Neuwied investiert ins Radwegekonzept

Trotz schlechter Beurteilung in Umfrage: Es hat sich viel getan

Trotz schlechter Beurteilung in
Umfrage: Es hat sich viel getan

Eine eigene Spur sorgt auf der Langendorfer Straße für sicheres Radfahren.Foto: Stadt Neuwied

07.04.2021 - 14:59

Neuwied. Neuwied hat beim Fahrradklimatest des ADFC erneut schlecht abgeschnitten. Allerdings hat die Stadt gerade in jüngster Zeit - nach Ablauf der Beurteilungsfrist - bei der Umsetzung ihres Radwegekonzepts einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Stadtbauamtsleiterin Nina Porz und Reiner Geisen, der Leiter der Planungsabteilung, betonen: „Wir sind, auch dank der Impulse der AG Mobilität des Netzwerk Innenstadt, auf dem Weg zu einer fahrradfreundlicheren Infrastruktur.“ Beide heben gleich eine ganze Reihe von Einzelmaßnahmen hervor, die zur Verbesserung der Situation für Radfahrer beigetragen haben.

Radweg Engerser Feld: Die Strecke wurde auf einer Länge von rund drei Kilometern ausgebaut und 2019 fertiggestellt. Kritik gibt es, weil es an der wassergebundenen Wegdecke zu Hochwasserschäden kommt. Das Stadtbauamt weist darauf hin, dass man eine bituminöse Befestigung bevorzugt hatte, sich aber an die Forderungen der Oberen Naturschutzbehörde halten musste, da der Weg durch das Naturschutzgebiet Urmitzer Werth führt. Momentan wird allerdings geprüft, wie durch flankierende naturangepasste Maßnahmen in einem besonders kritischen Abschnitt von ca. 300 m Länge Abhilfe geschaffen werden kann, um zukünftig Schäden zu vermeiden bzw. zu mindern. Kosten: ca. 750.000 Euro, gebaut mit Fördermitteln des Landes.

Langendorfer Straße: Ein Radfahrstreifen führt seit Sommer 2020 auf einer Länge von 800 Metern von der Stadtzufahrt in der Straße „Am Schlosspark“ bis zum Kreisel an der Andernacher Straße. Die Fortsetzung bis zur Luisenstraße ist in Planung. Zwischen Wilhelmstraße und Friedrichstraße ist ein Umbau der nunmehr baumbestandenen Mittelinsel bereits erfolgt. Dort wird momentan auf 200 Meter Länge eine Radwegmarkierung angebracht, wofür künftig eine Fahrspur entfällt. Kosten: ca. 80.000 Euro, bezuschusst aus Städtebaufördermitteln.

B 42 bis Heddesdorfer Straße: Von der Kreuzung B 42/Rasselsteiner Straße entlang des Rasselstein-Werksgleises führt seit Kurzem eine ein Kilometer lange, drei Meter breite und beleuchtete Strecke an der Deichwelle vorbei bis zum Verwaltungshochhaus an der Heddesdorfer Straße. Kosten: ca. 200.000 Euro.

Engerser Straße: Zwischen Markt- und Pfarrstraße hat die Stadt dank Städtebaufördermittel Radfahrschutzstreifen angelegt, die in den nächsten zwei Jahren bis zur Wilhelmstraße weitergeführt werden sollen.

Zudem hat das Stadtbauamt eine Reihe kleinerer, aber wirksamer Verbesserungen für Radfahrer umgesetzt. Dazu zählen die Ende 2020 realisierte stadtweite Wegweisende Radwege-(HBR)-Beschilderung (Kosten: ca. 80.000 Euro) und das Beseitigen von Hindernissen wie Umlaufsperren oder Pollern, um die Durchlässigkeit für den Radverkehr zu verbessern und die Sicherheit der Radfahrenden zu erhöhen.

Mit dem Erreichten gibt die Stadt sich nicht zufrieden, sie hat vielmehr einige weitere Projekte in Planung. Das größte davon ist die Protected Bikelane Andernacher Straße. Mit dieser teils als gesicherter Einrichtungsradweg auf beiden Seiten der Straße, teils als einseitiger Zweirichtungsradweg geplanten, rund 1,25 Kilometer langen Strecke soll die Verbindung von Kirmeswiese bis zum Kreisel an der Langendorfer Straße gewährleistet werden. Die Kosten sind mit 1,8 Mio Euro angesetzt. Die Stadt stellt für diese Maßnahme einen Förderantrag, die Förderquote liegt bei 90 Prozent. In der Heddesdorfer Straße ist die Einführung von Tempo 30 beschlossen. Damit einher geht ein Teilumbau der Straße, um die Bedingungen für Radfahrende zu verbessern. Zur Entzerrung des Rad- und Fußgängerverkehrs am Rheinufer in Engers ist auf einer Länge von etwa 550 Meter die Erneuerung und partielle Neutrassierung des Uferradwegs geplant. Dazu notwendige Genehmigungen wurden bereits beantragt. Wer das Radfahren fördern will, der muss auch Stellplätze vorweisen. So sind für die Neuwieder Innenstadt insgesamt 350 Radabstellanlagen geplant. Davon sollen etwa die Hälfte überdacht werden - Dachbegrünung inklusive. Gedacht ist an drei Anlagen mit E-Ladestellen für je vier E-Bikes. Kosten: ca. 500.000 Euro, ein Förderantrag ist gestellt, die Förderquote beträgt 90 Prozent.

Welche Bedeutung die Stadt Neuwied dem Radfahren beimisst, wird auch dadurch deutlich, dass sie erstmals am vom Klima-Bündnis initiierten Stadtradeln teilnimmt - und zwar vom 5. bis zum 25. Juli. Oberbürgermeister Jan Einig unterstreicht: „Wir engagieren uns im Klimaschutz. Dabei spielt der Umstieg aufs Rad eine wichtige Rolle. Wir wollen die Voraussetzung dafür schaffen, dass viele Neuwiederinnen und Neuwieder Spaß daran gewinnen, sich aufs Rad zu setzen.“

Pressemitteilung

Stadt Neuwied

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Jugendbasketballgruppe freut sich über Unterstützung des Fördervereins des SC Bad Bodendorf

Neue Ausrüstung für junge Talente

Bad Bodendorf. Der Förderverein des SC Bad Bodendorf gibt bekannt, dass die Jugendbasketballgruppe des Vereins mit einer großzügigen Spende unterstützt wurde. Dieser Beitrag ermöglichte die Anschaffung von hochwertigen Basketballsportgeräten, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service