Wachtberger Ausschuss für Infrastruktur und Bau entschied mehrheitlich
Kunstrasenplätze in Adendorf und Villip sollen gebaut werden
Allerdings nur, wenn ein genehmigter Haushalt für 2018 vorliegt – Ausschreibungen wurden auf den Weg gebracht
Wachtberg. Die Fußballer in Adendorf und Villip können sich freuen, denn der Wachtberger Ausschuss für Infrastruktur und Bau stimmte in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich den Plänen dem Neubau zweier Kunstrasenplätze zu. Zugleich wurde die Verwaltung ermächtigt, das Vergabeverfahren einzuleiten. Gebaut werden dürfen die Plätze allerdings erst, wenn ein genehmigter Haushalt für das Jahr 2018 vorliegt, darauf machte Fachbereichsleiter Christian Pohl aufmerksam. Die Ausschreibung hingegen könne vonstattengehen, wenn man darin auf die unsichere Ausgangssituation hinweise. Wegen haushaltsrechtlicher Bedenken gab es dennoch vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen aus dem Gremium.
Architekt Clemens Esser (Rheinbach) stellte seine Pläne für die beiden Kunstrasenplätze in Adendorf und Villip vor, für die im Haushaltsplan insgesamt 900.000 Euro eingestellt sind. Der Platz in Adendorf soll auf der Fläche des vorhandenen Fußballfelds errichtet werden, mit einem Spielfeld von 90 mal 60 Metern. Auf der Stirnseite soll es einen 40 mal 20 Meter großen Bolzplatz geben, der Basketballkorb soll neben den Bolzplatz verlegt werden. Zwischen Bolzplatz und Kunstrasenplatz soll außerdem die vorhandene Leichtathletikbahn von 50 Metern Länge einschließlich der Weitsprung-Sprunggrube erneuert werden.
Für den Kunstrasenplatz könne der vorhandene Unterbau des Tennenplatzes genutzt werden, nur die Deckschicht müsse erneuert werden. Das helfe stark dabei, die Kosten zu verringern. Das gelte auch für Villip, wo auf dem Gelände des vorhandenen Fußballplatzes ein neuer Kunstrasenplatz entstehen soll, ebenfalls mit einer Spielfläche von 90 mal 60 Metern. An der Westseite soll darüber hinaus eine 100 Meter lange Leichtathletik-Laufbahn mit daran anschließender Sprunggrube gebaut werden. An der Nordseite soll zudem einen öffentlichen Bolzplatz von 43 mal 29 Metern errichtet werden. JOST
Hier zeigt sich schon wieder das verfehlte Sportstättenentwicklungskonzept der Gemeinde Wachtberg. Öffentliche Gelder für Freiluftsportstätten fließen fast vollständig in die Finanzierung teurer Kunstrasenplätze auf öffentlichen Sportplätzen. Die werden eingezäunt, und sind dann in der Regel (wie Kunstrasenplatz Niederbachem & Co) für die Öffentlichkeit (Breitensport, Jugendliche, Sportabzeichen etc.) nicht mehr zugänglich. Zahlen dürfen aber letzendlich alle. Stattdessen wird angeblich für Schulsport eine 100m Laufbahn mit Weitsprunggrube gebaut, obwohl für Grundschulen eine 50m Bahn genügen würde, wohl zum Schutz des Kunstrasenplatzes gegen Verschmutzung. Für weiterführende Schulen, Sportabzeichen und Leichtathletiktraining wäre die vorgesehenen Anlagen eh nicht geeignet, sind doch kleine Flächen für Nebenanlagen wie z.B. Kugelstoßen und Hochsprung nicht vorgesehen. Diese könnten quasi fast ohne Mehrkosten mit gestaltet werden, wenn es gewollt wäre.
Schade für die Zukunft!