Politik | 25.04.2025

Freie Wähler Mayen: Oberbürgermeister, Stadtspitze und Ratsfraktionen müssen nachsitzen

Haushalt 2025 der Stadt Mayen wird von der ADD nicht genehmigt

Baustopp, da Abriss ein nebenstehendes Wohnhaus gefährdet!? Foto: Hans-Georg Schönberg

Mayen. Es kommt, was kommen musste! Mit einem Schreiben vom 31.03.2025 hat die ADD den städtischen Haushalt 2025 nicht genehmigt und „global beanstandet“. Zum einen hat die Stadt weder für 2024 noch für 2025 die vertragliche Verpflichtung von Darlehenstilgungen in Millionenhöhe an das Land RLP erfüllt. Zum anderen fordert die ADD deutliche Einsparungsmaßnahmen und/oder die Erhöhung von Hebesätzen.

Vorausgegangen ist, dass in der Stadtratssitzung im Dezember der Stadtrat mehrheitlich – ohne Zustimmung der Mitglieder der FWM-Fraktion – den Haushalt 2025 mit einem historischen Defizit im Ergebnishaushalt mit einem Minus von über 8 Millionen Euro an die ADD durchwinkte. Generell ist es die Aufgabe des Oberbürgermeisters, dem Rat einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen bzw. deutliche Einsparvorschläge dazu zu machen. Dies geschah aber im Dezember nicht, ebenso verlief die Arbeit der „Haushaltssicherungskommission“ quasi im Sande. Scheinbar hatten die übrigen Ratsfraktionen kein Interesse an mehrfachen Treffen! Die Freien Wähler Mayen waren deshalb der Auffassung, dass angesichts der alarmierenden Zahlen und der relativ wenigen, kurzfristigen Sparvorschläge dem Gesamthaushalt 2025 nicht zuzustimmen sei.

Dass die ADD den Haushalt 2025 nicht genehmigt, ist für die Freien Wähler der FWM nachvollziehbar, da weder ein Abbaupfad bei der Verschuldung erkennbar ist noch eine Konsolidierung der Stadtfinanzen. Dies führt dazu, dass nicht nur der Oberbürgermeister Dirk Meid, die gesamte Stadtspitze und die CDU, SPD, Grüne und FDP nicht nur umdenken, sondern auch „nachsitzen“ müssen. Denn die ADD wird in der noch ausstehenden schriftlichen Begründung zur Nichtgenehmigung des Haushalts 2025 auch deutliche Einsparungen einfordern.

Ob dies zu einer Spardebatte im Rathaus führen wird, bezweifelt jedoch der Fraktionsvorsitzende der FWM, Hans-Georg Schönberg, da die Signale im Vorfeld eher auf erneute Steuer-/Gebührenerhöhungen hinauslaufen werden, anstatt vorhandenes Sparpotenzial zu nutzen. Zu sparen ist nach Ansicht der FWM aber zwingend erforderlich, da zunehmend Kosten auf viele Bürgerinnen und Bürger zukommen werden. So hat die Neugestaltung der Grundsteuer zur Folge, dass in vielen Kommunen eine Anhebung der Grundsteuer B erfolgen muss, um nur die Einkommensverluste durch die Neuregelung der Grundsteuer zu neutralisieren. In Mayen könnte das ab Ende Juni eine Erhöhung des Hebesatzes von 535 auf 690 Prozent bedeuten (Grundsteuer B). Aber auch hausgemachte Teuerungen wird es geben: Entgegen dem eigentlichen Solidareffekt des Wiederkehrenden Beitrags Straßenbau (WKB) wird in Mayen das Großprojekt Wasserpförtchen als „Naherholungsgebiet an der Nette“ über den WKB finanziert – für die Freien Wähler Mayen quasi eine Zweckentfremdung des „WKB Straßenbau“. Knapp 6000 Grundstücksbesitzer werden für eine umfangreiche Stadtsanierung für mehrere Millionen Euro herangezogen. Auch der Investor der Hochgarage dürfte sich wohl freuen, dass die Stadt mit erheblichen Millionenbeträgen im Vorfeld des Projekts Wohngebäude erst gekauft und anschließend abgerissen hat bzw. noch am Abreißen ist bzw. versucht.

