Ransbach-Baumbacher Schützen feierten in der Stadthalle mit Freunden und Vertretern aus Politik und Wirtschaft

Festlicher Königsballfür Majestät Achim Jansen

Festlicher Königsball
für Majestät Achim Jansen

Zur Musik einer Live-Band wurde gerne und ausgiebig getanzt beim Königsball in der Ransbach-Baumbacher Stadthalle. Foto: KER

Festlicher Königsball
für Majestät Achim Jansen

Schützenkönig Achim Jansen mit Ehefrau Heike, den beiden Rittern Ralf Blickhäuser und Gunter Weichert sowie Vereinsvorsitzendem Rudolf Schwaderlapp (rechts).Foto: KER

Festlicher Königsball
für Majestät Achim Jansen

Dietmar Kessler wurde für seine fast fünf Jahrzehnte dauernde Mitgliedschaft bei den Ransbach-Baumbacher Schützen mit einer hohen Auszeichnung geehrt.Foto: KER

Ransbach-Baumbach. Der Königsball der Ransbach-Baumbacher Schützengesellschaft ist traditionell ein gesellschaftliches Ereignis für die Stadt und die Region. In der prächtigen und mit moderner Licht- und Tontechnik ausgestatteten Stadthalle findet alljährlich zu Beginn des neuen Jahres ein festlicher Ball für den aktuellen König statt.

Das war in diesem Jahr Achim Jansen. Mit dem 216. der von den drei Kandidaten abgegebenen Schüssen erlegte er am 28. Juni 2019 den hölzernen Königsadler und sicherte sich die Würde des Schützenkönigs.

Damit verbunden ist, auch am Abend des Königsballs, das Tragen der einige Kilogramm schweren Königskette, die mit Amuletten sämtlicher bisheriger Schützenkönige verziert ist, darunter auch die Plaketten einer nicht geringen Zahl von Schützenköniginnen. „Es war ein total spannender Wettkampf“, sagt Achim Jansen rückblickend. „Wir sind mit drei Mann in den Wettbewerb für den Schützenkönig gegangen. Es gehört zwar auch ein bisschen Glück dazu, aber ich behaupte mal, mein Können und meine Treffsicherheit haben dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Der Wettbewerb war recht schnell zu Ende, weil wir Drei relativ ambitioniert auf den Adler geschossen und immer getroffen haben.“

Den Wunsch, die Königswürde in der Ransbach-Baumbacher Schützengesellschaft anzustreben, hatte Achim Jansen, ein gebürtiger Hundsdorfer, noch nicht lange: „Den Entschluss, am Königsschießen teilzunehmen, habe ich drei Monate vor dem Wettbewerb gefasst. Natürlich habe ich ein paar Jahre vorher schon mal daran gedacht, dieses Amt anzustreben.“ Im Vordergrund steht für Achim Jansen wie auch seine Vereinskameraden die Traditionspflege bei allen Vereinsaktivitäten: „Wir sind ein traditioneller Schützenverein. Ich bin für Tradition, sie ist mir sehr wichtig. Um das hochzuhalten, engagiere ich mich im Vorstand unseres Vereins. Es gehört aber auch dazu, dass man irgendwann mal Schützenkönig wird. Ich kann es meinen Vereinskameradinnen und -kameraden nur empfehlen, dass auch mal zu machen, weil es eine tolle Erfahrung ist. Wir sind nach unserem Königsschießen von Schützenfest zu Schützenfest gegangen, wir waren in Höhr-Grenzhausen, in Montabaur, in Raubach und waren immer mit einer ganz tollen Gemeinschaft unterwegs und das hat wirklich Freude gemacht.“

Vor elf Jahren ist Achim Jansen in die Ransbach-Baumbacher Schützengesellschaft eingetreten. „Das war eine Sache, die ich tatsächlich machen wollte. Denn auch mein Vater war schon Mitglied in diesem Verein. Diese Tradition wollte ich fortführen. Jetzt hoffe ich natürlich sehr stark darauf, dass auch mein Sohn Jakob sich für diese Tradition begeistern kann. Er ist schon sehr heimatverbunden und spielt momentan hier im Fußballverein. Vielleicht kommt ja irgendwann einmal der Schützenverein dazu.“

