Politik | 10.07.2023

Der Bundespräsident würdigte den Wiederaufbau und dankte Bürgern, Helfern und Bürgermeister

SolidAHRität: Frank-Walter Steinmeier fordert zum Besuch des Ahrtals auf

Von Medien umlagert: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Wanderparkplatz Bunte Kuh.  Foto: GS

Ahrtal. „Ich bin sehr beeindruckt, was hier in den letzten zwei Jahren geschehen ist.“ Das sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntag auf dem Rotweinwanderweg oberhalb der Bunten Kuh. Anlass seines Besuchs mit Ehefrau Elke Büdenbender war der zweite Jahrestag der Flut. Das Staatsoberhaupt nutzte nach einem internen Gespräch mit Landrätin Cornelia Weigand, Bürgermeistern und auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer seine Visite im Ahrtal zu einer kurzen Wanderung vom Parkplatz Bunte Kuh nach Mariental, bei der er auch das Gespräch mit Bürgern suchte. Sein Dank galt erneut den Nothelfern der ersten Stunde Feuerwehr, Polizei, THW, DLRG und vielen anderen Organisationen.

Worte des Dankes

Aber auch die ungezählten Freiwilligen würdigte Steinmeier: „Ich bin dankbar gegenüber den vielen Helfern, die aus allen Regionen der Republik gekommen sind, um hier mit anzupacken.“ Vom Dank der Menschen im Ahrtal würden viele Bilder zeugen. Anerkennung aber auch für die Macher im Ahrtal: „Ich bin dankbar den Bürgermeistern und allen, die in den Kommunen Verantwortung getragen haben und zwei Jahre immer wieder Mut gemacht und Orientierung gegeben haben, was zuerst angepackt werden oder was später dran kommt.“ Land und Bund hätten die Mittel zur Verfügung gestellt, damit der Wiederaufbau überhaupt beginnen konnte.

Er sehe aber auch, was im Ahrtal noch alles zu tun sei. Darüber habe er mit den Bürgermeistern und der Landrätin gesprochen. Es dürfe nicht erstaunen, dass auch zwei Jahre nach der Jahrhundertkatastrophe noch viele Schäden zu sehen seien. „Das darf uns nicht den Mut nehmen“, sagte Steinmeier und sprach konkret die Wiederherstellung der Infrastruktur am Beispiel der Ahrtalbahn an. Am schlimmsten seien „jedoch die Schäden in den Seelen der Menschen, die Angehörige verloren haben.“

Menschen dürfen nicht vergessen werden

Wohnhäuser seien wieder in Schuss gebracht worden, Gaststätten und Hotels hätten wieder geöffnet, wenngleich viele noch in den Renovierungsphase seien. Breits bei seinem ersten Besuch habe er gesagt, es werde lange dauern. „Deshalb dürfen wir die Menschen hier an der Ahr nicht vergessen“, so Steinmeier. Daher richtete er auch eine Botschaft ins Land: „Kommt wieder hierher, geht wandern, hier an der Ahr, genießt den Wein und das gute Essen. Damit helft ihr den Menschen und der Gastronomie, dass sich die Dinge an der Ahr langsam weiter verbessern, und dass die Menschen hier trotz aller Erschöpfung nach den zwei Jahren nicht den Mut und die Zuversicht verlieren. Dieser Solidarität können wir alle in Deutschland hier an der Ahr zeigen.“ Denn der Tourismus und der Weinbau seien Säulen der Wirtschaft im Ahrtal und damit gehe es auch um Arbeitsplätze. Darüber habe er mit der Ministerpräsidentin, der Landrätin und den Bürgermeistern ebenso gesprochen, wie darüber, wo, „wenn man gemeinsam anpackt, möglicherweise Entscheidungsvorgänge beschleunigt werden können“.

Dass er auch aus der Entfernung das Geschehen im Ahrtal beobachtet, machte der Bundespräsident auf eine Journalisten-Frage zur Recher Nepomukbrücke klar: „Ich habe den Streit oder die Debatte um die Brücke mitbekommen und ich weiß, dass Denkmalschutz und Hochwasserschutz unterschiedliche Bewertungen abgegeben haben. Ich bin froh, dass die Entscheidung hier vor Ort getroffen wird.“

Zeichen der Solidarität

Der Besuch des Bundespräsidenten war ein Zeichen der Solidarität, wird aber auch als Werbung für die Ahr begrüßt. Doch Skepsis in Richtung Politik bleibt bei den Einheimischen dennoch im Raum. So meint zum Beispiel Flut-Autor Andy Neumann gegenüber Blick aktuell: „Als Ahrtaler kann man sich über den Besuch durchaus freuen, denn er sorgt dafür, dass berichtet wird und die aktuell noch bestehenden Probleme ebenso in den Blick rücken wie die vielen Dinge, die wir schon geschafft haben. Das ist gute Werbung fürs Tal. Ich mache mir aber darüber hinaus nichts vor. Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren, wird nicht ein einziges Problem schneller gelöst und nicht eine einzige Lehre aus der Katastrophe besser gezogen werden, nur weil der Bundespräsident ins Tal reist. Da sollte sich wirklich niemand Hoffnungen machen.“ Mal schauen, was die von Steinmeier thematisierte „Beschleunigung von Entscheidungsvorgängen“ in Zukunft bringt. Das Ahrtal ist gespannt.

