichst rasch übernimmt. Dem kann der Oberbürgermeister eigentlich nur zustimmen, denn: „Die Menschen könnten von hier aus zu Fuß ins 300 Meter entfernte  Einkaufszentrum gehen und die Bevölkerung ist an Flüchtlinge gewöhnt, sodass es wohl keine großen Widerstände gibt“, sagte Dr. Hofmann-Göttig. Dennoch will er das Angebot erstmal überprüfen, denn in den Häusern sind einige Renovierungen und Umbauten notwendig.

Große Unterbringungs- möglichkeiten nötig?

Aber warum braucht Koblenz denn jetzt noch so große Unterbringungsmöglichkeiten, da doch der Flüchtlingszustrom pro Woche auf etwa 7 bis 15 gesunken ist? „Die Unterbringung in der Landesfeuerwehr-Schule im Stadtteil Asterstein läuft Ende Juli aus, 160 Plätze sind dann weg. Eine Prognose, ob schmale Zuweisungen oder Anstieg ist sehr schwierig.

Die Bevölkerung hat aber kein Verständnis, wenn wir vielleicht im September eine Schulturnhalle zumachen müssten. Daher haben die Bürger eher Verständnis für Überkapazitäten, auch wenn der Rechnungshof uns dann vorhält, wir hätten zu viel Geld verpulvert, dann ist das so“, betonte der Oberbürgermeister. Ferner will die Verwaltung auch Flüchtlinge aus privaten desolaten Mietwohnungen nach Bubenheim holen, weil die Unterbringung dort besser sei. Schließlich sollen die Räume später mal Sozialwohnungen werden.

Dieser Flüchtlingsbericht vor dem Stadtrat ist der letzte seiner Art, kündigte der OB an, denn künftig soll der Bericht in Form einer Unterrichtungsvorlage in die Tagesordnung eingegliedert werden.

Derzeit leben in Koblenz 1516 Personen im Asylbewerberleistungsgesetz. Da im April nur knapp 400 Flüchtlinge in Koblenz ankamen, gibt es freie Kapazitäten für 314 Personen. Dennoch werden begonnene Maßnahmen zur Schaffung von Asylbewerberunterkünften fortgesetzt, wie die Renovierung der  BIMA-Wohnungen und die Erweiterung der Wohncontainer an der Fritsch-Kaserne in Niederberg. Dagegen heißt es vorerst mal Stopp für  die Realisierung von Planungen in Metternich, Moselweiß und Rheinkaserne. 

HEP

Die Gebäude der ehemaligen Hundeschule bietet das Land der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen an. Derzeit ist es Erstaufnahmelager. Foto: HEP

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