In Kleinmaischeid löste Manuel Seiler den Dierdorfer Bürgermeister Horst Rasbach ab

Feuerpatsche und Helm zum Abschied

In zweistündiger Feier Lob und Dank und Willkommensgrüße für den neuen Verwaltungschef

04.04.2022 - 09:08

VG Dierdorf/Kleinmaischeid. Der Nabel der Welt dürfte Kleinmaischeid für den Wechsel der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dierdorf sein. Denn 2012 wurde Bürgermeister Bernd Benner von Horst Rasbach abgelöst und jetzt Horst Rasbach von Manuel Seiler. Und vor zwei Jahren feierte Horst Rasbach seinen Wahlsieg als Bürgermeister in seinem Heimatort Kleinmaischeid, wo er einst 25 Jahre Ortschef war. Für ihn hatten 90 Prozent der VG-Wähler votiert. Im Bürgerhaus Kleinmaischeid verabschiedete sich jetzt mit 65 Jahren aus gesundheitlichen Gründen der allseits geschätzte und anerkannte Verwaltungschef und SPD-Kommunalpolitiker von seinen Ämtern. Und dies unter dem frenetischen Beifall von etwa 100 geladenen Gästen, mehr waren unter den Corona-Bedingungen nicht möglich. Kommentar von Landrat Achim Hallerbach: „Ohne Corona wäre die Hütte hier rappelvoll, denn wir verabschieden einen erfahrenen Kommunalpolitiker, der menschlich einwandfrei und mit allen Wassern gewaschen ist. Kann es eine größere Anerkennung geben als ein Saal voller Weggefährten, die ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen?“ fragte er.

Horst Rasbachs beruflicher Werdegang begann in der Verbandsgemeinde Dierdorf, wo er in den Bereichen Finanzabteilung und Werke tätig war. Anschließend verbrachte er einige Zeit in der Kreisverwaltung Neuwied bei der Kommunalaufsicht. Schließlich arbeitete Rasbach 25 Jahre in Koblenz für den Landesrechnungshof. 22 Jahre war Horst Rasbach Mitglied des Dierdorfer Verbandsgemeinderats, einige Jahre Vorsitzender der SPD-Fraktion und Erster Beigeordneter. Dies führte VG-Beigeordneter Hans-Dieter Spohr aus, der bei der Wahl des Bürgermeisters dem parteilosen Manuel Seiler aus Elgert unterlegen war.

Der wurde zuvor von dem noch amtierenden Bürgermeister Horst Rasbach ernannt und vereidigt. Manuel Seiler setzte sich überraschend Mitte Januar bei der Wahl des VG-Bürgermeisters mit großer Mehrheit durch. Der 42-jährige aus Dierdorf-Elgert (verheiratet, zwei Kinder) ist dort seit 2009 im Ortsbeirat und seit 2014 Ortsvorsteher.

1996 begann Seiler seine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt. In der Verbandsgemeinde Hachenburg wurde er in zahlreichen Fachbereichen eingesetzt, u.a. Kindertagesstätten, Schulen, Jugend, Kultur, Tourismus, Personal, Haushaltsaufstellung, Gremienbeteiligungen und hatte direkten Kontakt zu Ortsgemeinden, Stadt sowie Behörden auf Kreis- und Landesebene in seiner Position als Abteilungsleiter.

Seine ehemalige Chefin, Hachenburgs VG-Bürgermeisterin Gabriele Greis, wandte sich an Seiler: „Manuels Abschied war ein kleiner Schock. Ich werde Dich und Deine Kompetenz für die Kitas vermissen. Du kannst Menschen zuhören und nimmst ihre Probleme Ernst mit einem hohen Maß an Freundlichkeit und Nervenstärke.“ Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel und Vorsitzender der Kreisgruppe Neuwied im Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, dankte Horst Rasbach im Namen der Bürgermeister: „Du warst und bist ein fachlich kompetenter und verlässlicher Kollege, der von allen hochgeschätzt wird.“

Wie alle anderen Redner auch wünschte er Horst Rasbach und Ehefrau Monika einen tollen und erfüllten Ruhestand, auch mit Blick auf ihre Enkelkinder. Karsten Fehr hieß Manuel Seiler herzlich willkommen und unterstrich, dass er mit seinen 42 Jahren der jüngste VG-Bürgermeister im Kreis Neuwied sei, auf den große Herausforderungen warten. Bei Horst Rasbach bedankten sich mit Geschenken Redner aus Kommunalpolitik, Schulen, Vereinen und Institutionen. Für 145 Kameraden der Feuerwehr der VG Dierdorf dankte Wehrleiter Andreas Schmidt und überreichte zum Abschied dem scheidenden Bürgermeister Feuerpatsche und Helm.

Im Schlusswort legte „der Neue“ seine Vorstellungen dar: „Ich möchte eine Verwaltung, die modern und digital aufgestellt ist. Ich gehe aber nicht mit der Brechstange vor, denn ein Bürgermeister ist kein Einzelkämpfer“, sagte Manuel Seiler. Aufgelockert wurde die fast zweistündige Abschieds- und Willkommensfeier von der Musikschule Klangwerk mit Alexander Reffgen und Iwo Ivanow. HEP

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