Stichwahl für das Amt des Stadtbürgermeisters findet am 16. Juni statt
Stefan Zepp ist neuer Ortsbürgermeister von Bell
Mendig. Mit einem spektakulären Ergebnis endete am Sonntagabend die Ortsbürgermeisterwahl in Bell. Während Bernd Merkler, der als ältester Ortsbürgermeister von Mayen-Koblenz 40 Jahre lang sein Amt ausübte, lediglich 312 Stimmen auf sich vereinen konnte, wurde Stefan Zepp mit 62,5 Prozent (513 Stimmen) von seinen Wählern als strahlender Sieger gefeiert. Im Gespräch mit BLICK aktuell äußerte der neue Ortsbürgermeister sich äußerst zuversichtlich über die Zukunft von Bell. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir die Einbindung sowohl aller Bürger als auch aller Gemeinderatsmitglieder in den Vordergrund stellen. Uns geht es in erster Linie um das Wohl und die Interessen der Beller Bürger und deshalb wollen wir die Dorfgemeinschaft fördern und vor allem bei politischen Entscheidungen für Transparenz sorgen.“ Bernd Merkler kommentierte das für ihn niederschmetternde Wahlergebnis mit den Worten: „Wir leben in einer Demokratie und die Beller Bevölkerung wollte offensichtlich eine Veränderung. Allerdings hat das Ergebnis von 37,5 Prozent mich doch sehr geschockt, insbesondere nachdem ich mich 40 Jahre lang für mein Dorf mit nachweislich guten Ergebnissen engagiert habe.“
Die Mendiger Stadtbürgermeister-Wahl
In Mendig stand bei der Stadtbürgermeister-Wahl bereits relativ früh fest, dass es zwischen dem Amtsinhaber, Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel von der SPD und Joachim Plitzko von der CDU am 16. Juni zu einer Stichwahl kommen wird. Das vorläufige Endergebnis: Hans Peter Ammel: 39,33 Prozent, Joachim Plitzko: 38,51 Prozent und Stephan Retterath: 22,16 Prozent. Hier stellt sich nun die Frage, wer die Wähler des dritten Bewerbers Stephan Retterath jetzt für sich gewinnen kann. BLICK aktuell sprach mit den beiden Kandidaten:
BLICK aktuell: „Herr Plitzko, mit 38,51 Prozent der Stimmen steht nun fest, dass es am 16. Juni eine Stichwahl geben wird. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?“
Joachim Plitzko: „Ich bin mehr als zufrieden und hatte eigentlich gedacht, dass der Abstand zu dem amtierenden Bürgermeister größer wäre. Man merkt, dass in Mendig eine Wechselstimmung vorhanden ist. Das habe ich bereits bei den vielen Gesprächen erfahren, die ich mit den Mendiger Bürgern geführt hatte. Dass jedoch Stephan Retterath von Bündnis90/Die Grünen ein so hohes Wahlergebnis erzielen würde, damit hat von uns niemand gerechnet. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir am 16. Juni mit unserem tollen Team, mit dem wir bereits einen tollen Wahlkampf gemacht haben, ein noch besseres Ergebnis erzielen werden. Der Abstand ist ja nur noch relativ gering, sodass dies sicher gelingen wird.“
BLICK aktuell: „Herr Ammel, was sagen Sie zu dem knappen Ergebnis?“
Hans Peter Ammel: „Ich hatte zwar mit einer Stichwahl gerechnet, etwas mehr Abstand zwischen den beiden Ergebnissen hatte ich mir schon vorgestellt. Ich habe das Amt zehn Jahre lang mit einer durchweg positiven Bilanz ausgeübt. Leider werden jedoch viele Dinge, die für Mendig positiv waren, bei einem solchen Wahlkampf kleingeredet. Wichtig wird sein, dass auch am 16. Juni viele Mendiger Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gehen werden. Ich hoffe, dass die Wähler aus dem Lager Bündnis90/Die Grünen, die Stephan Retterath zu einem bemerkenswerten Ergebnis verhalfen, sich nunmehr für mich als Stadtbürgermeister entscheiden.“
BLICK aktuell sprach auch mit Stephan Retterath, der zu einer Wahlparty auf sein Firmengelände in der Brauerstraße eingeladen und sich zur Feier des Tages entgegen seiner Gewohnheit so richtig in Schale geworfen hatte.
BLICK aktuell: „Herr Retterath, was sagen Sie zu Ihrem Ergebnis?“
Stephan Retterath: „Wir sind überaus zufrieden mit dem Wahlergebnis. Zwar zeigt es, dass man in Mendig noch nicht zu einem resoluten Wechsel bereit ist, aber immerhin sind über 20 Prozent schon eine Hausnummer. Interessant wird es nun sein, wie das Ergebnis sich im Stadtrat auswirken wird. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass wir von dem europaweiten Ergebnis der Grünen profitiert haben.“
Auch in Thür, Rieden und Volkesfeld waren die Bürgermeister mit dem Wahlergebnis rundum zufrieden. So errangen Rainer Hilger (Thür) 71,7 Prozent, Andreas Doll (Rieden) 78,7 Prozent und Rudolf Wingender 76,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Endergebnis für die Räte in der VG Mendig
Stadtrat: SPD – 33,95 Prozent (acht Sitze), CDU – 44,41 Prozent (elf Sitze), Bündnis 90/Die Grünen – 21,64 Prozent (fünf Sitze).
Verbandsgemeinderat: SPD – 26,81 Prozent (sieben Sitze), CDU – 49,25 Prozent (14 Sitze), FDP – 6,7 Prozent (zwei Sitze), Bündnis90/Die Grünen – 17,24 Prozent (fünf Sitze).
Gemeinderat Bell: SPD – 11,73 Prozent (zwei Sitze), CDU – 37,13 Prozent (fünf Sitze), Freie Wählergruppe Zepp – 51,14 Prozent (neun Sitze).
Gemeinderat Rieden: SPD – 26,81 Prozent (vier Sitze), CDU – 49,39 Prozent (acht Sitze), FDP – 23,80 Prozent (vier Sitze).
Gemeinderat Thür: SPD – 37,63 Prozent (sechs Sitze), CDU – 62,37 Prozent (zehn Sitze).
Volkesfeld: Wählergruppe Wingender – 100 Prozent.
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