Die CDU-Politiker Jenny Groß und Peter Moskopp sprechen mit Polizeihauptkommissar Sven Rabe

Polizeiwache oderPolizeiinspektion in Höhr-Grenzhausen?

Polizeiwache oder
Polizeiinspektion in Höhr-Grenzhausen?

Jenny Groß und Peter Moskopp mit Polizeihauptkommissar Sven Rabe. Foto: privat

Höhr-Grenzhausen.Drogen- und Jugendkriminalität, die Bankautomatensprengung, „Montags-Spaziergänger“ – die Menschen in den Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach und Höhr-Grenzhausen sind aufgeschreckt und fühlen sich mit der ansässigen Polizeiwache, die nach 22 Uhr nicht besetzt ist, durch eine vermeintliche fehlende Polizeipräsenz zunehmend bedroht. Die Anfragen auf den Schreibtischen von den CDU-Landtagsabgeordneten Jenny Groß und Peter Moskopp häufen sich und nun haben die beiden Politiker die Gelegenheit genutzt, um mit dem Leiter der Polizeiwache, Hauptkommissar Sven Rabe, eine vielschichtige Problematik zu besprechen.

Anfang Januar wurde in Höhr-Grenzhausen ein Bankautomat gesprengt – es ist die Fortsetzung einer ganzen Serie dieser Straftaten im gesamten Bundesgebiet. Erneut taucht in der Bevölkerung die Frage auf: Hätte diese Straftat verhindert werden können, wenn die Polizei 24 Stunden an sieben Tagen vor Ort wäre? Sogar eine Petition wurde gestartet, um genau das zu erreichen.

Polizeihauptkommissar Rabe beantwortet die Frage mit einem sehr deutlichen „Nein.“ Er weiß von den Ängsten, die die Menschen, die direkt an der Autobahnanbindungen der A3 und der A48 wohnen und beruhigt: „Hier werden nicht mehr Straftaten verübt, als in anderen Regionen mit direkten Straßenanbindungen.“ Auch wenn die Polizeiwache nicht besetzt sei, heißt das nicht, die Polizei wäre nicht vorhanden. In dieser Zeit ist die Polizeiinspektion Montabaur für den Bereich zuständig, was im Klartext bedeutet, dass die Polizei in Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach ebenso präsent ist, wie in den anderen Orten innerhalb ihrer Zuständigkeit. Rabe verweist zudem auf einen Vorteil der Polizeiwache, die, da mit weniger Verwaltungsaufgaben eingebunden, mehr Polizeibeamte in den Streifendienst bringen kann.

Besorgt sind einige Anwohner auch über die jugendlichen Treffpunkte, die spontan auf Plätzen und Tiefgaragen in den beiden Städten stattfinden. „Das ist in der Tat ein heikles Thema“ weiß Rabe. Es sei schwierig zu unterscheiden, wann es sich um „jugendlichen Spaß“, ordnungswidriges Verhalten oder, im schlimmsten Fall, kriminelle Handlungen handelt.“ Da sei viel Feingefühl erforderlich, weil die Polizei nicht das Vertrauen der Jugendlichen überstürzt verspielen wolle. Die Frage, ob an diesen Plätzen auch mit Drogen gehandelt, wird, beantwortet Rabe mit einem eindeutigen „Ja“. Die Annahme, dass Drogengeschäfte ausschließlich in größeren Städten abgeschlossen werden, sei definitiv falsch. Mittlerweile gäbe es keinen Ort, sei er noch so klein, an dem nicht mit Drogen gehandelt werde, führte Rabe aus.

Schwierig sei es, adäquaten Nachwuchs zu finden, beschreibt Rabe die Zukunftssituation der Polizei. 550 Neueinstellungen pro Jahr lesen sich auf den ersten Blick gut, doch die Qualität der Bewerbungen lasse sehr zu wünschen übrig. Dazu kommt, so Rabe, dass die Frauen und Männer nach ihrer Ausbildung noch lange nicht am Ziel seien. Es dauert mehrere Jahre, bis sie Erfahrungen einbringen können.

Wie die Entwicklung weitergeht, verfolgen Groß und Moskopp sehr genau und wollen auch in Zukunft regelmäßig im Austausch mit der Polizei stehen. Sie bedankten sich bei Rabe für die Einblicke und nehmen die gewonnen Informationen mit in die parlamentarische Arbeit.

Pressemitteilung des

Büro von Peter Moskopp