Gesundheitsprojekt im Landkreis Mayen-Koblenz „Bewegung in die Dörfer“

Seele, Körper, Geist und Bewegung

Seele, Körper, Geist und Bewegung

Die Teilnehmer des ersten örtlichen runden Tisches zum Thema „Bewegung in die Dörfer“ bei ihrem ersten Treffen in der „Alten Kapelle“.privat

Mülheim-Kärlich. „Bewegung in die Dörfer“, so lautet der Titel des Gesundheitsprojektes im Landkreis Mayen-Koblenz, für welches Landrat Dr. Alexander Saftig die Schirmherrschaft übernommen hat. Gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlichen, ortsansässigen Vereinen, Initiativen, Institutionen und interessierten Einzelpersonen sollen abwechslungsreiche Bewegungsangebote realisiert werden.

Die Angebote sollen der Gesunderhaltung von Geist und Körper dienen aber auch der Vereinsamung älterer Menschen vorbeugen. Der Spaß an der Bewegung und der Spaß, gemeinsam mit anderen Menschen etwas zu unternehmen, steht bei dem Projekt im Vordergrund. Im Rahmen einer kreisweiten Auftaktveranstaltung wurde Ende April der Startschuss für die Aktion gegeben und interessierte Kommunen zur Projektteilnahme aufgefordert. Im Rahmen eines ersten „kreisweiten runden Tisches“ Mitte Juni 2016 erhielt Stadtbürgermeister Uli Klöckner die erfreuliche Mitteilung, dass Mülheim-Kärlich zu den zehn Pilotgemeinden im Kreisgebiet gehört.

Als erste Kommune im Landkreis Mayen-Koblenz führte man nun in Mülheim-Kärlich einen „örtlichen runden Tisch“ durch. Rund 20 interessierte Mitbürger, die durchweg alle Erfahrung im Bereich der Seniorenarbeit besitzen, nahmen an der Veranstaltung teil. Nach der Begrüßung durch das Kreistagsmitglied Horst Hohn, der gemeinsam mit Andrea Dötsch und Monika Hetzel die Stadt Mülheim-Kärlich für eine Projektteilnahme vorgeschlagen hatte, erläuterte die Projektbeauftragte Lea Bales von der Kreisverwaltung gemeinsam mit Katrin Schüssler (Sportreferentin) und Waltraud Klein (Alzheimer Gesellschaft nördliches Rheinland-Pfalz e.V.) Ziele und Zeitplan der Aktion. „Es geht nicht darum, Massen zu mobilisieren. Diejenigen, die bislang noch nicht erreicht wurden, sind die Zielgruppe“, so Lea Bales, die damit betonte, dass es sich um keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Angeboten handelt. „Teilhabe ist ein ganz wichtiges Thema.

Der Zugang funktioniert meist nur über persönliche Ansprache. Man muss daher fragen, wie man ältere Menschen, auch die mit körperlichen Einschränkungen, Menschen mit Gehstock , Rollator oder Rollstuhl oder auch Menschen mit Demenz, die nur noch zu Hause sitzen, erreichen kann“, ergänzte Waltraud Klein.

Dass es in Mülheim-Kärlich bereits eine beeindruckende Vielfalt von Angeboten für ältere Mitmenschen gibt, wurde bei der anschließenden Diskussion deutlich. In allen drei Stadtteilen gibt es Einrichtungen der Seniorenbegegnung mit unterschiedlichen Öffnungszeiten und Konzepten. Auch die Sportvereine bieten spezielle Angebote an, wie Herbert Nickenig (Beigeordneter der VG Weißenthurm) in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des TV Mülheim betonte, die teilweise sogar vormittags stattfinden, was älteren Mitbürgern besonders entgegenkommt.

Auf größere Veranstaltungen wie z.B. die bunten Nachmittage in der Vorweihnachtszeit oder den Seniorentag der Verbandsgemeinde wies Dorothea Kalus als 2. stellvertretende Vorsitzende des Kreisseniorenbeirates hin. Doch wie sieht das neue Angebot im Rahmen des Projekts „Bewegung in die Dörfer“ in Mülheim-Kärlich konkret aus? „Dem Ort soll nichts übergestülpt werden.

Die in der Seniorenarbeit tätigen Ansprechpartner wissen am besten, was individuell zu der Kommune passt. Daher soll die Konzeption des Angebots auch von dem örtlichen runden Tisch erarbeitet werden“, betonte Lea Bales.

Im Rahmen des örtlichen runden Tisches wurden von den Mülheim-Kärlicher Teilnehmern bereits erste Eckpunkte besprochen. So soll es eine Bewegungsgruppe mit niedrigschwelligen Angeboten geben, damit diejenigen, die mitmachen, Spaß an der Bewegung bekommen.

Zielgruppe sind Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahre. Andrea Dötsch, die im August einen Lehrgang als Bewegungsleiter besuchen wird, hatte die Idee für das Motto der Gruppe: „Seele, Körper, Geist und Bewegung“. Und da bekanntlich „probieren über studieren“ geht, praktizierten die Teilnehmer der Veranstaltung spontan einige denkbare Bewegungsübungen.

Vorschau

Die weiteren Details des Mülheim-Kärlicher Projekts sollen bei einem zweiten „örtlichen runden Tisch“ erörtert werden, der am Montag, 29. August, um 18 Uhr, wiederum in der „Alten Kapelle“ neben dem Rathaus Mülheim-Kärlich, stattfinden wird.