Bürgerinitiative Jungholzheide

Meckenheimer Waldkindergartenkommt ins Wohngebiet

Meckenheimer Waldkindergarten
kommt ins Wohngebiet

In diesen Büschen sollen die Kinder spielen, nur wenige Meter von Wohnhäusern entfernt. Foto: privat

Meckenheim. Die Stadt Meckenheim plant, den neuen Waldkindergarten mitten in ein Wohngebiet zu setzen. Keine 20 Meter von den Häusern entfernt sollen die Kinder ab August an einem Ort spielen, der für Kleinkinder denkbar ungeeignet ist. Bei dem vorgesehenen Standort handelt es sich um die Jungholzheide. Ein Name, mit dem die wenigsten Meckenheimer Bürger etwas anfangen können, weshalb der entsprechende Beschluss durch den Stadtrat kaum Beachtung fand. Dabei handelt es sich bei der Jungholzheide um das Wäldchen zwischen Bonhoefferweg, Julius-Leber-Straße, Elserweg, Schulsportanlage, Tennisplätzen und dem Biotop an der Finnenbahn. Dieser Pionierwald zeichnet sich durch einen hohen Bestand an Unterholz, Büschen und Totholz aus; ideal für die Aufzucht von Jungvögeln, ungeeignet für spielende Kleinkinder. Aber selbst wenn die Natur mit ihren Vogelnestern oder die Sicherheit der Kinder keine Rolle spielen würden, bleibt der Standort denkbar ungeeignet. Der einzige nahegelegene Zuweg liegt an einem bisher verkehrsruhigen Wendehammer im Wohngebiet, Parkplätze sind kaum vorhanden. Die direkte Nähe zu den Häusern erfordert zudem mindestens die Einhaltung der Mittagsruhe, was bei einem Waldkindergarten, bei dem die Kinder ohne Gebäude durchgehend draußen sein sollen, kaum möglich ist. Der für den Waldkindergarten vorgesehene Bauwagen soll die Sanitäranlagen und Versorgung enthalten, spielen werden die Kinder draußen, direkt neben den Wohnhäusern. Die Entscheidung der Stadt provoziert dabei unnötigerweise die Anwohner und die Naturfreunde, da es sogar in unmittelbarer Nähe wesentlich geeignetere Standorte für den Kindergarten gibt, keine hundert Meter vom aktuell gewählten Platz entfernt. Zwischen den Tennisplätzen und der Finnenbahn gibt es beispielsweise städtische Wiesenstücke zum Abstellen des Bauwagens. Der Wald bei der Finnenbahn besticht durch seine ausgewachsenen Bäume mit kaum Unterholz und Büschen. Es wäre also ideales Gelände für die Kinder, die dort ohne Gefährdung und ohne Störung der Anwohner den ganzen Tag lang auch mal lauthals toben könnten. Dieser Standort wäre ebenso gut wie der andere durch Rettungswagen zu erreichen. Zudem könnten die Eltern und Erzieher auf dem Parkplatz am Tennisplatz parken. Es ist dementsprechend unverständlich, warum die Verwaltung den Waldkindergarten direkt neben Wohnhäuser in ein Vogelbrutgebiet setzen will. Schließlich wird es in Meckenheim genügend Orte geben, an denen ein Bauwagen aufgestellt werden kann. Und an dem die Kinder dann ihrem Bedürfnis nach spielen können, ohne dass sie in Gebüschen verschwinden, aufgrund von Lautstärke der Streit mit Anwohnern vorprogrammiert ist oder die Natur geschädigt wird.

Pressemitteilung

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