Fraktion „Wir für St. Sebastian“ zur Planung der Rheindörferumgehungsstraßein St. Sebastian

Knappes Votum: Wichtige Entscheidung durchgepeitscht

19.10.2020 - 14:41

St. Sebastian. Die Hälfte des Ortsgemeinderates von St. Sebastian war bei der letzten Sitzung von der aktuellen Planung der Rheindörferumgehungsstraße nicht überzeugt und daher gegen eine schnelle Zustimmung. Viele Beiträge aus der Bürgerschaft am Sitzungsabend und im Vorfeld der Sitzung machen deutlich, wie viel Erörterungsbedarf es dazu noch gibt. Die Skepsis blieb bei den 10 Ratsmitgliedern auch nach dem Vortrag der Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM).

Der alternative Beschlussvorschlag der Wählergruppe „Wir für St. Sebastian (WfS)“ sah vor, dass eine innerörtliche Anbindung in die Planungen aufgenommen und ein aktuelles Verkehrsgutachten erstellt wird. Es sollte sichergestellt werden, dass weitere Anregungen und Fragestellungen aus den Fraktionen und der Bürgerschaft in einem detaillierten Anforderungskatalog zusammengefasst und in die Entwurfsplanung aufgenommen werden. Hier sollte insbesondere auch verbindlich geklärt werden, in welchem Zustand die Haupt- und Kesselheimer Straße nach dem Bau der Rheindörferumgehungsstraße an die Gemeinde zurück übertragen werden und wer für die Ausbaukosten aufkommen muss.

Bedauerlicherweise ergab sich bei diesem Beschlussvorschlag ein Stimmenpatt von 10:10 und der konstruktive Vorschlag, der vor allen Dingen mehr Einfluss für die Gemeinderatsmitglieder und nicht zuletzt auch für die Bürgerschaft gebracht hätte, wurde ohne jeden Vermittlungsversuch mit der Stimme des Ortsbürgermeisters abgelehnt.

„Musste diese wichtige Entscheidung für den Ort wirklich innerhalb von 14 Tagen, länger lagen die Unterlagen den Ausschuss- und Ratsmitgliedern nicht vor, durchgepeitscht werden?“ fragt Birgit Furch, stellvertretende Sprecherin der WfS-Fraktion. Dabei hatte der Bauausschuss eine Woche vor der Gemeinderatssitzung empfohlen, sich Zeit zu nehmen und der aktuellen Planung noch nicht zuzustimmen. Auch die Nachbargemeinde Kaltenengers hat bisher noch keine Zustimmung erteilt und möchte vorher konkrete Antworten des LBM auf offene Fragen.

Wurde hier die Chance auf detaillierte Einflussnahme der schnellen Einlösung eines Wahlversprechens geopfert? Grundsätzlich haben doch alle Fraktionen des Ortsgemeinderates dieses für den Ort so wichtige Thema auf ihrer Agenda und sollten daher an einer gemeinsamen sinnvollen Lösung für St. Sebastian interessiert sein. Daher wäre eine von breiter Mehrheit getragene Entscheidung für das zukünftige Miteinander im Ort mehr als wünschenswert gewesen.

Aktuell bleibt nur das Prinzip Hoffnung, dass die Verantwortlichen im Ortsgemeinderat bei wichtigen Einzelfragen wie z.B. innerörtliche Anbindung, Lärmschutz und Rückübertragung der Haupt- und Kesselheimer Straße tatsächlich Einfluss nehmen können, denn im Laufe des Abends fiel immer wieder der Begriff „Veto-Recht“, was für uns nicht die gewünschte Beteiligung an der Planung bedeutet. Henning Oster, Sprecher der WfS-Fraktion verspricht: „Wir werden nun Gespräche mit den Bürgern in St. Sebastian und Kaltenengers führen und einen Anforderungskatalog erstellen, den wir noch in diesem Jahr an den LBM weiterleiten möchten.“ Es ist wichtig, dass die vielen offenen Punkte beim LBM auf den Tisch kommen und diskutiert werden, denn nur dann können wir die Verkehrssituation in St. Sebastian gemeinsam positiv verändern.

Pressemitteilung

Fraktion „Wir für St. Sebastian“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
21.10.2020 18:41 Uhr
Bürger

Von durchpeitschen einer seit über 40 Jahren hinlänglich geplanten Straße kann schwerlich gesprochen werden, es sei denn die Mitglieder der WFS waren bislang taub, blind oder einfach nur unvorbereitet und uninteressiert für Interessen des Gemeinwohl und der Daseinsvorsorge.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
David :
Leben und leben lassen. Wenns nach Moral geht sollten wir uns erstmal um andere Probleme kümmern als um Cannabisanbauflächen ?? ...
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service