Senioren-Union Andernach ließ sich qualifiziert informieren

Russische Propaganda inMedien und sozialen Netzen

Russische Propaganda in
Medien und sozialen Netzen

Sehr aufmerksam verfolgen die Teilnehmer der Senioren-Union den Vortrag von Oberst Dr. Akaltin. Foto: privat

Andernach.Im gut gefüllten Pfarrsaal Maria Himmelfahrt in Andernach konnte der Vorsitzende der Senioren-Union Andernach zahlreiche Mitglieder und Gäste zum Vortrag zum Thema „Russische Propaganda und ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft in Deutschland“ begrüßen. Richard Welter betonte die Bedeutung und Aktualität des Themas und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass Oberst Dr. Ferdi Akaltin sich bereiterklärt hatte, zu diesem Thema zu referieren. Dr. Akaltin ist Kommandeur des Zentrums Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen und hat daher beruflich intensiven Zugang zu diesem Thema.

Der Referent stieg daher auch mit einem aktuellen Beispiel in seinen Vortrag ein. Er beschrieb den medialen Hype zur angeblichen Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock, dass sie die Meinung ihrer Wähler nicht interessierten. Er führte aus, dass diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde und durch russische Spezialisten in einem veränderten Zusammenschnitt auf dem Umweg über andere Staaten den deutschen Medien zugespielt worden sei, um der Ministerin zu schaden. Die zeitnahe Richtigstellung durch das Außenminiserium konnte Schlimmeres verhindern. Im Übrigen seien die gewählten Abgeordneten gemäß unserem Grundgesetz nur ihrem Gewissen verpflichtet und an keinen vermeintlichen Wählerwillen gebunden. In seinem bildgestützten Vortrag ging Dr. Akaltin dann näher auf die russischen Ziele ein, die sie mit ihren Narrativen verfolgen. Als prägnante Beispiele dieser Narrative nannte er:

Die Saktionen gegen Russland verursachen die Krise;

Die Sanktionen sind wirkungslos;

Russland ist Partner von Deutschland;

Die Bundesregierung schadet unserem Land;

Die Meinungsvielfalt in Deutschland ist eingeschränkt.

Diese Narrative erläuterte er an vielen Beispielen und betonte, dass Russland damit die Unterstützung von Deutschland und der EU für die Ukraine untergraben und die Gesellschaft spalten wolle. Daher sei es wichtig, Gegenmaßnahmen gegen die Wirkung der russischen Propaganda zu ergreifen. Eine Möglichkeit sei das „Debunking“, also das Entlarven von Fake News und falschen Mythen. Eine weitere Möglichkeit, mit der die Resilienz gegen Falschnachrichten insbesondere in den Online-Medien gestärkt werden soll, sei das Prebunking“, also Warnungen, die Leser und Leserinnen vor dem Konsumieren von Beiträgen auf mögliche Probleme aufmerksam machen sollen. Als weiteres Beispiel von Maßnahmen gegen Falschnachrichten nannte er das Land Singapur, das in einem Gesetz gezielte Falschinformationen unter Strafe gestellt habe.

In der anschließenden intensiven Diskussion wurden auch andere Fragen zu sicherheitspolitischen Themen zugelassen, in denen Dr. Akaltin sich überall sattelfest zeigte. Die angesetzte Zeit reichte jedoch kaum, um alle Fragen zu beantworten. Mit kräftigem Applaus dankten die Teilnehmer dem Mayener Kommandeur für die sehr interessanten Ausführungen und der Vorsitzende bedankte sich mit einem Weinpräsent.

Pressemitteilung

Senioren-Union Andernach