Ellen Demuth fragt nach: Situation der Hebammen

Fehlbedarf wird weiter steigen

Fehlbedarf wird weiter steigen

Ellen Demuth.privat

Neuwied. Eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Ellen Demuth an die Landesregierung in Mainz beschäftigt sich mit der Situation der Hebammen in Rheinland-Pfalz und im Kreis Neuwied.

Leider kann das Ministerium von Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler keine Angaben zur Zahl der im Kreis Neuwied tätigen Hebammen machen, welche für Hausgeburten und die entsprechende Vor- und Nachbetreuung zur Verfügung stehen.

Als geburtshilfliche Station gibt es, nach der Schließung der Station am DRK-Krankenhaus Neuwied, nur noch das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied mit aktuell 20 angestellten Hebammen. Dort gibt es im Durchschnitt fünf Geburten pro Tag.

Immer noch fehlen in Rheinland-Pfalz, bezogen auf Zahlen aus dem Jahr 2015, 49 Hebammen, diese Zahl wird voraussichtlich bis zum Jahr 2025 auf circa 60 fehlende Fachkräfte ansteigen. Regional ist der Fehlbedarf sehr unterschiedlich, für den Kreis Neuwied gilt die Fachkräftesituation als ausgeglichen.

Um dem entgegenzuwirken, werden aktuell die Ausbildungskapazitäten ausgebaut. Aus aktuell 122 Ausbildungsplätzen für Hebammen sollen 152 werden, dies will man erreichen, indem man die Zahl der ausbildenden Krankenhäuser auf sechs verdoppelt.

Problematische

Haftpflichtprämien

Problematisch für Hebammen, welche geburtshilflich arbeiten, sind die steigenden Haftpflichtprämien. Die Prämie für die Berufshaftpflicht liegt derzeit bei 8.173,73 Euro. Um diesen Betrag abzufedern, hat der Bundesgesetzgeber 2015 das Instrument des sogenannten „Sicherstellungszuschlags“ geschaffen.

In der diesjährigen Gesundheitsministerkonferenz wurde beschlossen, eine Evaluation der Wirksamkeit dieses Zuschlages in Auftrag zu geben, um herauszufinden, ob dieses Instrument ausreichend für die auskömmliche Vergütung einer Hebamme ist.

Demuth ist skeptisch, ob die Maßnahmen der SPD-geführten Landesregierung ausreichen: Hebammen seien unverzichtbare Bezugspersonen für werdende Mütter und junge Familien. Sie leisteten wichtige Arbeit in den Familien vor und nach der Entbindung. Für die Gesellschaft seien sie unentbehrlich. Man müsse diesen Beruf auch zukünftig für junge Menschen attraktiv halten, durch faire Entlohnung, eine bezahlbare Versicherung und gute Arbeitsbedingungen. Pressemitteilung

Ellen Demuth MdL