Kritisch sehen die Freien Wähler weiterhin auch sogenannte „Hoffnungsbuchungen“ als Konsolidierungsmaßnahmen für den städtischen Haushalt, d. h. beispielsweise das Einbringen von Einnahmen aus vage angedachten Grundstücksverkäufen. Ein generelles, großes Einsparpotenzial könnte aber die Aufgabe des Status einer großen kreisangehörigen Stadt sein. Dabei könnten z. B. das Bauamt, das Rechtsamt oder auch das Jugendamt von der Stadt an den Kreis Mayen-Koblenz in Teilen gehen – das würde wohl in einigen Bereichen deutlich Kosten einsparen. Diese Möglichkeiten gilt es deshalb für die FWM unverzüglich und intensiv voranzubringen. Ende Mai soll erst die Haushaltsstrukturkommission tagen, so Oberbürgermeister Dirk Meid. Dringlichkeit sieht anders aus.

Pressemitteilung

Freie Wähler Mayen

Baustopp, da Abriss ein nebenstehendes Wohnhaus gefährdet!? Foto: Hans-Georg Schönberg

Leser-Kommentar
Neueste Artikel-Kommentare
  • Franz Stengel: Moin, das hört sich ja alles toll an, aber es wäre wirklich äußerst sinnvoll, endlich etwas gegen die Leerstände in den Fussgängerzonen zu unternehmen. Das sehe ich als wesentlich wertvoller und wichtiger...
  • Anne: Trauer um alle Opfer. Beistand für Familie Orth. Weiter kämpfen. Gofundme läuft weiter. Wir unterstützen Sie mit Spenden. Viel Erfolg im Bemühen um Gerechtigkeit
  • Helga Trossen: Diesen Worten kann man ich mich nur anschließen. Ich wünsche der Familie Orth ganz viel Erfolg.
  • Hans Joachim Klauß: Hier sieht nan mal wieder ganz deutlich wie sich die Verantwortlichen in ihren dunklen Höhlen verkrichen und ihr eigenen Süppchen kochen, gegen die Bürger für die Sie Verantwortung tragen. Gut das solche Menschen wie die Familie Orth gibt.
  • Anwohner: Somit hat man auch das letzte Vertrauen in die Justiz zerstört.
Hausmeister
Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Baumfällung & Brennholz
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Stellenanzeige
Allerheiligen -Filiale MHK
Miro Live UG _Irish Christmas _Linz am Rhein
Bewerbung der Halloweenparty
Empfohlene Artikel

Lahnstein. Mitglieder der CDU Lahnstein sowie der Landtagskandidat der CDU für den Wahlkreis 8 Koblenz-Lahnstein-Loreley, Andreas Birtel, besuchten die Polizeiinspektion Lahnstein. Im Gespräch mit der Inspektionsleitung fand ein intensiver Austausch über Themen wie innere Sicherheit, Personalstruktur und Verkehrssituation in der Region statt.

Weiterlesen

Remagen. Der Bürgermeister der Stadt Remagen, Björn Ingendahl, hat bekanntgegeben, dass er im kommenden März erneut für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wird. Diese Entscheidung hat er nach eigenen Angaben mit Überzeugung und aus tiefer Verbundenheit zu Remagen getroffen. Die Stadt sei für ihn zur neuen Heimat geworden, und er empfinde große Freude und Dankbarkeit darüber, in den vergangenen...

Weiterlesen

Niedererbach/Montabaur. Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der VG Montabaur stellen sich neu auf: künftig werden sie in den 20 zur VG gehörenden Ortsgemeinden (alle ohne diejenigen in der Augst) rund um die Kreisstadt als „SPD-Ortsverein Montabaur Land“ firmieren. Dies wurde in der Jahreshauptversammlung des bisherigen Ortsvereins Ahrbach-Stelzenbach in Niedererbach von allen anwesenden Mitgliedern beschlossen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Jeannette Herrmann offiziell zur Beigeordneten ernannt

Ein gemeinsamer Weg mit Vertrauen und Respekt

Wachtberg-Berkum. Es dürfte eine der letzten offiziellen Amtshandlungen des noch amtierenden Wachtberger Bürgermeisters Jörg Schmidt gewesen sein, dafür aber eine äußerst angenehme: „Ich freue mich sehr über eine ungemein kompetente neue Beigeordnete, die die Verwaltung gut kennt“, lauteten seine Worte, als er Jeannette Herrmann die Ernennungsurkunde überreichte und sie damit offiziell in ihr Amt einführte.

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Gesundheitsexperten in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Mülltonnenreinigung
Neuer Katalog
Stellenanzeige "Kombi"
Stellenanzeige "Logistik"
Titelanzeige
Imagewerbung
Pelllets
Hausmesse
Titelanzeige verkaufsoffener Sonntag
Stellenanzeige Mitarbeitende in der Hauswirtschaft / im Reinigungsdienst