Grüne Ratsfraktion Koblenz
Garten Herlet nicht für Hotelneubau opfern
Koblenz. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität hat in seiner Sitzung vom 6. Dezember mehrheitlich für den Entwurfs- und Offenlagebeschluss Bebauungsplan „Hotel zwischen Firmungstraße und Herletweg gestimmt“. Die Mitglieder der Ratsfraktion der Grünen stimmten gegen die Beschlussvorlage der Verwaltung und fürchten, dass die beabsichtigte Bebauung den bei den Bewohner:innen der Altstadt beliebten Garten Herlet in seiner jetzigen Form unwiederbringlich zerstören wird.
Dazu erklärt Ute Görgen, Mitglied der Grünen Ratsfraktion und Altstadtbewohnerin: „Der Garten Herlet ist eine der letzten noch nicht versiegelten Flächen der Altstadt. Die Planungen sehen nun vor, dass ca. zwei Drittel des Gartens mit einer Tiefgarage unterbaut werden. Die kühlende Wirkung des Gartens auf die Nachbarschaft und die Fähigkeit zur Aufnahme von Regenwasser würde damit erheblich reduziert. Angesichts der fortschreitenden Klimakrise und der zunehmenden Überhitzung unserer Stadt im Sommer sprechen wir uns klar gegen diese Pläne aus.“
Der Garten Herlet ist seit Jahrhunderten eine unbebaute Fläche und damit eine Ausnahme in der Altstadt. Über die Zeit entwickelte sich dort ein artenreiches Biotop. Besonders schützenswert sind die beiden sortenreinen Schwarzpappeln. Diese Baumart ist in der Roten Liste in der Kategorie 3 (gefährdet) eingestuft und steht unter Naturschutz.
Andrea Mehlbreuer, Mitglied der Grünen Ratsfraktion und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität, ist der Meinung: „Wenn das neue Hotel wie geplant gebaut wird, wird der gesamte Charakter des Garten Herlet infrage gestellt. Die Unterbauung wird dem Garten massiv schaden. Dass zusätzlich über den Garten ein gläserner Steg führen soll, wird die Aufenthaltsqualität massiv einschränken. Die bisherigen Nutzer:innen des Gartens werden sich beobachtet fühlen und den von Agnes Herlet im Jahr 1980 an die Einwohner:innen der Stadt vermachten Garten weniger oft besuchen. Anstelle eines vollkommen überdimensionierten und ästhetisch wenig ansprechenden Hotelneubaus fordern wir eine maßvolle Wohnbebauung ohne Tiefgarage, um den Garten vollständig zu erhalten. Dies wäre im Sinne der Bewohner:innen der Altstadt.“
Pressemitteilung der
Grünen Ratsfraktion
Man kann den Garten HERLET als KLEINOD bezeichnen, dessen Erhalt ja auch immer wieder hervorgehoben wurde, auch von denen, die nun für den Hotelneubau gestimmt haben.
Was bleibt ist, dass dieses Hervorheben nur reine Makulatur ist/war. Mit seiner Mär, man müsse, um etwas gegen Klimawandel/Klimakrise zu tun, nun endlich konkret werden, unterhöhlt man mit dieser Entscheidung mal wieder sein eigenes Gerede. Statt Entsiegelung tut man alles dafür, dem letzten flecken Erde auch noch seine Natürlichkeit u. seine Funktionalität zu nehmen. Den GRÜNEN muss man in diesem Punkt voll u. ganz recht geben. Die Stadt setzt weiterhin ihre Politik fort, Wirtschaft u. Touristik voranzubringen, koste es was es wolle. Einer Glaubhaftigkeit, wirklich etwas Klimawandel/Klimakrise entgegenzusetzen, stellt sie damit selbst in Frage. Koblenz ist u. bleibt eine Betonwüste, setzt auf Ver- anstatt Entsiegelung.