Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord
Sperrung der B 49 aufgehoben
Pumpversuche zum Bau der neuen Fischwechselanlage in Lehmen starten
Lehmen. Aktuell informierte sich Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, über den Stand der Untersuchungsarbeiten an der geplanten Fischwechselanlage in Lehmen im Landkreis Mayen-Koblenz. Im kommenden Jahr soll der Bau beginnen. „Die neue Fischwechselanlage wird die zweite von insgesamt zehn Anlagen, die an der Mosel bis nach Trier zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit beitragen wird. Das Vorhaben wird von der SGD Nord in Zusammenarbeit mit dem Bund finanziert und gebaut. Aktuell ist der Bund dabei, das dazu notwendige Planfeststellungsverfahren durchzuführen“, so SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann.
Bevor im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden kann, müssen die Bodenverhältnisse erkundet werden. Diese werden für die statische Berechnung des Baugrubenverbaus benötigt. Um diese zu erhalten, waren zwölf Erdbohrungen bis in eine Tiefe von 20 Metern nötig, die nach einer Kampfmitteluntersuchung an der Bundesstraße 49 im Bereich des Moselkraftwerks Lehmen durchgeführt wurden. Aktuell werden auf dem Kraftwerksgelände die letzten beiden Bohrungen niedergebracht. Im Straßenbereich sind die Bohrarbeiten abgeschlossen. Die einseitige Sperrung der Bundesstraße 49 wurde wieder aufgehoben. Einige der Bohrlöcher wurden zu dauerhaften Messstellen ausgebaut, damit auch die Grundwasserströme erfasst werden können. Die nun anstehenden Pumpversuche sollen Daten zur Durchlässigkeit des Untergrundes liefern. Die Pumpenschläuche werden mit Schlauchbrücken über den Radweg bis zur Mosel geleitet, um so auch dem Radverkehr eine Querung zu ermöglichen.
Zum Hintergrund
Die Fischaufstiegsanlagen an der Mosel genügen heute nicht mehr den ökologischen Anforderungen und müssen neu gebaut werden. Für Fische sind die Wanderungen zu ihren Laichplätzen flussaufwärts lebensnotwendig. Die Mosel spielt dabei eine besondere Rolle, da sie und ihre Nebengewässer im Einzugsgebiet des Rheins große Laich- und Jungfischhabitate aufweisen. Durch die neuen Anlagen können alle Fische der Mosel die Staustufen zukünftig besser überwinden und ihre Laichplätze in den Nebengewässern der Mosel erreichen.
Ein Ziel der Landesregierung ist die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern. Bereits im Jahr 2009 wurde eine Vereinbarung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes geschlossen, um die Durchgängigkeit an der Mosel von Koblenz bis Trier umzusetzen. 2011 konnte die erste durch die SGD Nord errichtete Fischwechselanlage am Koblenzer Mosellum (www.mosellum.de) in Betrieb genommen werden. Weitere Infos unter www.sgdnord.rlp.de
Pressemitteilung
SGD Nord