Bild für den Bundespräsidenten

Am Rande der Visite gab es aber auch ein Geschenk für den Präsidenten. Klaudia Skodnik vom Verein „Fortuna hilft“, der sich unter anderem um von der Flut traumatisierte Kinder kümmert, überreichten Steinmeier ein Bild, dass der behinderte achtjährige Tim extra für diesen Anlass gemalt hatte. Seine Botschaft: „We AHR Family.“ GS

Klaudia Skodnik übergibt das Bild des achtjährigen Tim an den Bundespräsidenten.  Foto: GS

Klaudia Skodnik übergibt das Bild des achtjährigen Tim an den Bundespräsidenten. Foto: GS

Von Medien umlagert: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Wanderparkplatz Bunte Kuh. Foto: GS

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
11.07.202311:18 Uhr
Conny P.

Gut das er da war und sich alles nochmal selbst angeschaut hat. Es ist etwas anderes Bilder zu sehen oder Berichte zu lesen. Nur wer persönlich im Ahrtal war, kann verstehen, was hier immer noch Stand der Dinge ist. Daher ist es gut, dass der Bundespräsident persönlich herkommt. Das sorgt auch wieder für mehr Aufmerksamkeit!

Neueste Artikel-Kommentare
  • Peter Schmidt: Ihnen ist aber bewusst, dass die Philosophie von (Kreis-)Sparkassen auch in der Förderung von regionalen Projekten liegt? Hier ist überhaupt nichts zu kritisieren. Zudem bezweifle ich, dass die Zinsen...
  • Georg Ceres: Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sich diese Arena selbst finanzieren würde. Aber leider wird sicherlich die Sparkasse auch Geld ihrer Kunden reinstecken, und stattdessen keine anständigen Zinsen zahlen.
  • K. Schmidt: Es gibt verschiedenste Arten von Feuerwerk, verschiedene Gefährdungsgrade, Lautstärken, Genehmigungspflichten... Hier wird alles durcheinander geworfen, und in eine Umfrage gepackt, bei der man dann mit...
  • Roman: Arbeiten ist auch nicht modern!
  • H. Schüller: Boomerang, Sie behaupten Unsinn. Der Fahrdrahtabrieb ist ebenso messbar wie die Abgasfeinstaubemission. Und in Ihrem "Zurück in die Steinzeit"-Gerede fehlt nur noch das Klimawandelleugnen, dann ist das Stammtischniveau wieder mal perfekt.
  • Boomerang : An alle die sich hier so trefflich zanken - es gibt nicht eine einzige zuverlässige Methode zur Messung der Feinstaubbelastung. Es sind durch die Bank mathematische Berechnungen die vorgelegt werden....
  • H. Schüller: Ihre Behauptung ist falsch, denn Fahrdrahtabrieb emittiert bundesweit rund 400 t (bioziden) Feinstaub jährlich, vergleichbarer fahrdrahtloser Bahnbetrieb der o.g. Abgasnorm max. nur 285 t Feinstaub mit vergleichbaren Partikelgrößen.
Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Baumfällung & Brennholz
Wir helfen im Trauerfall
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Innovatives aus Weißenthurm
Weihnachtsgrüße aus der Pellenz
Weihnachtsgrüße aus der Pellenz
Weihnachtsgrüße aus der Vordereifel
Empfohlene Artikel

Neuwied. Zum Jahresausklang hat der SPD-Ortsverein Neuwied-Stadtmitte und Irlich seine Mitglieder zu einem gemütlichen Nachmittag eingeladen. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft standen ein gemeinsamer Rückblick auf das vergangene Jahr, ein Ausblick auf die kommenden Aufgaben sowie die Ehrung langjähriger Parteimitglieder.

Weiterlesen

Meckenheim. Mit viel Engagement und unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden sorgt die Freiwillige Feuerwehr Meckenheim für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger. Die CDU-Fraktion hat in der jüngsten Ratssitzung einen Antrag gestellt, um diese Leistung, aber auch die Anliegen der Wehr noch mehr in den Fokus zu rücken. Wehrleiter Fabian Althoff soll künftig nicht nur einmal, sondern zweimal pro Jahr Gelegenheit bekommen, im Haupt- und Finanzausschuss zu berichten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Montabaur/Dernbach. Auf der A3 Richtung Köln besteht aktuell Gefahr durch ein Fahrzeug, das auf dem rechten Fahrstreifen im Baustellenbereich liegen geblieben ist. Die Gefahrenstelle befindet sich zwischen Montabaur und Dreieck Dernbach. Die Polizei ist vor Ort. Dies meldet der ADAC. BA

Weiterlesen

bei Traueranzeigen
Hausmeister
Wir helfen im Trauerfall
Image
Pelllets
Betriebselektriker
Mitgliederwerbung
Stellenaktion 3+1
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Weihnachtsgrüße aus Andernach
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Weihnachtsgrüße aus Weißenthurm
5
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Dezember 2025
Weihnachtsanzeige
Öffentliche Bekanntmachung Dezember 2025
Weihnachtsgrüße Rathaus Apotheke / Stern Apotheke
Weihnachtsgrüße