FWG Brohltal nominiert Bürgermeisterkandidaten

Johannes Bell strebt dritte Amtszeit an

Johannes Bell strebt dritte Amtszeit an

Geschlossenheit demonstrierte die FWG Brohltal bei der Wahl ihres Bürgermeisterkandidaten. Fotos: WER

Niederzissen. Das Brohltal wählt am 23. April 2023 einen neuen Bürgermeister. Seit nunmehr 16 Jahren stellt die FWG mit Johannes Bell „den ersten Bürger“ der Verbandsgemeinde.

In einer öffentlichen Versammlung am Montag, 23. Januar, konnte der Vorsitzende der FWG Brohltal, Elmar Dölle, 41 stimmberechtigte Mitglieder und 9 Gäste zur Kandidatenwahl willkommen heißen. Bei dem anschließenden Wahlprozedere wurde Johannes Bell einstimmig und damit mit bestmöglichem Ergebnis als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters gewählt.

Zuvor hatte er den FWG-Mitgliedern noch einmal seine Beweggründe für die erneute Kandidatur ausführlich dargelegt. Anhand seines Lebenslaufes stellte er zunächst seinen Werdegang vor, der nach der Schulausbildung und der Berufsausbildung als Verwaltungsfachangestellter mit dem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen und dem Abschluss Diplom-Verwaltungswirt (FH) begann. Anschließend war er als Beamter des gehobenen Dienstes bei der Kreisverwaltung Ahrweiler und später beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung tätig. Seit 2007 steht er als Bürgermeister an der Spitze der Verbandsgemeinde Brohltal. Kommunalpolitisch wirkte er seit 1989 im Gemeinderat Spessart mit, wo er von 1993 bis 1994 und 1999 bis 2004 zweiter Beigeordneter und von 1994 bis 1999 gar Ortsbürgermeister war. Von 1994 bis zu seiner Wahl als Bürgermeister gehörte er auch dem Verbandsgemeinderat Brohltal an. Seit nunmehr 24 Jahren ist er Mitglied des Kreistages. Darüber hinaus ist er seit Mitte letzten Jahres Vorsitzender der Vereinigung der Freien Bürgermeister und Beigeordneten Rheinland-Pfalz e. V. und seit November des letzten Jahres stellvertretendes Vorstandsmitglied beim Kommunalen Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz. Johannes Bell betonte, dass er in seinen beiden bisherigen Amtsperioden auf eine erfolgreiche Arbeit zurückschauen könne. „Die letzten 16 Jahre waren für unsere Verbandsgemeinde eine erfolgreiche Zeit. Gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen, Gremienmitgliedern und Ortsgemeinden ist viel erreicht worden. Wir haben unser Brohltal zu einer Kommune gemacht, auf die wir stolz sein können“, erklärte der Bürgermeister und untermalte dies anhand von Beispielen aus den Themenfeldern Wohnen, Wirtschaft und Infrastruktur. Die VG Brohltal sei ein attraktiver Wohnstandort. In den letzten Jahren seien 17 Neubaugebiete in den Ortsgemeinden planerisch verwirklicht worden, die nacheinander umgesetzt werden. Die Bevölkerungszahl sei von Mitte 2015 (18.556 Einwohner) bis Ende 2022 auf 19.343 Einwohner angewachsen. Zahlreiche Unternehmen haben sich in allen Industrie- und Gewerbegebieten des Brohltals angesiedelt, verbunden mit der Schaffung von neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen und dabei das Gewerbesteueraufkommen dank der innovativen und krisenerprobten Tätigkeiten mehr als verdoppelt (2007 = 4,8 Mio. Euro, 2022 = 10,8 Mio. Euro). „Das Brohltal hat sich neben der Gemeinde Grafschaft zu einer Wirtschaftslokomotive im Kreis Ahrweiler entwickelt“, stellte Bell fest. Auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer habe sich mehr als verdoppelt von 5,6 Mio. Euro im Jahre 2007 auf nunmehr 11,9 Mio. Euro in 2022.

Mit zu diesen Erfolgen beigetragen habe die gute Internetanbindung in der Verbandsgemeinde.

Schulen, Kindergärten und Jugend

Es sei gelungen, alle Standorte im Grundschulbereich zu erhalten und zu stärken, wobei diese zum Teil erweitert und modernisiert wurden. Die energetische Sanierung der Realschule Plus sei als deutschlandweites Modellprojekt mit dem Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Durch die Implementierung einer Berufsausbildungsgarantie (BIG) bei der Realschule plus sei eine kontinuierliche Steigerung der Schülerzahlen erreicht worden. Bezüglich der Kindergartenplätze habe man in Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden mit erheblichem finanziellen Aufwand zusätzliche Plätze geschaffen. Hier war eine Erweiterung und Modernisierung der Kapazitäten an allen Standorten aufgrund steigender Kinderzahlen erforderlich, ebenso die Ausweitung der Angebote zur Betreuung von Kinder ab zwei bzw. einem Jahr. Kritik übte Bell dabei an der Förderung des Landes, die definitiv zu gering sei und dringend angepasst werden müsste.

Zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde soll eine zusätzliche und dauerhafte Stelle eingerichtet werden, wobei allerdings die erforderliche Stellenbewertung abzuwarten sei.

Ehrenamt, Vereinswesen

und Feuerwehr

„Die großartige ehrenamtliche Vereinsarbeit in der VG Brohltal ist das Rückgrat für das gesellschaftliche Leben im Brohltal. Die Vereine übernehmen auch den größten Teil der Kinder- und Jugendarbeit und leisten hier unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und sind von höchster sozialer Bedeutung, wofür wir den Vereinen nicht genug danken können“, erklärte Johannes Bell.

Dank sprach er auch den ehrenamtlich in der Kommunalpolitik Tätigen aus. Im Hinblick auf die im kommenden Jahr stattfindenden Kommunalwahlen müsse das Interesse an der Kommunalpolitik neu belebt werden.

Im Feuerwehrbereich habe die Verbandsgemeinde in den letzten 16 Jahren im Fahrzeug- und Anlagenbereich 5 Mio. Euro investiert. Er wies auf darauf hin, dass die VG beschlossen habe, zukünftig alle Feuerwehrgebäude zu übernehmen. Das Feuerwehrwesen sei eine große Herausforderung für die Zukunft. „Den Kameradinnen und Kameraden, die ihr Leben für andere riskieren, sind wir zu großem Dank verpflichtet. Sie müssen gut ausgestattet sein und deren Sicherheit im Einsatz muss uns oberstes Gebot sein“, so Bell.

In der kommenden Wahlperiode sieht Johannes Bell drei große Aufgabenschwerpunkte in den Bereichen Klima, erneuerbare Energie und ökologische Infrastruktur, Tourimus sowie der Digitalisierung.