Vorsitzender der 150 Mitglieder starken Ransbach-Baumbacher Schützengesellschaft ist der Rechtsanwalt Rudolf Schwaderlapp. Der schon lange von ihm geführte Verein wurde bereits 1849 gegründet und ist damit der älteste Verein überhaupt in der Westerwaldstadt Ransbach-Baumbach. Rudolf Schwaderlapp übernahm als Vereinsvorsitzender auch beim diesjährigen Königsball die Begrüßung der Gäste und führte durch das Programm.

Im Gespräch mit „BLICK aktuell“ fasst er die Besonderheiten des Abends zusammen: „Wir haben heute Abend als Gäste hier die Schützengesellschaft St. Sebastianus Höhr, die Schützengesellschaft Raubach, sowie als besonderen Gast den Ehrenoberst der Schützengesellschaft Dorsten im Ruhrgebiet.“

Die recht große Stadthalle war an den Tischen und auf der Tanzfläche quasi ausgebucht, der Saal war voll. Darüber freute sich Rudolf Schwaderlapp: „Wir sind froh, dass wir diese schöne Veranstaltung in Ransbach-Baumbach etablieren konnten. Nur im letzten Jahr mussten wir mit dem Königsball hier eine Pause machen wegen der Renovierung der Stadthalle. Da fand der Königsball für den damaligen König Martin Hörter in Höhr-Grenzhausen statt.

Farblich vom gediegenen Grün der Röcke der Schützen unterschieden sich beim Ball die Uniformen der Karnevalsfreunde Blau-Gold, deren Mitglied und aktueller „Kräutscheskönig“ Uli Schlemmer gleichzeitig auch langjähriges Mitglied, Vorstandsmitglied und ehemaliger Schützenkönig des Ransbach-Baumbacher Schützenvereins ist.

Außer dem Walzer des Königspaars Achim und Heike Jansen hatte der Königsball noch einige andere Besonderheiten zu bieten. So wurde zum Beispiel Mitglied Dietmar Kessler („Stuck“) für fast 50-jährige Treue zum Verein mit einer hohen Auszeichnung des Schützenbundes geehrt.

Die Aufnahme des 15-jährigen Knaben Dietmar in den Verein - auf Initiative des Vaters - hatte Jungen damals einige Schwierigkeiten bereitet, denn kurze Zeit später hatte er sich vor einem Tribunal als Wehrdienstverweigerer zu verantworten, da war die Mitgliedschaft in einem Schützenverein nicht besonders hilfreich.

Doch beides, sowohl die Einberufung in den Zivildienst wie auch die Mitgliedschaft im Schützenverein, kam zu einem glücklichen Ende.

Ihre enge Verbundenheit zu den anderen Vereinen in Ransbach-Baumbach dokumentierten fünf Mitglieder der Schützen mit ihrer erfolgreichen Teilnahme an der Sportabzeichenabnahme beim TV 08 Baumbach. Zu den sportlichen Schützen gehörten auch die amtierende Majestät Achim Jansen sowie Vereinsvorsitzender Rudolf Schwaderlapp.

Letzterem wurde jedoch nur ein halbes Sportabzeichen verliehen, da er nach zwei erfolgreich abgelegten Disziplinen keine Zeit mehr für weitere Prüfungen gefunden hatte.

Wie bereits in der Vergangenheit - bis vor zehn Jahren - endete der Ransbach-Baumbacher Königsball wieder mit einer feucht-fröhlichen After-Show-Party im Restaurant „Töpferstube“ in der Stadthalle. Hier war dann endlich „Marscherleichterung“ angesagt, die Jacketts durften abgelegt werden und der König konnte sich zur Erleichterung vom Tragen der Königskette befreien.